Hausärzte im Amt werden immer rarer
Akteure wollen Gegensteuer geben
Johannes Bartels, als Geschäftsführer der Standortförderung Affoltern operativ für das «Forum Gesundheit», ehemals Alters- und Gesundheitsstrategie für den Bezirk Affoltern Agsba, zuständig, kennt die Prognosen: Die Anzahl von Hausarztpraxen wird sich von 2018 bis 2025 halbieren. «Ich freue mich, dass sich unter anderen die Hausärzte Bruno Köhler und Holger Voigt sowie Beat Bär, der bisherige Leiter des Projektes Agsba, engagieren. Sie verfolgen im Wesentlichen drei Stossrichtungen: erstens die Rahmenbedingungen für Hausarztpraxen attraktiver machen, zweitens und drittens die Hausarztpraxen entlasten – einerseits mithilfe von Advanced Practice Nurses APN und andererseits durch konsequentere Nutzung der Digitalisierung, namentlich der Elektronischen Patientendossiers EPD», so Johannes Bartels. In der Standortförderung und somit auch im «Forum Gesundheit» sind alle 14 Ämtler Gemeinden gemeinsam engagiert.
Vernetzte Fachpersonen
Mit seinem breiten Fachwissen leitet der Ottenbacher Gemeinderat, Kantonsrat und Vizepräsident der Standortförderung Ronald Alder auch das «Forum Gesundheit». Als stellvertretender Geschäftsleiter des VKZ, des grössten Verbands der Gesundheitsversorger im Kanton Zürich, arbeitet er täglich am Puls des Gesundheitswesens. Mit Johannes Bartels ist er sich einig: «Wir streben im Knonauer Amt eine Pionierrolle an. Das Ämtler Gesundheitswesen funktioniert gut, weil die verschiedenen Leistungsanbieter wie das Spital, die Ärztinnen und Ärzte, die Pflegeheime, die Spitex und andere gut zusammenarbeiten.» Um die Qualität zu erhalten, soll mit neuen Modellen eine spürbare Wirkung entfaltet werden, zugunsten der integrierten Gesundheitsversorgung der Bewohnerinnen und Bewohner, und zugleich das Knonauer Amt für medizinisches Fachpersonal attraktiver machen. Denn der Fachkräftemangel ist die grösste Bedrohung für unser Gesundheitswesen. In drei Zonen, Norden, Mitte, Süden, sollen Gesundheitszentren die medizinischen Bedürfnisse der Bevölkerung abdecken und zudem eine Triage-Funktion wahrnehmen und zu Spezialisten überweisen. Ziel ist «ambulant vor stationär». Patienten und Patientinnen sollen möglichst zu Hause professionell betreut und gepflegt werden, und pflegende Angehörige sollen unterstützt und entlastet werden.
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