«Das Verfahren ist keine Abstimmung»

Für die Vereinigung Pro Wind Zürich zählt vor allem die Qualität der Einwendungen

Die Windenergie bewegt. (Symbolbild Pixabay)

Neben den Gegnern der Windenergie im Knonauer Amt gibt es auch Befürworter. Diese wollen das Wissen der Bevölkerung über diese Art der Energiegewinnung erweitern.

Philipp Huber, Präsident des Vereins Pro Wind Zürich und innerhalb des Vereins für die Region Knonauer Amt zuständig (wenn auch nicht dort wohnhaft), antwortet auf die Frage, wie hoch er die Zahl der Einwendungen im Bezirk einschätzt, folgendermassen: «Die Region Knonauer Amt ist Vorreiterin beim Einsatz von Photovoltaik und diversen anderen Projekten für die erneuerbaren Energien und energieeffizient – dies ist unter Fachkreisen kantonsweit anerkannt. Dementsprechend stellten wir an einzelnen Anlässen im Knonauer Amt, wo wir mitwirken oder teilnehmen konnten, wie auch in zahlreichen Anfragen und persönlichen Kontakten ein sehr grosses Interesse an der Windenergie fest, insbesondere weil es eine wesentliche zusätzliche lokale Energiequelle im Winter darstellen könnte.» Auch habe man feststellen können, dass im Knonauer Amt «Einwendungen» mit Standardvorlagen organisiert wurden, zwar etwas zeitverzögert zu anderen Windregionen im Kanton, aber immer mit den gleichen Argumenten. «Wir können die Zahl der Einwendungen nicht einschätzen. Unserer Auffassung nach geht es in einer Vernehmlassung und einem Mitwirkungsverfahren nicht um die Quantität, sondern um die Qualität der Rückmeldungen. Das Richtplanverfahren ist also keine Abstimmung, sondern ein Mittel, um konkrete Bedenken, Anforderungen und Verbesserungsvorschläge einzubringen.»

Grosse Windräder als neues Element in der Landschaft

Die Frage, ob er eine so grosse Mobilisierung der Gegnerschaft im Knonauer Amt erwartet hätte, bejaht Philipp Huber in seiner schriftlichen Antwort und fügt an, dass der Kanton Zürich da keine Ausnahme gegenüber anderen mit Windenergieprojekten konfrontierten Gebieten sei.

So werde zum Beispiel in Deutschland seit rund 20 Jahren durch «lautstarke Kreise» und immer wieder mit den gleichen Argumenten Stimmung gegen die Windkraft gemacht. Viele dieser Argumente seien entweder bereits mehrfach wissenschaftlich widerlegt oder inzwischen technologisch gelöst worden. Dass andere berechtigte Fragen aus der Bevölkerung zur Windenergie in dem Getöse untergingen und demokratische Prozesse von ebendiesen lautstarken Gegnern instrumentalisiert würden, erachte er als äusserst bedauerlich. Bezüglich der Hauptsorge der Menschen in der Region meint der Vereinspräsident, grosse Windräder seien ein neues Element in der Landschaft, und so sei es nur natürlich, dass Ängste vorhanden seien. «Es geht um vielfältige Sorgen des Landschafts- und Naturschutzes, zudem auch um Verlustängste über die Wohn- und Freizeitattraktivität der Region.» Es müsse nun das Wissen in der Bevölkerung über diese Art der Energiegewinnung erweitert und das Vertrauen und die Erfahrung aufgebaut werden, dass die Hauptsorgen durch die heutige Technologie, eine sorgfältige Planung und die gesetzlichen Rechtsmittel auf eine gute Art gelöst werden können. Dazu brauche es noch viel Arbeit und sachorientierte Diskussionen.

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