Wohneigentum auch im Säuliamt immer unerschwinglicher

Die Knappheit dürfte sich vorerst laut einer UBS-Studie weiter verschärfen

Wettswil in der Abendsonne: Auch in diesem Jahr dürften die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser weiter steigen. (Archivbild Daniel Vaia)

Die Nähe zu den Städten Zürich und Zug und die geografisch attraktive Lage hat die Wohneigentumspreise im Säuliamt in den letzten Jahren zum Teil massiv ansteigen lassen. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Laut einer Studie der Grossbank UBS haben mittlerweile selbst Haushalte mit einem überdurchschnittlichen Brutto­einkommen von 200000 Franken im Jahr Mühe, im Grossraum Zürich ein passendes Kaufobjekt zu finden.

In drei Gemeinden ist es besser

In gerade mal 3 von 14 Gemeinden im Bezirk Affoltern finden Gutverdienende derzeit noch bezahlbares Wohneigentum: in Ottenbach, Obfelden und ­Maschwanden. Zumindest statistisch gesehen. Zu diesem Schluss kommt die UBS-Immobilienstudie Focus 2025. In den übrigen elf Gemeinden gilt neues Wohneigentum selbst bei einem Haushalteinkommen von jährlich 200000 Franken als «nicht tragbar» (Berechnungsgrundlage: ein durchschnittliches Objekt mit 110 Quadratmetern Wohnfläche und einer anfänglichen Belehnung von 80 Prozent). In die Kategorie «Nicht tragbar» fallen generell alle Gemeinden rund um Zürich-, Greifen-, Pfäffiker- und Zugersee sowie viele Gemeinden, die dazwischen liegen oder an Seegemeinden angrenzen. Für ihre Studie haben die Immobilien-Experten der UBS die Wohneigentumspreise der Gemeinden im Grossraum Zürich und die Reisezeiten ab Hauptbahnhof Zürich ausgewertet. Ergebnis: «Gemeinden mit einem tragbaren Preisniveau gibt es erst ab einer Fahrzeit von rund 20 Minuten ab Zürich.» Rechnet man mit 30 Minuten Fahrzeit ab Zürich, so befinden sich tragbare Objekte in erster Linie in Gemeinden im Norden Zürichs, im angrenzenden Aargau sowie in den erwähnten Gemeinden Ottenbach und Obfelden. Deutlich mehr Gemeinden sind es bei einer Fahrzeit von 45 Minuten ab Zürich (darunter Maschwanden). Als «tragbar» und gleichzeitig «überdurchschnittlich attraktiv» werden in diesen Betrachtungen als einzige Ortschaften Baden und Aarau bezeichnet. Ähnlich angespannt wie im Grossraum Zürich ist die Situation rund um Genf und im gesamten Genfersee-Bogen. Im Raum Basel ist es «nur» in der Stadt selber und im direkten Umfeld wirklich teuer. Im Gegensatz dazu gilt rund um Bern das gesamte direkte Einzugsgebiet als tragbar (mit wenigen Ausnahmen, darunter Bern selber).

Tragbarkeit ist Killerkriterium

«Die finanzielle Tragbarkeit wird zu einer immer grösseren Hürde», erklärte UBS-Ökonom Thomas Rieder am Donnerstag vor den Medien in Zürich. Schweizweit betrachtet kommen für Haushalte mit einem Jahreseinkommen von 150000 Franken nur 31 Prozent der inserierten Objekte mit vier oder mehr Zimmern für einen Kauf infrage. Bei ­einem Jahreseinkommen von 200000 wären 49 Prozent der Objekte finanziell tragbar, bei 250000 Franken 64 Prozent.

Gerade jüngere Haushalte «mit weniger akkumuliertem Vermögen verfügen selten über die nötigen finanziellen Mittel und sind gezwungen, den Eigentumserwerb aufzuschieben oder ganz darauf zu verzichten», so die Studie. Entsprechend sei in den letzten Jahren der Anteil der Wohneigentümer unter 65 Jahren deutlich gesunken.

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