Das «Rössli» ist ihre Herzensangelegenheit
Regula Esposito und Fredy Bickel werden neues Pächterpaar im Mettmenstetter Traditionshaus

Sie kennt man als Komikerin, Autorin, Schauspielerin, Sängerin, Moderatorin und Regisseurin, ihn als langjährigen Fussballmanager: Regula Esposito alias Helga Schneider und ihr Lebenspartner Fredy Bickel übernehmen das Mettmenstetter «Rössli» im Februar 2025 als Pächterpaar. Den Gastronomiebereich leiten ab diesem Datum Dao und Antar Pereiro, die den jetzigen Pächter Fazli Syla ablösen (siehe Kasten).
«Das ‹Rössli› als Treffpunkt für Vereine, für das Gewerbe und die Bevölkerung, lag mir schon immer am Herzen. Es soll seinem Ruf als unser aller Dorflokal mehr als nur gerecht werden», verspricht Fredy Bickel. Er ist in Mettmenstetten aufgewachsen und hat eine internationale Karriere als Fussballmanager hinter sich. Zu Beginn dieses Jahres bis in den Spätsommer arbeitete er noch mit einem befristeten Mandat beim Grasshopper Club Zürich. Er sei mit dem «Rössli» aufgewachsen und dort regelmässig Gast, sagt Fredy Bickel – mehr noch: Vor 25 Jahren begann er im Traditionshaus einen Weihnachtsapéro für Promis aus Sport und Kultur zu organisieren. Mit der Beendigung der Wirtetätigkeit von Vreni Spinner verschwand dieser Anlass aus dem Kalender. Gleichzeitig machte sich der Gedanke breit, das «Rössli» als Pächter einst zu übernehmen. Den Schritt dazu wagt er jetzt, «weil ich in immer wiederkehrenden Gesprächen mit Regula Esposito gespürt habe, wie sehr sie begann, sich mit meinen Vorstellungen auseinanderzusetzen. Sie brachte ihre Ideen ein und fing Feuer für meine Herzensangelegenheit», verrät Fredy Bickel.
Im Büro, nicht am Tresen
Das endgültige Ja des Paares für eine Pachtübernahme bildete die Zusage der künftigen Wirtsleute, gute Kollegen aus dem Sportbereich mit grosser Gastro-Erfahrung. Am Tresen, in der Küche oder als Kellner wird Fredy Bickel ab dem 1. Februar 2025 kaum anzutreffen sein. Seine Hauptbereiche bilden Geschäfts- und Personalführung, die Administration und die Finanzen. Aber er kann sich auch von ihm moderierte Sportübertragungen und andere Veranstaltungen im Keller oder in anderen Räumen vorstellen. «Wir freuen uns sehr auf eine weitere, grosse berufliche Herausforderung», hält das Paar fest.
Ideen und Impulse für Kulturfixpunkt
Und seine Karriere als Sportchef oder Manager? «Man darf bekanntlich nie nie sagen», räumt er ein. Wahrscheinlich agiert Fredy Bickel jedoch eher nicht mehr an vorderster Front, eine Tätigkeit in beratender Funktion für Verwaltungsrat, Sportchefs oder Spieler hält er für möglich. Aber der Fokus liegt jetzt eher beim «Rössli».
Zudem stellt er sich ab Frühjahr 2025 als Präsident des FC Affoltern zur Verfügung (Siehe dazu ausführlichen Bericht im «Anzeiger» vom kommenden Dienstag, 22. Oktober.) Vorerst folgt also der Gang in den Amateurfussball. Seine Partnerin Regula Esposito, seit 35 Jahren als Bühnenfigur Helga Schneider auf Tournee, setzt ihre Karriere als Künstlerin fort. Sie will aber mit ihrer langen Erfahrung in diesem Metier dem Kulturfixpunkt «Rössli» neue Impulse verleihen – mit Ideen, Support und Koordination, auch für Dorfvereine, die den «Rössli»-Saal nutzen wollen. Als freischaffende Künstlerin bestimmt Regula Esposito ihre Tourneedaten selbst und ist flexibel, etwa wenn es darum geht, im «Rössli» neue Ideen einzubringen. Dabei will sie sich nicht nur auf den Saal beschränken. Der bildet zwar das Herzstück, aber sie kann sich etwa eine Lesung im Keller des Hauses durchaus vorstellen. Und sollte mal Personal fehlen, will Regula Esposito auch im Service oder anderswo einspringen – aber nicht kochen, obwohl sie das gut kann.
Jahrelang in bekannten Häusern tätig
«Nach intensiven Gesprächen und sorgfältiger Abwägung hat die Verwaltung der Genossenschaft Rössli Mettmenstetten entschieden, das Pachtverhältnis mit dem bisherigen Pächter Fazli Syla auf den 31. Dezember 2024 einvernehmlich frühzeitig zu beenden. Dies, da es dem jetzigen Pächter nicht möglich war, den Betrieb langfristig wirtschaftlich erfolgreich zu führen.» Regula Esposito und Fredy Bickel übernehmen ab 1. Februar 2025 (siehe Haupttext). Bis zum 30. Dezember 2024 wird der Betrieb regulär unter Fazli Syla weitergeführt, der sich weiterhin auf zahlreiche Gäste freut.
Die Genossenschaft gibt nun bekannt, dass der Gastronomiebetrieb ab 1. Februar 2025 von Dao und Antar Pereiro geleitet wird. Sangdao Sattapong (Dao) ist stolz auf die Küche ihres Heimatlandes Thailand und liebt es, «real thai» zu kochen und selbst auch zu servieren. Antar Pereiro ist in der Schweiz und in Spanien aufgewachsen. Der 41-jährige gebürtige Zürcher absolvierte seine Lehre als Koch im Dolder Grand Hotel und hat anschliessend jahrelang sehr erfolgreich in weiteren bekannten Häusern – zum Beispiel auf dem Zürcher Sonnenberg bei Jacky Donatz – gearbeitet. Seinen guten Ruf hat er sich mit seiner gutbürgerlichen Küche erarbeitet. Diese wird auch auf der zukünftigen «Rössli»-Speisekarte des erfahrenen Gastwirtes dominieren. Gekocht wird mit mehrheitlich regionalen, einheimischen Produkten. Selbstverständlich machen sich aber auch die spanischen und thailändischen Gene der beiden bei Speis und Trank bemerkbar. (pd)