Die erste Elektro-Postauto-Halle der Schweiz ist bereit
Die Bevölkerung bekommt am 29. und 30. März in Affoltern einen Einblick
Fährt man ins Affoltemer Industriegebiet Moosbach, scheint das neue Gebäude angrenzend zum Einrichtungshaus Pfister gar nicht so gross. Betritt man dieses aber, eröffnet sich einem eine mächtige Halle. «26 Gelenkbusse finden hier Platz», erklärt Patrick Stutz, Geschäftsinhaber des Postauto-Unternehmens Rolf Stutz AG aus Jonen.
Innert elf Monaten gebaut
«Seit dem Spatenstich sind genau elf Monate vergangen», sagt Stutz nicht ohne Stolz. Man sei mit dem Bau einen ganzen Monat schneller bereit als geplant. Während des Besuchs laufen einzig noch Beschriftungsarbeiten einer externen Firma, welche gerade oberhalb der Einfahrtstore Zahlen und die Aufschrift «Werkstatt» anbringt.
Auf der Besichtigungstour für den «Anzeiger» geht es von der eigentlichen Einstellhalle eine Türe weiter, wo eine Drei-Bürsten-Waschanlage zum Vorschein kommt. «Bisher wurden die Postautos herkömmlich mit Schlauch gewaschen, nun passiert das automatisch», erklärt Stutz dazu. Auch eine Unterbodenwäsche ist möglich und wird voraussichtlich einmal im Monat an den Fahrzeugen durchgeführt. Auch erwähnt der 46-Jährige, dass das Abwasser in einer internen Kläranlage gereinigt werde und so mehrmals für die Waschanlage verwendet werden könne. Dazu kommt ein 36000-Liter-Regenwasser-Tank, dessen Wasser für die abschliessende Spülung benutzt wird.
Eine Tür weiter steht man erneut in einem grösseren Raum – der Werkstatt. Hier finden gleichzeitig drei Postautos Platz. Auf der mittleren Bahn lassen sich Postautos aufbocken. Bei den anderen Plätzen vermisst man eine Hebebühne. Ein mobiles System von Wagenhebern ermöglicht aber auch auf diesen Plätzen das Hochheben von Fahrzeugen.
Noch sind die Hallen leer. Einzig ein Nostalgie-Postauto hat bisher hier Unterschlupf gefunden. Das wird sich ab April ändern. Ab diesem Zeitpunkt fungiert die neue Halle als Umschlagplatz für den Grossteil der Säuliämtler Postautos. Ab dann kommen voraussichtlich auch die zwei ersten Elektro-Postautos im Amt zum Einsatz. «Gefahren wird auf allen Linien im Bezirk», erklärt Patrick Stutz. Wer es genau wissen will, findet im Online-Fahrplan jeweils einen entsprechenden Hinweis zur Fahrzeugart.
Ein neues Fahrgefühl
Vom Aufbau her und Sitzordnung ändert sich an den Fahrzeugen nichts. «Das Fahrgefühl wird aber für Chauffeur und Passagiere angenehmer sein», erklärt Stutz. Wie von privaten Elektrofahrzeugen gewohnt, beschleunigen die neuen Fahrzeuge stufenlos. Ausprobieren kann man das an den Tagen der offenen Tür, welche am 29. und 30. März, jeweils von 10 bis 17 Uhr, stattfinden. «Vom Bahnhof Affoltern verkehrt ein elektrischer Shuttlebus zum Festgelände», sagt Stutz. Dort laden eine Festwirtschaft und verschiedene Attraktionen die Besucherinnen und Besucher ein. Für die Kinder wird es eine Hüpfburg geben.