«Wir wollen euch glücklich machen»
Regula Esposito und Fredy Bickel feierten «Rössli»-Neueröffnung mit viel Prominenz
Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter, Komiker René Rindlisbacher, SRF-Moderator Rainer Maria Salzgeber, Bob-Olympiasieger Erich Schärer, die Fussballtrainer und -veteranen Urs «Longo» Schönenberger, Raimondo Ponte und Marco Schällibaum: Es war ein beeindruckender Aufmarsch von Prominenz. Sie alle erwiesen dem Pächterpaar Regula Esposito und Fredy Bickel bei der Neueröffnung des Mettmenstetter «Rössli» die Reverenz – und dazu viele weitere Freunde und Bekannte, die sich im proppenvollen Saal zuprosteten.
«Ja, wir sind das neue Pächterpaar, aber keine Wirte, weil wir von Gastronomie keine Ahnung haben. Aber wir sind nun parat und nudelfertig», sagte Regula Esposito. «Keine Ahnung» nahmen ihr die Gäste wohl nicht so ganz ab. Sie ist ja nicht nur Schauspielerin, Sängerin, Moderatorin und Regisseurin, sondern auch gefeierte Komikerin. Bühnenerfahrung hat auch Fredy Bickel, der sich, fussballerisch gesehen, als Manager und Sportchef lange Zeit auch auf europäischen Bühnen bewegt hat. Eine Episode, die nun (einstweilen?) beendet ist. Was die Vorbereitung zur Pacht des «Rösslis» betrifft, sprach er von sportlichen Terminen und Unwägbarkeiten bei den Vorbereitungen. «In den ersten Wochen werden Fehler wohl unvermeidlich sein, drückt ein Auge zu. Aber wir wollen euch glücklich machen», fügten dann die beiden bei – daran erinnernd, dass just bei der Übernahme des «Rösslis» mit dem ehemaligen Affoltemer Wirt Leo Hagenbuch, der seit vielen Jahren im Engadin beheimatet war, ein Freund verstorben ist. «Das ‹Rössli› war für mich als Mettmenstetter immer ein Traum. Aber ohne Regula wäre ich nicht Pächter geworden, sie hat sich ins ‹Rössli› verliebt», sagte Fredy Bickel. Sie wollen, dass die geschichtsträchtige Stätte auch Dorfrestaurant bleibt, was auch in der Zusammenarbeit mit lokalen Lieferanten zum Ausdruck kommt. Dazu ein gutes Einvernehmen mit anderen Restaurateuren. «Mettmenstetten ist kulinarisch gut aufgestellt», ist Fredy Bickel überzeugt – und überzeugt auch vom neuen Wirtepaar im «Rössli», Sangdao Sattapong und Antar Pereiro samt Team: Landgasthof mit Schweizer Küche, dazu thailändische und spanische Spezialitäten.
Der Wunsch: «Einmal im Monat den Laden voll haben»
Nicht nur kulinarisch, sondern auch kulturell will man im «Rössli» auf neuen und erweiterten Pfaden weitergehen, ihm neues Leben einhauchen. Mit der umfassenden Renovation des Saals samt Bühnentechnik sind wichtige Voraussetzungen vorhanden. «Einmal pro Monat wollen wir den Laden hier voll haben», wünscht sich Regula Esposito, die als «Helga Schneider» auf den Bühnen steht, aber für den «Rössli»-Saal noch nichts Konkretes verraten will. Auf dem Programm stehen unter anderem Lesungen, Sporttalks, Live-Podcasts und Jassturniere im Untergeschoss. Natürlich bewirbt man den Saal auch für Leidmahle, Hochzeiten, Familienfeste und anderes.
Gemeindepräsidentin ohne Schuhe
Glücklich und erleichtert zeigt sich die Genossenschaft als Inhaberin des «Rösslis». Für Präsident Markus Tschan ist die Eröffnung mit den neuen Pächtern «sehr positiv». Er sprach aber auch von einem nicht einfachen Weg, der verbunden war mit der Notwendigkeit neuer finanzieller Mittel, die bei der umfassenden Sanierung des denkmalgeschützten Hauses aus dem 16. Jahrhundert aufgebracht werden mussten. Wie sehr das gelungen ist, offenbarte Gemeindepräsidentin Vreni Spinner, die ehemalige langjährige «Rössli»-Wirtin, bei ihrem kurzen Auftritt: Sie kam baren Fusses auf die Bühne, um zu zeigen, dass mit der Sanierung der Bühne die Gefahr eines Holzsplitters im Fuss gebannt ist. So wird die Aemtler Bühne, die seit 2011 im «Rössli» beheimatet ist, auch 2026 erneut auf dieser Bühne spielen. Deren Präsidentin Vreni Spinner ist überzeugt, dass das «Rössli» mit dem neuen Pächter- und Wirtepaar erblühen wird, auch deshalb, weil Fredy ein «waschechter» Mettmenstetter ist und Regula ebenfalls im Kontakt steht zu den Dorfvereinen. Schmunzelnd sagte die Gemeindepräsidentin dem Pächterpaar der drohenden Steuererhöhung wegen keine Defizitgarantie zu, weil sie das nicht nötig haben. Aber immerhin einen Blumen-Gutschein und ein paar Orchideen für Regula Esposito.