Am liebsten selbst zur Farbe gegriffen

Vreni Spinner, Gemeindepräsidentin Mettmenstetten. (Bild zvg)

Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu – ein guter Moment, um innezuhalten und Bilanz zu ziehen.

Was haben wir in Mettmenstetten erreicht? Eine Frage, die nicht immer einfach zu beantworten ist. Was für den einen als Fortschritt gilt, kann für den anderen eine Herausforderung oder gar einen Rückschritt darstellen, was die Vielfalt der Perspektiven und Bedürfnisse in unserer Gemeinde widerspiegelt. Unter vielen Ereignissen und Errungenschaften des vergangenen Jahres wähle ich daher einige aus, die mir persönlich besonders in Erinnerung geblieben sind.

Die IG Dorfgeschichte erhält ein neues Zuhause für ihr Archiv im Schutzraum unter dem Gemeindehaus (ehemaliges «Join-in») und konstituiert sich neu als Verein. Mit seiner Gründung vereinbarten wir eine kleine finanzielle Unterstützung, die helfen soll, den Verein bekannter zu machen. Somit wird Mettmenstetten 2025 seinen 50. Dorfverein begrüssen können – ein schöner Erfolg in Zeiten des oft beklagten Vereinssterbens.

Auch mit dem Schützenverein konnte nach langen Verhandlungen die lang erwartete Vereinbarung unterzeichnet werden. Dabei geht es um die Beteiligung der Gemeinde an den Unterhaltskosten des Schützenhauses. Der Beitrag der Vereine an unser Dorfleben, beispielsweise auch beim Neuzuzüger- Anlass, erfüllt mich mit grosser Dankbarkeit. Ein Thema, das die Gemüter bewegte, war die Aufhebung des Fussgängerstreifens im Oberdorf. Rund 500 Petitionäre waren mit der Entscheidung des Kantons unzufrieden und forderten den Gemeinderat auf, sich für eine bessere ­Lösung einzusetzen. Als Privatperson hätte ich am liebsten selbst zur Farbe gegriffen und den Streifen eigenhändig wieder aufgemalt. Doch in der Politik sind die Wege oft länger. Durch Gespräche mit allen Beteiligten und die ­Erarbeitung verschiedener Lösungsvorschläge signalisierte der Gemeinderat seinen Willen, sich aktiv für eine Lösung einzusetzen. Auch wenn es den Petitionären nicht schnell genug geht – ich bin zuversichtlich, dass wir im neuen Jahr zu einem guten Ergebnis kommen werden. Ein zukunftweisendes Projekt, das 2024 wichtige Etappenziele erreicht hat, ist die Entwicklung der Zentrumszone im Erspach-Areal. Es erfüllt uns mit Stolz, dass die meisten Grundeigentümer im Erspach unserer Einladung gefolgt sind und die Entwicklung gemeinsam gestalten möchten. Auch dank einer breit angelegten Umfrage können wir die Bedürfnisse unserer Bevölkerung in den Planungsprozess einbringen.

Ein Thema, dass uns auch noch im 2025 weiter beschäftigen wird, ist die laufende Totalrevision der Gemeindeordnung.

Die Überarbeitung unseres kommunalen Regelwerks spiegelt sowohl administrative als auch gesellschaftliche Entwicklungen wider. Dem Gemeinderat liegt daran, die Verantwortung und die Kompetenzen der Kommissionen zu stärken. Er möchte daher unter anderem die Baukommission als eigenständige Kommission verankern und die Kommission Frühe Förderung, die Alterskommission und die Biodiversitätskommission mit Entscheid- und Verfügungskompetenzen ausstatten.

Ein herzlicher Dank gilt unseren Nachbargemeinden im Bezirk für die gute Zusammenarbeit sowie der Standortförderung Knonaueramt für ihren Einsatz. Der grösste Dank gebührt jedoch unserer Bevölkerung für das entgegengebrachte Vertrauen.

In diesem Sinne wünsche ich allen ein erfolgreiches und glückliches Jahr 2025!

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