Eveline Fenners ganz spezielle Gartenmauer
Auf dem Grundstück der Stadtpräsidentin von Affoltern ist ein Kunstwerk entstanden
Gegenüber der Bushaltestelle Weinberg in Affoltern ist seit einiger Zeit ein Gemälde an der Wand zu sehen. Zuvor war die Wand an der Mühlebergstrasse immer wieder mit Sprayereien beschmiert worden und sah nicht sonderlich schön aus.
Deshalb haben sich die Eigentümer – Stadtpräsidentin Eveline Fenner und ihre Mann Christoph – lange Gedanken darüber gemacht, wie sie diese graue Wand schöner gestalten könnte. Ihr Nachbar Istvan Takacs ist Künstler und bot an, die Wand mit einem Kunstwerk aufzuwerten. «Es war ein Glücksfall, dass er auf uns zugekommen ist», sagt Fenner. Bereits nach einem kurzen Gespräch waren sich die beiden einig, dass ein grosses Gemälde perfekt auf diese Wand passen würde. Takacs machte ihr einige Vorschläge und kurz darauf konnte er mit der Malerei loslegen. Für Stadtpräsidentin Eveline Fenner schwingt in diesem Wandkunstwerk auch eine Botschaft an die Bevölkerung mit. Die Menschen sollten wieder mehr auf ihre Umgebung achten, das Gemälde solle zu Gesprächen anregen. «Ich fände es wunderbar, wenn dieses Kunstwerk Nachahmer finden würde, welche die Strassen bunter werden lassen würden», erzählt die Stadtpräsidentin. Für sie hat diese öffentliche Kunst einen grossen gesellschaftlichen Wert, indem sie Menschen verbindet und zum Austausch anregt.
Gespräche beim Warten auf den Bus
Sie selbst sieht das Gemälde nur auf dem Weg nach Hause, denn die Wand zeigt von ihrem Zuhause weg in Richtung der Strasse. «Es ist schön zu sehen, wie sich Menschen jeden Alters darüber unterhalten und erfreuen. Zum Beispiel eine Grossmutter, die sich mit ihrem Enkel das Gemälde anschaut, während sie auf den Bus warten.» Der Künstler Istvan Takacs schuf bereits die Holzfiguren im Stadtpark Affoltern. Für die Malerei an Fenners Wand war er über mehrere Wochen am frühen Morgen und späten Abend beschäftigt.
In der kühlen Dämmerung und nicht in der Mittagssonne nahm er sich einen grossen Teil des Sommers Zeit, um diese Geschichte als Bild zu illustrieren. «Die Wand ist nun wie ein Fenster, welches den Blick in das Erdreich dahinter freilegt. Man kann sehen, welche Tiere da leben und wie unterschiedlich sie den Platz nutzen», sagt Fenner abschliessend.