Lohnerhöhungen für Stadtangestellte kosten 2,3 Millionen Franken
Anfang März dieses Jahres haben die Affoltemer Stimmberechtigten über die 38-Stunden-Woche entschieden. Das Verdikt war deutlich; 78 Prozent wiesen das Ansinnen des Stadtrats zurück, der die Arbeitszeit seiner Angestellten bei gleichem Lohn von 42 auf 38 Wochenstunden senken wollte. In Kraft getreten wäre die Änderung per Juli 2024.
In den Diskussionen, die dem Abstimmungssonntag vorausgegangen waren, hatte der Stadtrat allerdings nie einen Hehl daraus gemacht, dass er die Löhne so oder so anpassen will: wenn nicht durch eine Senkung der Arbeitszeit, dann durch klassische Lohnerhöhungen. Die Stadt erhofft sich davon, als Arbeitgeberin an Attraktivität zuzulegen. Verglichen mit anderen öffentlichen Stellen im Kanton zahle man unterdurchschnittlich, hatte der Stadtrat jeweils argumentiert.
Nun liess er diesem Standpunkt Taten folgen: Im Mai beschloss der Stadtrat die Totalrevision des Personalreglements, das auch einen neuen Einreihungsplan für die Stadtangestellten enthielt. Ganz ohne Nebengeräusche ging dieser Akt nicht über die Bühne: Im Namen der SVP legte Toni Bortoluzzi Rekurs gegen die Änderungen ein. Dieser wurde Ende September vom Bezirksrat abgewiesen. Das neue Personalreglement trat damit am 1. Oktober in Kraft.
Einstiegslöhne steigen an
Für die städtischen Angestellten sind das erfreuliche Nachrichten. Sie erhalten per sofort mehr Lohn – und zwar alle 350 Mitarbeitenden (ohne Lehrpersonen), wie Stadtschreiber Stefan Trottmann auf Nachfrage bestätigt. Jede Stelle sei überprüft und mit den Gemeinden im Bezirk und den gleich grossen Gemeinden im Kanton Zürich verglichen worden. Dementsprechend seien die Anpassungen vorgenommen worden. Wie sich diese konkret auswirken, erklärt Stefan Trottmann in drei Beispielen:
Die Zahlen zeigen die Bandbreite des Lohns, den die Mitarbeitenden bei ihrer Neu-Einstellung erhalten und in dem sie sich weiterentwickeln können.
Während sich der monatliche Bruttolohn für Mitarbeitende im Werkhof bisher zwischen 4857 und 7031 Franken bewegte, verdienen diese Angestellten neu mindestens 5084 bis maximal 7734 Franken. Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter der Stadtkanzlei bewegten sich bei ihrem Einstieg bisher zwischen 5339 und 7734 Franken. Neu sind bis zu 8085 Franken möglich. Diplomierte Pflegefachpersonen (HF/FH) haben im «Seewadel» bisher zwischen 6293 und 9062 Franken erhalten. Neu liegt die Lohnobergrenze für sie bei 9562 Franken.
Die Kosten für die Lohnerhöhungen schätzt die Stadt Affoltern auf rund 2,3 Millionen Franken. Das entspricht den Mehrkosten, die damals für die 38-Stunden-Woche errechnet worden waren.