Von der Resonanz überwältigt
Seit Donnerstag hat das Knonauer Amt eine Selbsthilfegruppe für Parkinsonerkrankte und ihre Angehörigen. Das Interesse an der Gründungsversammlung war so gross, dass nicht alle berücksichtigt werden konnten.
15 Personen waren zugelassen im Schulungsraum Pilatus der Langzeitpflege Sonnenberg in Affoltern. Und diese Plätze waren am Donnerstagnachmittag alle besetzt an der Gründungsversammlung der Selbsthilfegruppe für Parkinsonerkrankte und deren Angehörige aus dem Bezirk Affoltern. Und nicht nur das: Je 14 Erkrankte und Angehörige musste Rita Ackermann auf später vertrösten. «Und ich bin mir sicher: Das wird nicht der Schluss sein...», sagt die Initiantin.
Nach der Ankündigung der Gründungsversammlung im «Anzeiger» vom 18. Mai sei ihr Telefon heiss gelaufen, blickt Rita Ackermann auf die strengen letzten Tage zurück. Weitere Anmeldungen, Spendenangebote und Solidaritätsbekundungen kamen per E-Mail oder Briefpost. «Ich mache das seit 18 Jahren, aber so habe ich das noch nie erlebt», sagt auch Ruth Dignös, Leiterin Bereich Selbsthilfegruppen bei Parkinson Schweiz. Bis zu zehn Personen an einer Gründungsversammlung seien sonst schon ein guter Wert. Rund 80 Parkinson-Selbsthilfegruppen gibt es schweizweit, im Durchschnitt mit je etwa zehn bis 20 Mitgliedern. Als Gründe für die viel höhere Resonanz im Knonauer Amt nennt sie nebst dem unübersehbaren Bedarf die Vernetzung von Rita Ackermann und ihren Mut, zu ihrer Krankheit zu stehen und sich zu zeigen.
Start mit Alphornklängen
Zur Begrüssung spielten am Donnerstagnachmittag vor der Langzeitpflege Sonnenberg die «Alphornbläser Säuliamt», ein Trio aus der Alphorngruppe Felsenegg um den Stalliker alt Gemeindepräsident Walter Ess. Franziska Marty, Leiterin der Langzeitpflege, hiess die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gründungsversammlung in ihrer Institution willkommen. Als sie noch Gemeinderätin in Obfelden war, habe sie jeweils gestaunt, wie Rita Ackermann, damalige Amtskollegin in Ottenbach, an den Gesundheitstagen die Massen zu mobilisieren vermochte. «Das kann sie offenbar immer noch», stellte sie angesichts des vollen Raums fest und überreichte der Freundin einen Blumenstrauss.
Die Selbsthilfegruppe versteht sich als Austausch-Plattform für praktische Anliegen, als Rahmen, in dem man frei sagen darf, was einen beschäftigt – und auch was einen freut. Angedacht sind aber auch fachliche Inputs, etwa zu pflegerischen oder administrativen Themen. In einer Vorstellungsrunde durften die Anwesenden ihre Erwartungen einbringen. Für die Leitungsgruppe stellte sich neben Rita Ackermann und Kassierin Rosmarie Weber noch Hans Peter Krieg zur Verfügung.
Aufbauende Rückmeldungen
«Es war eindrücklich», «ich bin dankbar» – so und ähnlich tönte es in den Rückmeldungen an Rita Ackermann nach der Gründungsversammlung. Mit den Lockerungen der Coronamassnahmen werden zum nächsten Treff der Selbsthilfegruppe mehr Personen zugelassen sein. Allenfalls werde man auf einen grösseren Raum ausweichen. Ein Thema könnte auch eine separate Gruppe nur für Angehörige sein.
Selbsthilfegruppe für parkinsonerkrankte Menschen im Bezirk Affoltern, Kontakt: Rita Ackermann, Tel. 079 691 74 53, ritaackermann@bluewin.ch.