Gesuch für Bühnenprojekt bewilligt

Kantonale Fachstelle Kultur unterstützt Genossenschaft Rössli

Der Vorstand der Genossenschaft Rössli, Mettmenstetten, von links: Thomas Strebel, Vizepräsident; Markus Tschan, Präsident; Kurt Schaltegger; Miro Hegnauer, Kommunikation; Vreni Spinner, Kultur & Events; Monika Kramer, Aktuarin; Priska Wyser, Finanzen und Bruno Sidler, Liegenschaften. (Bild Werner Schneiter)

Das aufwendige und umfassende Fördergesuch hat sich gelohnt: Die Fachstelle Kultur des Kantons Zürich hat der ­Genossenschaft Rössli, Mettmenstetten, einen Beitrag von 300000 Franken an die Finanzierung der neuen Bühneninfrastruktur zugesichert. «Das ist sehr erfreulich», sagte die im Vorstand für Finanzen zuständige Priska Wyser im Rahmen der Generalversammlung, an der 112 der inzwischen 298 Mitglieder zählenden Genossenschafterinnen und Genossenschafter teilnahmen.

Die Investitionen ins Saalprojekt belaufen sich auf insgesamt knapp 650000 Franken. Neben der Sanierung des ganzen Saals umfassen das die Vorarbeiten für eine neue Bühnen- und Multimediainfrastruktur, die bereits ab Ende September 2024 bereitsteht; der Bühnenboden wird Anfang 2025 erneuert.

In diesem Zusammenhang hat sich die GV auch für die Bildung einer ­Kulturkommission ausgesprochen. Damit soll einem Manko an kulturellen Anlässen begegnet und ein vielfältiges Angebot geschaffen werden, wie die für diese neue Kommission zuständige Vreni Spinner ausführte und – auch mit Blick zurück – von einem bedeutenden Standort für Künstlerinnen und Künstler sprach. In der Kommission vertreten ist auch der Kulturverein «bis eus … z Mättmistette». Die neue Saal-Infrastruktur steht nicht gewinnorientierten ­Organisationen und Kulturschaffenden kostenfrei zur Verfügung (exklusiv Saalmiete).

Einvernehmliche Lösungen angestrebt

Priska Wyser, auch Bauherrenvertreterin, bezeichnete den «Rössli»-Umbau und die Renovation als ausserordentliche Herausforderung und stellte fest: «Wir haben das Ziel erreicht.» Das heisst auch: Die Wohnungen sind vermietet, das Restaurant ist in Betrieb; ein paar Pendenzen gilt es noch abzuarbeiten. 89 Prozent des Auftragsvolumens wurde durch einheimisches Gewerbe erbracht – oder noch mehr: 68 Prozent oder rund 4,3 Millionen Franken wurden ans Mettmenstetter Gewerbe vergeben. Trotz Mehrkosten sei man stets liquid; es konnte zusätzlich Kapital geäufnet werden. Die Baukostenprognose per Juli 24: rund 6,5 Millionen Franken. Die Denkmalpflege steuert 350000 Franken an Umbau/Renovation des rund 500-jährigen «Rösslis» bei – nicht ganz so viel wie erhofft, weil man im Dachbereich Abstriche machen musste. Weniger erfreulich sind allerdings noch offene Rechtsstreitigkeiten mit Unternehmen. Ziel sei, so Priska Wyser, Vergleichsverhandlungen fortzusetzen und aussergerichtliche Lösungen anzustreben. Die Versammlung folgte in diesem Punkt dem Vorstand und verwarf einen Antrag, sämtliche Streitigkeiten ohne Anwälte bis Ende Jahr einvernehmlich und mit Kompromissen beizulegen – auch mit Blick auf Kosten und Prozessrisiken.

Im Weiteren genehmigte die GV Jahresrechnung 23 und Budget 2025 sowie den von Präsident Markus Tschan verfassten Jahresbericht.

Kurt Schaltegger aus dem Vorstand verabschiedet

Unter grossem Applaus wurde Vorstandsmitglied Kurt Schaltegger verabschiedet. Er hat sich seit Beginn stark engagiert und sich unter anderem um die Mieterschaft gekümmert. Seine Position wird im Vorstand vorläufig nicht ersetzt. Priska Wyser (Finanzen), ­Thomas Strebel (Vizepräsident) und ­Vreni Spinner (Kultur und Events) wurden für drei weitere Jahre bestätigt.

Informationen gabs an der GV auch noch zum Ersatz der «Rössli»-Heizung und zu einem möglichen Anschluss an den Holzwärmeverbund Mettmenstetten der Renercon (Netzentwickler) und Umag (Energielieferant). Der Standort einer Heizzentrale ist gesichert, das ­Vorprojekt vorhanden. Fernwärmelieferungen sind ab 2026 möglich.

Mehr Unterstützung für Restaurant nötig

Der Grossteil der Genossenschaftsmitglieder ist mit dem neuen «Rössli» zufrieden oder sehr zufrieden, wie eine vom Vorstand lancierte Umfrage zeigt, an der sich 124 Mitglieder beteiligt haben. Gemäss Miro Hegnauer, für Kommunikation zuständig, ist die Ausweitung des Kulturangebots mit ausgebauter Saal-Infrastruktur ein grosses ­Bedürfnis. Und ein Grossteil der Mitglieder sei mit dem Angebot des Restaurants zufrieden und fühle sich ausreichend einbezogen, fügte er bei. Allerdings wurde im Rahmen der GV mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass das Restaurant-Pächterehepaar Valbona und Fazli Syla auf noch mehr Unterstützung ­angewiesen ist. (-ter.)

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