«Wir sind fasziniert von der Musik, die wir spielen»
Apple’s Paradise Big Band beendet das Jubiläumsjahr mit einer Adventsmatinee
Vor 40 Jahren wurde die Apple’s Paradise Big Band gegründet. Der «Anzeiger» trifft den Berufsmusiker und Bandleader Pascal Fernandes und den Vereinspräsidenten Thomas Schmid im Probelokal des Musikvereins Affoltern, das die Big Band mitbenutzen kann. Die beiden berichten über Highlights, Vergangenes und Aktuelles.
«Anzeiger»: Wissen Sie, wie es zu dem Namen der Band kam?
Thomas Schmid: Der Apple, also der Apfel, nimmt Bezug auf Affoltern, das ja durch die ehemalige OVA und das Gemeindewappen von Äpfeln geprägt ist. Mit dem Namen zeigt die Band also, wo sie zu Hause ist, im Apfel-Paradies.
Sind noch Mitglieder aus den Gründerjahren aktiv dabei?
Thomas Schmid: Nein. Auch der Gründer, Kuno Heer, ist nicht mehr in der Band. Er wohnt auch nicht mehr in der Region.
Wie kam es zur Gründung der Apple’s Paradise Big Band?
Thomas Schmid: Es war damals eine Gruppe junger Jumba-Mitglieder, die Lust hatten, Big Band und nicht die herkömmliche Musikvereins-Musik zu spielen.
Wo liegt denn der musikalische Unterschied?
Pascal Fernandes: Die Musik in den Musikvereinen ist geprägt von der Marschmusik und der klassischen Literatur der Blasmusik. Die Big Band bezieht ihre Literatur aus der Jazz-Tradition der 30er-Jahre, also zum Beispiel Werke von Glenn Miller. Aber auch Jazz aus den 60er-Jahren mit Stücken von Count Basie, Quincy Jones, Sammy Nestico sowie zeitgenössische Literatur gehören zu unserem Repertoire.
Wie ist die Big Band instrumental besetzt?
Pascal Fernandes: Wir haben ein Schlagzeug, einen Bass, eine Gitarre, ein Klavier sowie fünf Saxofone oder Klarinetten, vier Trompeten, vier Posaunen sowie oft auch einen oder mehrere Sänger oder Sängerinnen.
Anfang Oktober haben Sie das 40-Jahr-Jubiläum im Rahmen zweier besonderer Konzerte gefeiert. Was steht zum Ende des Jubiläumsjahrs noch bevor?
Thomas Schmid: Am Sonntag, 8. Dezember, um 11 Uhr, laden wir alle Interessierten und Fans zu einer musikalischen Adventsmatinee in die reformierte Kirche Affoltern ein. Wir spielen Weihnachtsmusik mit vielen bekannten Melodien, aber in überraschendem musikalischem Gewand. Zudem spielen wir das gleiche Programm bereits am Mittwoch, 4. Dezember, in der Jazzkantine in Luzern.
Thomas Schmid, Sie sind nun seit acht Jahren in der Band dabei. Was waren in dieser Zeit für Sie die bedeutendsten Höhepunkte?
Wir treten im Schnitt sieben- bis achtmal im Jahr auf. Ein ganz besonderer Event ist jeweils das Sechseläuten, wo wir auf einem Wagen spielen und hinter uns die Lindy Hoppers zu unserer Musik auf der Strasse tanzen. In Baden spielten wir einmal an einem Rotarier-Fest mehrere Stunden bis tief in die Nacht Tanzmusik, das war auch sehr speziell. Ich erinnere mich auch gerne an die Auftritte am Züri-Fäscht letztes Jahr und natürlich an die eindrücklichen Jubiläumskonzerte Anfang Oktober.
Pascal Fernandes, was bedeutet es Ihnen als Bandleader, diesen Verein zu leiten?
Es macht mir Freude, mit der Big Band hier in Affoltern zu arbeiten. Die 17 motivierten Mitglieder und ich haben hohe Ansprüche. Wir sind ambitioniert und möchten Originalliteratur verwenden und professionelle Musik machen.
Und Thomas Schmid, was bedeutet Ihnen die Big-Band-Musik?
Thomas Schmid: Ich spiele ein fast 100-jähriges Baritonsaxofon, ein sehr besonderes Instrument für diese besondere Musik. Wir alle sind fasziniert von der Musik, die wir spielen. Es ist die Musik, die wir selber auch gerne hören. Dadurch ist unser Herz ganz dabei, und es macht uns riesig Spass. Wir zeigen uns auch gerne in Affoltern und in der Region mit unserer Musik. Das ist uns wichtig.
Adventsmatinee am 8. Dezember, 11 Uhr, in der reformierten Kirche Affoltern. Mehr Informationen: bigbandsound.ch