Politische Debatte und unbeschwertes Zusammensein
Die SP Hausen feierte ihr 50-Jahre-Jubiläum
Viele gut gelaunte Gäste aus dem Dorf und der Region strömten am vergangenen Samstagabend in den Gemeindesaal Hausen. Einige waren aber auch von weit her angereist.
Es gab Grund genug dafür: Die SP Hausen feierte ihren 50. Geburtstag. In der grossen SP-Familie kennt man sich. Die Ankommenden begrüssten sich herzlich mit Umarmungen und führten angeregte Gespräche. An diesem Abend waren die Genossinnen und Genossen aber keineswegs unter sich. Ebenso anwesend waren Vertretende von Behörden und anderen Parteien sowie viele Interessierte aus dem Dorf und dem Bezirk. Sie waren gekommen, um die spannenden Referate zu hören oder durch die Präsenz dem Geburtstagskind ihre Wertschätzung auszudrücken und Grussworte zu überbringen. Für den musikalisch guten Ton sorgte an diesem Abend der Pianist und Sekretär der SP Kantonsfraktion Zürich, Felix Stocker. Der Präsident der SP Hausen Georges Köpfli erklärte in seiner fröhlichen Begrüssung: «In der SP Hausen haben zwei Wesenselemente immer zusammengehört: die politische Debatte und das unbeschwerte Zusammensein. Das war in den Gründerjahren so und ist bis heute wichtig.»
Der interessante, unbeschwerte und politisch sowie intellektuell auch reich befrachtete Abend enthielt genau diese beiden Elemente. Im ersten Teil hatte die Politik mit Wort und Diskussion ihren Platz, im zweiten Teil wurde gegessen, getrunken und gefeiert.
Herausfordernde Referate
Die Moderatorin Eva Huwiler, Mitglied der Schulpflege Sek Hausen, stellte drei bekannte SP-Persönlichkeiten vor. Unter dem Motto des Abends, «Zukunft gestalten», gaben sie gesellschaftliche und politische Ausblicke zu aktuellen Themen. Der junge Kantonsrat Nicola Siegrist referierte kämpferisch zur Klimapolitik und Mattea Meyer, Nationalrätin und Co-Präsidentin der SP Schweiz, persönlich engagiert zur Armut. Regierungsrätin Jacqueline Fehr gratulierte zum Jubiläum und sprach in ihrer ruhigen, bedachten Art zur Demokratie. Bei politischen Diskussionen sei es wichtig, den Blick auf die Anliegen dahinter zu richten. «Die Wahrheit und die Suche nach guten Lösungen entstehen in der Auseinandersetzung», erklärte die Justizministerin. Darum sei es so gut, dass sich die SP Hausen mit ihren rund 20 Mitgliedern hier im Dorf und der Region mit aktuellen Themen befasse und im Gespräch mit Andersdenkenden bleibe. «Die Summe aller Engagements macht es am Schluss aus, wie unsere Gesellschaft aussieht.»
Nach den Referaten gab Journalist Philipp Loser den Referentinnen und dem Referenten nochmals das Wort. Im Rahmen eines kleinen Podiums sprachen sie über ihre persönlichen Einschätzungen zu den Themen und ihr politisches Alltagsleben.
Harter Boden vor 50 Jahren
Der eigentliche Festakt des Abends war die Ansprache von Georges Köpfli, der sich freute, auch Menschen aus der Gründergeneration willkommen zu heissen. Am Gästetisch sassen Gründungspräsident Martin Lenzlinger und seine Frau Yvonne. Sie waren die ersten Initianten für eine SP Oberamt, die 2011 zur SP Hausen wurde. Ebenso anwesend waren die auch schon vor 50 Jahren engagierten Politiker Hansruedi Roth und Hans Steiger. Damals sei der politische Boden im beschaulichen Oberamt hart gewesen, führte Georges Köpfli aus und betonte den Respekt gegenüber der Gründergeneration, die damals den SP-Karren zog. Humorvoll berichtete er von der Zeit, als die Partei keine Chancen und somit auch nichts zu verlieren hatte. «Gegen innen war eine starke, verbindende Kraft spürbar, mit Kreativität und Lust am Politisieren und Provozieren. Die Ortspartei war mal in Hochform, mal im Krisenmodus.» Aber der Kitt unter den Mitgliedern habe die gemeinsame Sache immer zusammengehalten. 1986 kam es mit der Wahl von der SP-Frau Silvia Marthaler in den Gemeinderat der Durchbruch. Heute sind in Hausen sieben Personen in Behörden vertreten, die durch die SP Hausen nominiert wurden. Zum Abschluss gab der Ortspräsident den Feiernden die Worte auf den Heimweg: «Der Zweiklang unserer Partei soll weiterhin hörbar sein. Einerseits durch die Mitwirkung im überschaubaren Raum der Gemeinde, andererseits wollen wir mit öffentlichen Anlässen über die Grenzen unseres Dorfes hinausschauen in die Welt.»