Teilerfolg für Kiesgrubengegner

558 Unterschriften kamen in Knonau gegen den geplanten Richtplaneintrag zustande

Blick auf das Kies- und Betonwerk der Risi AG beim Äbnetwald direkt an der Kantonsgrenze, schon auf Chamer Boden. (Bild Florian Hofer)

«Es rattert im Postfach», hatte Robert Gisler im Februar gegenüber dem «Anzeiger» gesagt. Er, seinerseits Mitglied des Kernteams der IG «Stopp Kiesgrube Knonau», meinte damit die Einwendungen aus der Bevölkerung gegen die Pläne der Zuger Kiesfirma Risi AG. Diese baut entlang der Kantonsgrenzen von Zürich und Zug seit den 90er-Jahren im offenen Tagbau Kies ab und entsorgt Bauaushub. In absehbarer Zukunft möchte sie ihre Abbaufläche um fünf Hektaren erweitern. Gegen den Richtplaneintrag, der für dieses Vorhaben nötig ist, hatte sich vor einigen Wochen die IG «Stopp Kiesgrube Knonau» formiert. Mit Flyern informierte sie die Knonauer Bevölkerung und rief zu Einwendungen gegen den Richtplanentwurf auf.

Mittlerweile ist die Frist abgelaufen. Und die IG «Stopp Kiesgrube Knonau» ist mehr als zufrieden: «Das Echo war enorm, es hat alle Erwartungen gesprengt», sagt Robert Gisler. In nur fünf Wochen sind 558 Unterschriften zusammengekommen. Ursprünglich hatte sich die IG zuversichtlich gezeigt, die 300er-Marke zu knacken. Die Einwendung mit den Unterschriften hat die IG «Stopp Kiesgrube Knonau» nun der Baudirektion zugestellt. Gisler sagt, während der Unterschriftensammlung sei er in Knonau mit diversen Personen in Kontakt gekommen. Mit Jungen, Älteren, Anwohnerinnen und Anwohnern, aber auch mit solchen, die etwas weiter weg wohnen, beispielsweise in einem der Aussenweiler. «Mein Eindruck ist, dass die Thematik die Einwohnerinnen und Einwohner quer durch die Bevölkerungsschichten hindurch beschäftigt.» Dieser breite Rückenwind sei ein schönes Zeichen, das die IG motiviere, sich weiter zu engagieren. Vereinzelt habe es indes auch Stimmen gegeben, die den Protest nicht hätten nachvollziehen können, sagt Gisler. Für die IG und die Unterzeichnenden heisst es nun: warten. Als Nächstes wird der Richtplan­entwurf überarbeitet, was einige Monate dauern wird. Später wird er noch einmal in die Vernehmlassung gegeben.

IG sieht diverse Nachteile für Knonau

Hintergrund des Widerstands sind diverse Nachteile, welche die IG «Stopp Kiesgrube Knonau» mit der geplanten Erweiterung auf das Dorf zukommen sieht. Nach Eigenrecherchen der IG würde die Kiesgrube nach der Erweiterung bis 180 Meter an das Dorf heranreichen. Und auch das Schulhaus läge dann nur noch 250 Meter entfernt und wäre «von Lärm- und Staubimmissionen belastet». Nachteile sieht die IG aber auch für die Natur: «Das Vorhaben bedroht die Biodiversität durch Abholzung, Lebensraumzerstörung und den Verlust geschützter landwirtschaftlicher Flächen», gibt sie an.

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