Eine Gruppe will den Ausbau der Kiesgrube verhindern

Knonau: Die IG "Stopp Kiesgrube Knonau" wehrt sich gegen den Richtplanentwurf

Wird die Kiesgrube erweitert, müssen laut der IG «Stopp Kiesgrube Knonau» einzelne Bäume und das Waldstück daneben (linke Bildhälfte, oben) weichen. (Bild zvg)

Es waren drei Sätze, die in den vergangenen Wochen in Knonau den Anstoss gaben, dass sich mehr als ein Dutzend Personen zu einer Interessengemeinschaft formierten, nun eine eigene Website betreiben und dort warnen: «Die Lebensqualität in der Gemeinde Knonau ist gefährdet!»

Die drei Sätze, die diesen Wirbel verursacht haben, stammen aus dem Richtplanentwurf zur Teilrevision 2024, der seit Dezember öffentlich aufliegt. Sie beschreiben die Absicht, das Gebiet Aspli Nord in Knonau neu in den kantonalen Richtplan aufzunehmen und die bestehende Kiesgrube damit um fünf Hektaren zu erweitern. Das entspricht ungefähr der Fläche von sieben Fussballfeldern. Dieser Schritt sei nötig, um die regionale Kiesversorgung mittelfristig sicherzustellen, heisst es im Entwurf: «Die bewilligten Kiesreserven an diesem Standort werden bei gleichbleibenden Abbauraten bis zirka 2030 aufgebraucht sein.» Im Gebiet Aspli/Äbnet, das sich entlang der Kantonsgrenzen von Zürich und Zug und auf Gemeindegebiet von Knonau und Cham befindet, wird seit den 90er-Jahren im offenen Tagbau Kies abgebaut und Bauaushub entsorgt. Wer entlang der Knonauerstrasse von ­Knonau in Richtung Niederwil, Cham fährt, durchquert das Gebiet.

Das Zuger Kiesunternehmen Risi AG, das den Abbau und die Deponie ­betreibt, gehört zur Jura Materials Gruppe. Diese wiederum gehört zum internationalen Zementkonzern CRH. Auf Anfrage bestätigt das Unternehmen die Pläne: «Der geplante Abbau soll ab zirka 2030 erfolgen und dauert rund vier ­Jahre. Danach wird die Grube wieder aufgefüllt und rekultiviert.»

«Eine Reihe von Nachteilen»

Für einige der Anwohnerinnen und ­Anwohner, die am Dorfrand von Knonau und damit am nächsten bei der Kiesgrube wohnen, bestätigt der geplante Eintrag die Befürchtungen, die sie seit Längerem hatten. Offizielle Informationen habe es zwar nicht gegeben, «aber Knonau ist ein Dorf», sagt Robert Gisler, der zur Kerngruppe der Interessengemeinschaft Stopp Kiesgrube Knonau ­gehört. «Solche Informationen sprechen sich rasch herum.»

Für ihn und die anderen Mitglieder der IG ist klar: Für die Einwohnerinnen und Einwohner von Knonau, aber auch für die Natur hätte die Erweiterung der Kiesgrube eine Reihe von Nachteilen.

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