Weitere 90'000 Franken weggestrichen
Die Sekundarschulpflege Affoltern/Aeugst legt den Stimmberechtigten am 10. Februar ihr überarbeitetes Budget vor
Eigentlich gehört der Ausflug auf die Kunsteisbahn Weihermatt an der Sekundarschule Affoltern/Aeugst zur Wintertradition. Bisher zumindest war das so. Aber: Schlittschuhlaufen kostet. Und kosten darf der Schulbetrieb am Bezirkshauptort nur noch das absolute Minimum, seit die Schulpflege mit einem Notbudget operiert.
Ihren Ursprung nahm diese missliche Lage an der Schulgemeindeversammlung Anfang Dezember. Dort bewilligten die Stimmberechtigten zwar das Budget 2025 der Sekundarschulgemeinde Affoltern/Aeugst, doch die Steuerfusserhöhung von zwei Prozentpunkten lehnten sie ab. Kurz vor Weihnachten verfügte der Bezirksrat, das Budget so anzupassen, dass es auch mit dem Steuerfuss von 19 Prozent beim Aufwandüberschuss im gesetzlich zulässigen Rahmen bleibt. Das Versammlungsergebnis – das unbestrittenermassen unter etwas unübersichtlichen Umständen zustande gekommen war – wurde annulliert. Dass der Bezirksrat überhaupt darüber zu befinden hatte, kam daher, dass ein Anwesender nach der Versammlung Stimmrechtsbeschwerde eingereicht hatte.
Solange die Sekundarschule Affoltern/Aeugst mit einem Notbudget agiert, darf sie nur noch Ausgaben tätigen, die zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs nötig sind. «Wir haben einen Ausschuss gebildet, der jeden Posten genau prüft», sagt Schulpräsident Urs Bregenzer. Für die Schülerinnen und Schüler bedeutet das: Ausserordentliche Anlässe wie etwa eine Exkursion, ein Ski- oder Klassenlager – oder eben: ein Nachmittag auf dem Eisfeld – können weder geplant noch durchgeführt werden, sofern sie nicht vor Inkrafttreten des Notbudgets gebucht worden sind. Darüber informierte die Schulpflege kürzlich in einem Elternbrief. Bei manchen Jugendlichen lösten diese Umstände Enttäuschung aus: «Es ist ein grosses Ärgernis, da wir Jungen die Leidtragenden dieser Situation sind und nichts dafürkönnen», klagte eine Schülerin vor einigen Tagen im «Anzeiger»-Forum.
Reserven rausgestrichen
Da die Versammlungsentscheide vom 2. Dezember 2024 vom Bezirksrat aufgehoben wurden, werden die Stimmberechtigten noch einmal über das Budget und den Steuerfuss 2025 befinden müssen. Der neue Termin wurde auf Montag, 10. Februar, 19.30 Uhr, angesetzt. Durchgeführt wird diese ausserordentliche Schulgemeindeversammlung ausnahmsweise in der Aula Ennetgraben (wo der Sekundarschule, anders als im Kasinosaal, keine Mietausgaben entstehen).
Zur Abstimmung gelangen wird dann das auf Geheiss des Bezirksrats überarbeitete Budget, das sich bei einem gleichbleibenden Steuerfuss von 19 Prozent noch im gesetzlichen Rahmen hält. «Dies, obwohl die Schule eigentlich Einnahmen aus einem Steuerfuss von 21 Prozent benötigen würde, um den gesetzlichen Auftrag zu erfüllen und längerfristig ausgeglichene Rechnungsresultate präsentieren zu können», wie Urs Bregenzer zu bedenken gibt.
Viel Spielraum gebe es im Budget nach wie vor nicht, da es sich bei den meisten Kosten um gebundene Ausgaben handle. Trotzdem sei es letztlich gelungen, vom Gesamtbudget von 14 Millionen Franken einen fünfstelligen Betrag abzuzwacken: «Wir haben das Budget 2025 überarbeitet und noch einmal 90 000 Franken weggestrichen», sagt er. Betroffen seien Posten, deren Wegfall laut Bregenzer zwar «wehtut», die aber für den Schulbetrieb etwas weniger dringend nötig seien als andere. So habe man nun beispielsweise beim Liegenschaftsunterhalt die Reserve für Unvorhergesehenes auf die Hälfte zusammengestrichen. «Jetzt bleibt zu hoffen, dass wir Glück haben und keine Zusatzkosten anfallen.» Zudem habe die Schulpflege die Schülerzahlen neu beurteilt. Dem Budget, das im Dezember 2024 präsentiert worden war, hatten noch Zahlen von Juli 2024 zugrunde gelegen. Aufgrund der neusten Datenlage zeichne sich jedoch ab, dass im Sommer voraussichtlich ein Schüler weniger ins 10. Schuljahr wechseln werde, sagt Bregenzer. Für die Sekundarschulgemeinde Affoltern/Aeugst würde das eine Kosteneinsparung bedeuten, sofern sich die Einschätzung bewahrheitet: «Es handelt sich weiterhin lediglich um eine Prognose», betont er.
Eingespart hat die Schulpflege auch bei den eigenen Ausgaben: Die ursprünglich zweitägige Klausur wurde auf einen Tag reduziert und findet nicht extern, sondern in eigenen Schulräumen statt.