Erfreuliche Zwetschgenernte im Säuliamt
Die Saison hat begonnen für Zwetschgen ab Hof oder im Dorfladen
Am Strassenrand verkünden Tafeln die gluschtige Nachricht: «Zwetschgen zu verkaufen!» Auch in den Dorfläden sind die Zwetschgen jetzt erhältlich. Oftmals stammen sie von Bauernhöfen aus der Region. Die Frucht ist beliebt. Man kann sie frisch essen, zu Kompott kochen oder für eine feine Wähe verwenden. Was übrig bleibt, wird ganz einfach halbiert und eingefroren. Im Winter bringen die Zwetschgen dann sonnige Spätsommergefühle auf den Tisch.
Für die meisten ein Nebeneinkommen
Im Bezirk Affoltern bewirtschaften viele Bauernfamilien einige oder zahlreiche Zwetschgenbäume, mehrheitlich Hochstamm- oder Mittelstamm. Die Zwetschgenproduktion ist für die meisten ein Nebeneinkommen, denn die nicht abgedeckten Bäume sind vielen Witterungsgefahren wie Sturm oder Hagel, aber auch Schädlingen ausgesetzt. «Wenn es eine schöne Ernte gibt, freut uns das. Wenn die Ernte nicht gelingt, ist es für uns kein finanzielles Fiasko», erklärt Rolf Hofmann, auf dessen Betrieb unterhalb von Aeugst gesamthaft 120 Hochstamm-Obstbäume stehen. 15 davon sind Zwetschgenbäume, 13 gehören der beliebten Sorte Fellenberg an. «Die Konsumenten schätzen diese Zwetschge, weil sie gross und fest ist.» Rolf Hofmann hat den elterlichen Betrieb 1997 übernommen. Die wichtigsten Standbeine sind Mutterkuhhaltung und Ackerbau. Die jüngste Tochter hat bereits die Ausbildung als Landwirtin abgeschlossen und arbeitet teilzeitlich auf dem Betrieb mit.
Die Familie Hofmann kann im Schnitt 500 bis 1000 Kilogramm Zwetschgen pro Jahr ernten, die ab Hof oder im Volg Hausen verkauft werden. Trotz des kalten und nassen Frühlings sei dieses Jahr eine ertragreiche Zwetschgenernte zu erwarten, erklärt Rolf Hofmann. «Im Frühling waren die Bäume wegen der Feuchtigkeit stark von Blattläusen befallen, doch sie haben nicht stark Schaden genommen.» Jetzt hoffe er, dass die Kirschessigfliege den Weg nicht nach Aeugst hinauf finde, bevor die blau-violetten Früchte geerntet sind.