«Die Schulzimmer wären wohl auch schöne Loft-Wohnungen»
Sanierung des Schulhauses in Maschwanden dauerte nur sieben Wochen
Dach-Eternitplatten, die ihr Lebensende erreicht haben. Drohender Wassereinbruch wegen veralteter Spenglerarbeiten. Decken und Dachplatten, die Sicherheitsanforderungen nicht mehr genügen. Eine zu geringe Wärmedämmung. Und zu schlechter Letzt: ein happiger Hagelschaden im Jahr 2021.
Das vor exakt 50 Jahren erbaute Schulhaus in Maschwanden bedurfte also einer dringenden Frischkur, insbesondere einer Dachsanierung. Für das Projekt der Schulpflege bewilligten die Stimmberechtigten an der Urne vor knapp einem Jahr einen Objektkredit von 1,5 Millionen Franken – und das sehr deutlich: mit 200 Ja gegen 79 Nein. Nach dem Baustart am 26. Juni 2023 wurde das Projekt der Architektin Judith Kneubühl in nur sieben Wochen realisiert. «Eine Riesenleistung – sowohl der Baukommission als auch der Handwerksbetriebe. Vor allem für Zimmerei-Inhaber Peter Frei eine Herzensangelegenheit, weil er dort zur Schule gegangen ist, sein Sohn ebenfalls. Thomas Frei hat am Umbau mitgearbeitet», sagt Schulpräsident Ursin Dosch, dessen Sohn wie auch die anderen rund 75 Schulkinder sich begeistert zeigten, als sie nach den Sommerferien ins Schulhaus zurückgekehrt sind.
Was ist denn nun neu für Verwaltung, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler? Durch neue Galerien in den neu vier identischen Schulzimmern konnte der Schulraum vergrössert und aufgewertet werden. «Es ist nun behaglicher, und die Schulzimmer wären wohl auch schöne Loft-Wohnungen», fügt Schulleiter Marcel Tischer an, ebenfalls Mitglied der Baukommission. Klassenzimmer, die zuvor im Erdgeschoss platzierte Schulleitung und die Verwaltung mit eigenen Büros befinden sich nun allesamt in der ersten Etage. Wege sind kürzer geworden, der Teamgeist wird gefestigt und die Kommunikation verbessert. Neu ist ausserdem ein Gruppenraum, der aus der Verkleinerung/Abtrennung des 1./2.-Klassen-Schulzimmers entstanden ist. Er dient allen Klassen sowie der schulischen Heilpädagogin als separater Arbeitsraum.
Der Hauptanteil der Kosten entfällt aber auf die Dachsanierung, die einherging mit der Montage einer neuen PV-Anlage, was mit Mehrkosten von gut 100 000 Franken verbunden ist, aber dank jährlichem Ertrag von fast 14 000 Franken in spätestens acht Jahren amortisiert werden kann. Damit lässt sich Strom für etwa 30 Einfamilienhäuser produzieren. «Langfristig also ein Gewinn», so Ursin Dosch. Das Dach wurde isoliert. Die Dachfenster sind neu hinzugekommen und ermöglichen eine Abführung der Wärme.
Für den Hagelschlag, der damals Dach-Eternitplatten und die alte PV-Anlage beschädigte, erhält die Schule Maschwanden 80 000 Franken von der Gebäudeversicherung. Der Schulpräsident macht auch klar, dass wegen der steigenden Preise für Materialkosten (v.a. PV-Anlage) mit Mehrkosten zu rechnen sein wird. «Wir hoffen aber, dass wir die veranschlagten 15 Prozent einhalten können», fügt er bei. 60 Prozent der Gesamtkosten entfallen auf Unterhalt, 40 Prozent stellen eine Wertvermehrung dar. So kann die Schule auf Fördergelder in der Höhe von etwa 90 000 Franken hoffen.
Die Mitglieder der Baukommission: Judith Kneubühl, Roland Weidmann, Marcel Tischer und Marina Bühlmann, die Thomas Frei ersetzt hat.