«Umweg am Albis» – ein Erlebnis mit allen Sinnen

Die Landschaft steht im Zentrum und sie ist beim Audio-Walk «Umweg am Albis» zugleich auch die Bühne, auf welcher die Nutzenden Flora, Fauna, Menschen und Geschichten begegnen. Der «Umweg» startet bei der Bushaltestelle Kloster Kappel und ist ab sofort begehbar.

Der Initiator Roman von Sury beim Start des «Umweg am Albis»
Der Initiator Roman von Sury beim Start des «Umweg am Albis»

«Die Landschaft ist das, was den Menschen emotional mit der Natur verbindet», erklärt Roman von Sury, der Initiator des Projekts «Umweg am Albis». Nach einem Auftrag für einen Themenweg im Gebiet Hochstuckli gründete er 2007 den Verein Umweg Schweiz. Der Titel des Vereins will aussagen, dass sich Umwege lohnen können und nicht verlorene Zeit bedeuten. Roman von Sury ist von Beruf selbstständiger Biologe und Naturschutzbeauftragter im Reusstal. Das Säuliamt – und vor allem auch ­Kappel mit dem Kloster – ist ihm gut bekannt. So entstand bei ihm die Idee, hier den ersten «Umweg» als Pilotprojekt zu konzipieren. Seine Vision ist, im Laufe der Zeit zehn bis 20 solche Audio-Walks, verteilt in der ganzen Schweiz, zu erarbeiten. Sein Umweg-Projekt wird vom Bundesamt für Umwelt, vom Zürcher Lotteriefonds und auch von Kappel am Albis unterstützt.

Das Ziel des «Umweg am Albis» ist, den Blick für die Landschaft zu schärfen, Hintergrundwissen zu vermitteln und sich persönlich mit der Umgebung auseinanderzusetzen. «Es geht um Bewahrung und Verlust, um Ruhe und Unruhe, um Hässliches und Schönes, um Respekt und Ausbeutung, um Siedlung und Zersiedelung, um Identität und Heimat.»

Der «Umweg am Albis» beginnt bei der Bushaltestelle «Kappel, Kloster» und ­endet beim Kloster. Der Rundweg führt durch den historischen Ortsteil Näfenhäuser an Feuchtgebieten, Wiesen und Äckern vorbei und endet nach einem Abstecher zum Weiler Allenwinden beim Kloster. Der Audio-Walk schafft ein ganzheitliches Erlebnis, das Emotionen auslöst und zum Nachdenken anregt. Es finden auch Begegnungen statt mit Personen. Die Geschichten und Sprechrollen wurden vom Bühnenautor Guy Krneta geschrieben. Am «Umweg am Albis» zeigt auch die Rucksackschule Zürich Interesse und ist daran, mit der Kreisschule Hausen und der Primarschule Kappel ein Lernprojekt zusammenzustellen.

Wegen Corona kann die Eröffnung des «Umweg am Albis» nicht offiziell gefeiert werden. Dies wird nach Möglichkeit im Herbst nachgeholt.

App, in die Landschaft und los!

Zur Ausrüstung brauchen die Nutzenden nur ein Smartphone mit geladenem Akku, Kopfhörer und anderthalb bis zwei Stunden Zeit, je nachdem ob man im Kloster noch das Schlussbouquet des Umwegs erleben will. Bei der Bushaltestelle Kloster Kappel kann der QR-Code abgelesen und die Umweg-App heruntergeladen werden. Alles Weitere wird dann über die App erklärt.

Das Begehen der vorgegebenen Route funktioniert GPS-gesteuert, also vollständig digital. Es sind keine Installationen oder Beschilderungen angebracht. Gerade jetzt, in Corona-Zeiten, eignet sich dieser Weg sehr gut, da er alleine oder in Kleingruppen erlebt werden kann. Der Initiator betont: «Ich wünsche mir, dass die Menschen rausgehen und entdecken, dass es hier ganz in der Nähe so viel Schönes zu sehen und zu erfahren gibt.»

«Umweg am Albis», Start bei der Busstation «Kappel, Kloster», zirka eineinhalb Stunden, feste Halbschuhe genügen. App gratis unter www.umweg-landschaft.ch.

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