Drei Standorte im Säuliamt

Regierung präzisiert Windrad-Strategie

An einer Medienkonferenz informierte die Baudirektion des Kantons Zürich auch über die Eignungsgebiete für Windenergie im Kanton. Drei bereits festgesetzte liegen im Knonauer Amt.

«Es hat länger gedauert, aber jetzt sind wir so weit», mit diesen Worten begrüsste Regierungsrat Martin Neukom die Anwesenden am vergangenen Dienstag beim Medienanlass in Zürich. Grund für die Veranstaltung waren die Richtplaneinträge für Windkraft-Eignungsgebiete und die Wasserkraftnutzung sowie eine Vorlage zur Verfahrensbeschleunigung, die vom Regierungsrat nun in die öffentliche Anhörung gegeben wurde. Neukom erklärte als Erstes die Überlegungen, die dazu geführt ­haben, eine Nutzung der Windkraft nun auch im dicht besiedelten Kanton ­Zürich ins Auge zu fassen.

Windenergie soll die Stromlücke im Winter füllen helfen

Es fehlten nach dem Wegfall aller Atomkraftwerke nicht nur grosse Produktions­kapazitäten für Strom, die ersetzt werden müssen, auch die Elektrifizierung des Verkehrs sowie die Umstellung von Heizungen auf Wärmepumpen benötigte zusätzliche Energie. Der kantonale Baudirektor betonte zwar, dass primär auf Dächern montierte Solarenergieanlagen zum wichtigsten Energieträger in der Schweiz werden sollen, man aber auf Windkraftanlagen dennoch nicht verzichten könne. «Solarenergie hat den Nachteil, dass sie saisonal ist, im Sommer hat man einen Produktionsüberschuss, während im Winter zu wenig Strom erzeugt werden kann», so Martin Neukom. Es sei deshalb unrealistisch, nur auf den Energieträger Sonne zu ­setzen. Neben der Steigerung von Energieeffizienz und der Nutzung von ­Wasserkraft gelte es, das Potenzial der Windkraft zu erschliessen. «Wind hat den gegenteiligen Effekt, hier produziert man im Sommer wenig, im Winter jedoch, wenn auch viel Strom ­verbraucht wird, viel.» Ein Windpark in Deutschland, der in der unmittelbaren Grenzregion stehe und denselben topografischen Bedingungen wie im Kanton ­Zürich unterworfen sei, unterstreiche diese Aussage, er liefere jeweils von ­Januar bis März am meisten Strom. Diese Situation mache deutlich, dass es eine Kombination aller Massnahmen brauche, um die Energiewende zu schaffen.

Viele Eignungsgebiete schieden schon frühzeitig aus

Aus diesen Gründen habe man sogenannte «Eignungsgebiete» für Windkraftanlagen eruiert. Es handle sich um Gebiete, die viel Stromertrag bei gleichzeitig guter Umgebungsverträglichkeit versprechen würden, erklärte der Baudirektor. «Ohne Eignungsgebiet keine Windanlagen», laute der Grundsatz. Hauptausschlusskriterium für viele Gebiete sei erstaunlicherweise nicht der Naturschutz, sondern Konflikte mit der Aviatik, also der zivilen und militärischen Luftfahrt. Nicht nur das Risiko von Kollisionen mit den Anlagen gelte es zu beachten, sondern auch Störungen des Radars. Jedes Gebiet sei einzeln analysiert worden, wobei auch Aspekte wie die Erschliessung, Störungen von Wildtieren sowie Schattenwurf-Problematiken unter den Entscheidungskriterien gewesen seien.

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