Grosse Bandbreite an Steuerfüssen
Tiefste Werte in Aeugst und Wettswil, Höchstwert in Maschwanden
An den Gemeindeversammlungen gegen Jahresende wurden in allen Säuliämtler Gemeinden die Steuerfüsse festgelegt. Dies geschieht je nach Gemeinde für die Primarschule, die Sekundarschule und die politische Gemeinde. Nur gerade Hedingen vereint Primar- und Sekundarschule mit der politischen Gemeinde in einer Einheitsgemeinde.
In Wettswil und Maschwanden wird auch die Primarschule als eigene Gemeinde geführt. Dort entscheiden drei verschiedene Versammlungen über den Steuerfuss. In allen anderen Säuliämtler Gemeinden werden die Primarschulen und die politischen Gemeinden als Einheitsgemeinde geführt. Die Organisation der Sekundarschulen teilen sich in der Regel die Gemeinden mit mehreren Orten zusammen. Bei der Berechnung des Gesamtsteuerfusses einer Gemeinde müssen so sämtliche Schulgemeinden miteinbezogen werden.
Übersicht der Steuerfüsse
Der «Anzeiger» hat alle beschlossenen Steuerfüsse zusammengefasst. Nach einem Rekurs ist einzig derjenige der Sekundarschulgemeinde Affoltern/Aeugst noch nicht abgesegnet. Dieser Entscheid fällt voraussichtlich am 10. Februar an deren Versammlung.
Die Bandbreite an Steuerfüssen geht im Amt von Aeugst mit 90 Steuerprozenten bis hin zu Maschwanden mit 129 Prozent. Bei der Gemeindeversammlung der Stadt Affoltern gab der Steuerfuss Anlass für Diskussionen. Gleich vier Anträge wurden zum Thema eingereicht. Schlussendlich setzte sich der Antrag der Rechnungsprüfungskommission mit einer Senkung um vier Prozentpunkte durch. Damit fehlen der Stadt Affoltern Steuereinnahmen von 1,1 Millionen Franken.
Unerlaubter Entscheid
Bei der Versammlung der Sekundarschulgemeinde Affoltern/Aeugst wurde eine Erhöhung um zwei Prozentpunkte abgelehnt, was aber durch den Bezirksrat Affoltern als unerlaubt taxiert wurde. Dies, da das Budget unverändert bewilligt wurde und die finanziellen Mittel für eine Senkung der Sekundarschule fehlen. Daher operiert die Schulgemeinde momentan mit einem Notbudget (siehe «Anzeiger» vom 24. Januar). Sollte die Sekundarschulgemeinde das überarbeitete Budget und den unveränderten Steuerfuss an der kommenden Versammlung genehmigen, würde der Gesamtsteuerfuss für Affoltern definitiv um 4 Prozentpunkte auf 120 fallen. Für die Übersichtskarte geht der «Anzeiger» von diesem Wert aus.
Minimale Steuersenkungen
In den Genuss einer Steuersenkung kamen auch die Gemeinden Obfelden und Ottenbach. Die Sekundarschule der beiden Dörfer senkte den Steuerfuss von 26 auf 24 Prozent, was zu tieferen Gesamtsteuerfüssen von 119 (Ottenbach) und 115 Prozent (Ottenbach) führte. Auch in Maschwanden sank der Steuerfuss um einen Punkt auf 129. Damit hat die Gemeinde aber weiterhin den unerfreulichen Rekord des höchsten Steuerfusses im Kanton Zürich.
Auch in Bonstetten sanken die Steuern um ein Steuerprozent. Die politische Gemeinde senkte den Steuerfuss um zwei Punkte auf 91 Prozent. Da die Sekundarschule Bonstetten den Steuerfuss aber um einen Punkt erhöhte, sank der Gesamtsteuerfuss nur um ein Prozent.
Die Sekundarschule Bonstetten umfasst zusätzlich auch die Schülerinnen und Schüler von Wettswil und Stallikon. Durch die Erhöhung stiegen die Steuern in diesen Gemeinden. Trotz des Anstiegs weist Wettswil mit 91 Prozent den zweittiefsten Wert im Bezirk aus.
Die tiefste Steuerbelastung
Der Zustimmung der Sekundarschulgemeinde Affoltern/Aeugst vorausgesetzt, kommen die Aeugsterinnen und Aeugster mit einem Wert von 90 Prozent in den Genuss des tiefsten Gemeindesteuersatzes im Bezirk. Dies aber auch nur, weil man die geplante Erhöhung der Sekundarschule bei der politischen Gemeinde mit einer Senkung der Steuern ausgleichen wollte. Mit diesen Werten liegen die beiden Dörfer im kantonalen Vergleich in den Top 20. Den tiefsten Wert im Kanton hat Kilchberg mit einem Gesamtsteuerfuss von 72 Prozent.
Mettmenstetten kann sich mit einem Steuerfuss von 98 Prozent auch noch unter 100 einreihen, möchte aber schon länger die Steuern erhöhen. Vergangene Woche warnte die Gemeinde in einem Beitrag auf der Gemeindewebsite vor einer Verschuldung (siehe «Anzeiger» vom 21. Januar). Die Gemeindeversammlung hatte schon zweimal Steuerfusserhöhungen von jeweils 4 Prozent abgelehnt.
Bei all diesen Entscheiden fragt man sich, um wie viel Geld es für den einzelnen Bürger oder Bürgerin nun geht. Der «Anzeiger» beantwortet diese und weitere Fragen rund um die Steuern in einem weiteren Artikel.
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