Wildwarnanlage seit drei Jahren in Betrieb
Kamera registriert Bewegungen am Strassenrand – hat sie sich bisher bewährt?
Zwischen Mettmenstetten und Affoltern befinden sich auf beiden Strassenseiten hohe Pfosten mit Sensoren und darunter angebrachten Anzeigetafeln, die tagsüber schwarz sind. Nachts jedoch leuchten sie häufig auf und warnen die Verkehrsteilnehmenden vor einem möglichen Wildwechsel. Dann soll das Tempo reduziert und die Aufmerksamkeit erhöht werden auf das, was sich in den Wiesen links und rechts bewegt.
Die Wildwarnanlage wurde vor drei Jahren durch den Kanton Zürich installiert und kostete 175000 Franken. Es handelt sich um die erste elektronische Anlage dieser Art an einer Kantonsstrasse. Zwischen 2000 und 3000 Unfälle ereignen sich jährlich im Kanton Zürich bei Kollisionen zwischen Fahrzeugen und Wild. Sie enden meistens tödlich für die Tiere und mit erheblichem Sachschaden an den Fahrzeugen. Die Strecke zwischen Mettmenstetten und Affoltern liegt in einem Wildtierkorridor. Die Wahrscheinlichkeit, dass dort nachts Rehe, Hirsche, Dachse oder Füchse die Strasse passieren, ist hoch.
60 bis 80 Bewegungen pro Nacht
Nach drei Jahren Einsatz kann die Baudirektion noch keine statistisch prägnante Aussage zu den Erfahrungen mit der Warnanlage machen. Es ereigneten sich auf diesem Strassenabschnitt trotz der elektronischen Signale vier bis acht Wildunfälle pro Jahr. «Für die Beurteilung der Anlage sind die Fallzahlen alleine jedoch nicht der entscheidende Parameter», erklärt Thomas Maag, Mediensprecher der Baudirektion Zürich, auf Anfrage. «Wildunfälle hängen immer stark von der Aktivität der Tiere ab. Zudem ist leider nicht messbar, wie viele Unfälle durch die Anlage vermieden werden konnten.» Sicher sei, dass die Installation ihren Dienst zuverlässig verrichte. «Von anderen Wildwarnanlagen ist bekannt, dass sie sich bewährt haben.»
Die Anlage ist ab der Abenddämmerung bis ins Morgengrauen aktiv. Im Durchschnitt registrieren die Kameras pro Nacht 60 bis 80 Bewegungen, die zum Einschalten der Signale führen. Diese leuchten so lange, bis sich das Tier aus dem überwachten Raum entfernt hat. «Ein gewisser Anteil der Auslösungen ist jedoch auf Störfaktoren wie zum Beispiel weidendes Vieh oder nächtliche Spaziergänger zurückzuführen», führt Thomas Maag aus. Dennoch empfiehlt es sich, das Aufleuchten des Signals ernst zu nehmen, um eine mögliche Kollision mit Wild zu vermeiden.