Der Steuerfuss bleibt auch im nächsten Jahr konstant

Gemeindeversammlung in Kappel – Gemeindesaal-Renovierung kommt im Mai 2025 vors Volk

Kappels Gemeindepräsident Martin Hunkeler (am Mikrofon) bei der Erläuterung der Traktanden an der Gemeindeversammlung. (Bild Florian Hofer)

Weitgehend ohne Diskussionen verlief die Gemeindeversammlung von Kappel am Freitagabend. Sowohl das Budget 2025, der Steuerfuss der politischen Gemeinde von gleichbleibenden 80 Prozent sowie der Rahmenkredit für geplante Ausbauarbeiten am Regenbecken Uerzlikon und Zwischenpumpwerk Littibach waren unbestritten und wurden von den 37 anwesenden Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern ohne Gegenstimme ­genehmigt.

Steuerertrag von 4 Millionen Franken

«Die Erfolgsrechnung des Budgets 2025 zeigt einen Gesamtaufwand von 8,348 Millionen Franken und einen Ertrag ohne ordentliche Steuern vom Rechnungsjahr von 4,759 Millionen Franken, sodass ein durch Steuern zu deckender Aufwandüberschuss von 3,588 Millionen Franken verbleibt», rechnete Gemeindepräsident Martin Hunkeler vor. Es müsse zur Deckung des Aufwandüberschusses wie auch im Vorjahr ein Steuerfuss von 80 Prozent erhoben werden. Dies entspreche einem Steuerertrag von 3,202 Millionen Franken. Der daraus resultierende Aufwandüberschuss von 386500 Franken werde dem Bilanzüberschuss belastet. Die Investitionsrechnung im Verwaltungsvermögen weist bei Gesamtausgaben von 1,67 Millionen Franken und Gesamteinnahmen von 80000 Franken Nettoinvestitionen von 1,591 Millionen Franken aus. Darin enthalten sind unter anderem für die Gemeindestrassen Sofortmassnahmen gemäss der Strassenzustandserfassung im Umfang von 200000 Franken oder die Erstellung ­eines Spielplatzes (80000 Franken). Weiter ist die Sanierung des Gemeindesaals für 500000 Franken vorgesehen und auch eine Schulraumerweiterung über 150000 Franken. Die beiden letzten Punkte bedürfen noch der Bewilligung durch die Stimmberechtigten zu einem späteren Zeitpunkt.

Bei der genaueren Betrachtung des Budgets wurde deutlich, dass die Gemeinde in vielen Bereichen mit steigenden Ausgaben konfrontiert ist. Im Bereich der allgemeinen Verwaltung beispielsweise um 17 Prozent oder 11 Prozent im Bereich öffentliche Bildung und Sicherheit. Auch der Aufwand im Bereich Gesundheit liege um 17 Prozent über dem Vorjahresbudget, so Hunkeler. Gut, dass die Steuereinnahmen auch etwas steigen, wie an der Versammlung deutlich wurde. Allein bei der Grundstückgewinnsteuer rechnet man 140 000 Franken Mehreinnahmen, bei den Einkommensteuer mit 170 000 Franken Plus. Ein Plus zeichnet sich auch bei den Quellensteuern ab.

Ausbauarbeiten am Zwischenpumpwerk

Als nächste Entscheidung an diesem Abend ging es um einen Rahmenkredit für Ausbauarbeiten. Diese betreffen einerseits das Regenbecken Uerzlikon und andererseits das Zwischenpumpwerk Litibach. Im Beleuchtenden Bericht der Gemeinde heisst es dazu: «Die beiden Anlagen entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen eines modernen ARA-Betreibers. Entsprechend sind Investitionen in diese Anlage unabdingbar.» Der neue ARA-Betreiber ist in diesem Fall der Gewässerschutzverband der Region Zugersee-Küssnachtersee-Ägerisee (GVRZ), welcher die Mängel moniert hat. Um die beiden Anlagen in das System und auch den Pikettdienst des GVRZ aufzunehmen, sind Anpassungen notwendig. Dies auch im Hinblick darauf, dass eine spätere Abtretung der Anlagen an den Verband in Betracht gezogen wird. Der Brutto­betrag, über den abgestimmt wurde, beträgt 304842 Franken.

Bei den abschliessenden Informationen des Gemeinderates erläuterte Gemeinderat Renzo Küttel den neuen digitalen Marktplatz, den Kappeler Vereine, Firmen und Bürgerinnen sowie Bürger nutzen können. «Das soll das Leben im Dorf unterstützen», so Küttel. Des Weiteren erläuterte Küttel, warum das Projekt «Weiterentwicklung der Feuerwehren im Oberamt» mit Rifferswil und Hausen ohne konkretes Ergebnis abgebrochen wurde: «Wir konnten keine Einigkeit erzielen», so Küttel. Letztlich habe der Wunsch nach Unabhängigkeit den Ausschlag dafür gegeben, dass man lieber alles beim Alten belasse. Mit einem wichtigen Punkt: «Das ändert aber nichts an der laufenden Zusammenarbeit», so Küttel.

Lilo Plüss erläuterte für die Abteilung Hochbau und Soziales, dass sich die Lage im Asylwesen entspannt habe: «Im Moment können wir durchschnaufen.» Sie kündigte den Bau des neuen Spielplatzes für März/April 2025 an.

Dass dem Gemeinderat auch in den nächsten Jahren die Arbeit nicht ausgeht, dafür sorgt die anstehende Renovierung des Gemeindesaals. «Der muss aus brandschutztechnischen Gründen renoviert werden», erklärte Gemeinderat Armin Vollenweider. Im Mai komme es zu einer Urnenabstimmung über dieses Projekt: «Da werden ziemlich hohe Kosten auf uns zukommen», kündigte er an.

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