Wer sorgt alles für eine vielfältige Natur im Amt?

Auftakt zur mehrteiligen Serie «Biodiversität im Bezirk Affoltern»

Im Rahmen des Projekts Schattlibach auf der Buchenegg wurden Hecken, Sträucher und Obstbäume gepflanzt.

Am 22. September entscheiden die Schweizer Stimmberechtigten über die Biodiversitätsinitiative. Diese will Bund und Kantone stärker in die Pflicht nehmen. Sie verlangt, dass genügend Flächen und ausreichend finanzielle Mittel für den Erhalt der Biodiversität reserviert werden. Zudem will die Initiative erreichen, dass die Natur, vielfältige Landschaften und schöne Ortsbilder geschont werden, auch ausserhalb von Schutzgebieten.

Im Bezirk Affoltern informieren verschiedene Akteure regelmässig über Biodiversitätsthemen. So etwa der Kanton Zürich oder die Gemeinden. Dazu teilen auch private Naturschutzvereine – die grössten im Bezirk sind der Natur- und Vogelschutzverein Bezirk Affoltern, der Verein Naturnetz Unteramt und die ­Naturschutzgruppe Mettmenstetten – regelmässig mit, welche Projekte, Kurse oder Einsätze bei ihnen anstehen.

Bei diesen Aktivitäten mag es in der Vergangenheit bilaterale Zusammenarbeit gegeben haben – etwa zwischen den Gemeinden und den dort tätigen Vereinen – eine grössere Klammer in Form einer bezirksübergreifenden Dachorganisation rund um Natur und Biodiversität gab es im Säuliamt jedoch lange nicht. Bis sich in dieser Hinsicht etwas tat: Anfang 2020 informierte die Standortförderung darüber, dass eine neue Arbeitsgruppe gegründet worden sei: das Naturnetz Knonauer Amt.

Das Ziel: Statt, dass jede Gemeinde ihre eigenen Projekte isoliert vorantreibt und das erforderliche Wissen für sich allein einkauft, sollte durch die Vernetzung von Akteuren und Projekten ein Gewinn für die Natur entstehen, der bestenfalls auch finanzielle Vorteile bringen würde: «Fast alle Gemeinden verfügen über ein Vernetzungsprojekt», erklärte Wenger damals zum Auftakt, «werden die Vernetzungsprojekte miteinander vernetzt, entsteht ein Mehrwert ohne Mehrkosten.»

In anderen Gegenden, etwa in der Region Pfannenstil, gibt es eine solche gemeindeübergreifende Zusammen­arbeit seit Längerem: Das dortige Naturnetz besteht seit 1998 und verfügt mittlerweile über ein Jahresbudget von rund 750000 Franken.

Der Start des Naturnetzes Knonauer Amt wurde coronabedingt etwas verzögert. Anfang 2021 fand der erste Workshop statt, seit 2023 bezahlen die Gemeinden einen jährlichen Beitrag an das Naturnetz.

Zweieinhalb Jahre nach der Gründung des Naturnetzes Knonauer Amt bildete sich im Herbst 2022 eine neue Gruppierung: das Netzwerk Biodiversität Säuliamt. Es war die treibende Kraft hinter den Einzelinitiativen im Bereich Biodiversität, die zuletzt in mehreren Gemeinden zur Abstimmung gelangten und teilweise eine Mehrheit fanden.

Wo steht das Naturnetz Knonauer Amt heute? Welche Erfolge kann es vorweisen? Wie kam es, dass mit dem Netzwerk Biodiversität Säuliamt quasi eine Parallelorganisation entstand, und wo stehen die Gemeinden in der Umsetzung dieser Einzelinitiativen, mit denen teilweise ein grosses Budget freigesetzt wurde? Solchen Fragen widmet sich diese Serie. Der Auftakt ist aber den helfenden Händen an der Basis gewidmet: den lokalen Naturschutzvereinen.

Serie «Biodiversität» (1/5): Wie sich private Vereine und Gemeinden im Bezirk für die Artenvielfalt einsetzen

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