«Vielleicht bleiben wir irgendwo und werden sesshaft»

15 Jahre war Roland Weidmann Schulabwart in Maschwanden – jetzt bricht er mit seiner Frau zur grossen Reise auf

Die Maschwander Kinder verabschieden Roland Weidmann (sitzend) mit Liedern und Worten. Neben ihm seine Frau, Adeline, und Schulleiter Marcel Tischer. (Bild Marianne Voss)

Die Maschwander Kinder verabschieden Roland Weidmann (sitzend) mit Liedern und Worten. Neben ihm seine Frau, Adeline, und Schulleiter Marcel Tischer. (Bild Marianne Voss)

Die Zukunft wartet: Adeline und Roland Weidmann sind auf dem Schulhausplatz Maschwanden bereit für die Abfahrt. (Bild Marianne Voss)

Die Zukunft wartet: Adeline und Roland Weidmann sind auf dem Schulhausplatz Maschwanden bereit für die Abfahrt. (Bild Marianne Voss)

Roland Weidmann war 15 Jahre als Schulhausabwart in Maschwanden engagiert. «Facility-Manager heisst das heute», sagt er und schmunzelt. «Ich habe gerne hier gearbeitet und den ­Kontakt mit den Lehrpersonen und den Kindern sehr geschätzt. Aber die Freude, jetzt zu gehen, überwiegt. Ich bin nicht wehmütig.» Mit «gehen» meint er nicht nur den Beginn seiner Pensionierung, sondern die Abreise. Mit seiner Frau Adeline und Hund Toby fährt er ab. Die Wohnung ist geräumt und übergeben, vieles wurde verkauft, weniges eingelagert. Bei der Gemeinde haben sie sich abgemeldet. «Wir haben keinen Wohnsitz mehr, wir leben jetzt in unserem Wohnmobil und sind auf unbestimmte Zeit unterwegs.»

Die Idee für diesen Schritt entstand bei Roland Weidmann durch die Frage: «Was machen wir nach meiner Pensionierung?» Das Paar hat sich während eines ganzen Jahres sorgfältig darauf vorbereitet und mit vielen administrativen Fragen auseinandergesetzt. Unerfahren sind Weidmanns nicht. Vor 18 Jahren waren sie schon ein ganzes Jahr mit ihrem Wohnmobil unterwegs. Sie wissen, was das bedeutet. Roland Weidmann spricht vor allem von den schönen und spannenden Erlebnissen und Begegnungen auf so einer Reise, von Freiheit und auch von unvergesslichen Ereignissen. «Du lernst ein Land und die Menschen wirklich kennen und erlebst eindrückliche Situationen.» Natürlich seien Pannen oder auch unangenehme Zwischenfälle Teil des Programms, ergänzt er.

Die Rückkehr ist ungewiss

Ob sie zurückkehren? «Das wissen wir nicht. Wer weiss, vielleicht bleiben wir irgendwo und werden wieder sesshaft. Wenn es uns gesundheitlich schlecht geht, werden wir zurückkehren. Wenn wir eine Panne haben, finden wir Lösungen, sie zu beheben.» Das Wohnmobil sei gut eingerichtet, das meiste habe er selber eingebaut. Zudem sei heute durch die digitalen Hilfsmittel vieles einfacher beim Reisen. Was ist das erste Ziel? «Wir fahren zuerst durch Italien und nach Griechenland. Auch Schottland ist ein Ziel, und vielleicht verschiffen wir unser Gefährt und reisen irgendwann auch nach Südamerika.»

Am vergangenen Dienstag, 25. März, an seinem 65. Geburtstag, reisten sie nun definitiv ab. Der Start für den neuen Lebensabschnitt fand auf dem Schulhausplatz statt. Die Ma­schwander Kinder und Lehrpersonen haben sich nach der grossen Pause versammelt und sangen zuerst «Happy Birthday». Hund Toby blieb im Wohnmobil, er ist etwas ängstlich. Der Abschied war berührend. «Ihr werdet mir alle sehr fehlen», sagte Roland, und es war spürbar, wie gut die Kinder und ihr Abwart sich mochten. Sie schüttelten ihm die Hand, dankten, übergaben Zeichnungen. Und er verteilte an alle eine kleine Box mit sauren Ringen – was für ein Highlight! Dann stiegen Adeline und er ein, die Fenster waren offen, sie winkten, und die Kinder sangen sein Roli-Reise-Lied, während das Wohnmobil wegfuhr, zur Hauptstrasse, weg von Maschwanden, in Richtung Italien. «Tschüss Roli! Alles Gute!»

Auf der Webseite strielis.blogspot.com kann man Weidmanns begleiten auf ihrer Reise

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