2,3-Millionen-Projekt «TCW 2020» lanciert

Der Tennisclub Wettswil ist ein blühender Verein. Damit dies trotz verschiedener Herausforderungen so bleibt, hat der Vorstand das 2,3-Millionen-Projekt «TCW 2020» lanciert. An der Gemeindeversammlung vom 12. Dezember wird über einen Unterstützungsbeitrag von 700’000 Franken abgestimmt.

Tennis und mehr: Der TC Wettswil bietet ein attraktives Vereinsleben für Menschen aller Altersstufen und insbesondere auch für Familien. (Bild zvg.)
Tennis und mehr: Der TC Wettswil bietet ein attraktives Vereinsleben für Menschen aller Altersstufen und insbesondere auch für Familien. (Bild zvg.)

«Angesichts der Entwicklungen der letzten Jahre konnten wir nicht untätig bleiben», blickt Marco Merazzi auf den Start des Projekts zurück, das vor rund einem Jahr mit der Gründung einer Projektgruppe lanciert wurde. Eine Lagebeurteilung hatte damals ergeben, dass die kommenden Jahre für den Tennisclub Wettswil mit zahlreichen Herausforderungen verbunden sein würden. «Diese auszublenden, hätte für den Klub mittelfristig zu Problemen geführt und seine Attraktivität deutlich verringert», sagt Merazzi.

Opfer des eigenen Erfolgs

Damit spricht der TCW-Präsident sowohl vereinsspezifische Faktoren als auch Tendenzen an, die den Tennissport in der Schweiz generell betreffen. In gewissem Sinn, so Merazzi, sei der TCW das Opfer seines eigenen Erfolgs. «Die Rahmenbedingungen, die wir zur Ausübung des Tennissports bieten und das Vereinsleben machen den TCW sehr attraktiv. Die Mitgliederzahl ist deshalb in den letzten Jahren in allen Alterssegmenten kontinuierlich gestiegen. Mit fünf Plätzen sind wir mittlerweile am Limit», bilanziert der Präsident.

Eine überregionale Tendenz der letzten Jahre ist die Abnahme der Hallenplätze, die zur Ausübung des Tennissports im Winter unabdingbar sind. Davon sind auch die Mitglieder des TC Wettswil und insbesondere die klubeigene Tennisschule «let’s play» betroffen. «Für die laufende Wintersaison mussten wir bereits eine Art Notfallplan ausarbeiten, weil unsere Stammhalle in Aesch das Platzangebot reduziert hat», erläutert Andrea Dürst. Die Leiterin der Tennisschule konnte trotz grosser Bemühungen Reduktionen im Angebot nicht vermeiden. So müssen Junioren ihre Trainings teils in weiter entfernten Hallen wie in Cham absolvieren. Die Grösse einiger Trainingsgruppen wurde angehoben und ein wöchentliches Training ist nicht mehr für alle möglich. «Diese Massnahmen lösten bei den Eltern der betroffenen Kinder verständlicherweise keine Begeisterungsstürme aus», resümiert Dürst, «aber sie waren leider unumgänglich».

Entscheid für Vorwärtsstrategie

Mit dem Projekt «TCW 2020», hat sich der Vorstand für eine Vorwärtsstrategie entschieden, die nachhaltige Lösungen für die aktuellen Herausforderungen und absehbaren Probleme bietet. Die Vereinsmitglieder haben das Projekt mit überwältigendem Mehr gutgeheissen. «Das Projekt kommt aber auch potenziellen Neumitgliedern zugute», denn es gehört zur Vereinsphilosophie, für alle Interessenten in unserer boomenden Region offen zu bleiben», erklärt Marco Merazzi: «Dazu zählen insbesondere Familien, die ihren Sport bei uns gemeinsam ausüben können.»

Die Kernelemente des Projekts sind die Erweiterung der Anlage von fünf auf sechs Plätze und die saisonale Einrichtung von zwei Traglufthallen über vier Plätzen in den Wintermonaten. Damit wäre dem steigenden Platzbedarf Rechnung getragen und das Wintertraining der Vereinsmitglieder inklusive der Tennisschule gesichert. Die Umsetzung dieses Konzepts bedingt jedoch einen Neubau des Klubhauses, das aktuell nicht wintertauglich ist. Zusammen mit weiteren Projektbestandteilen, wie dem Ausbau der Flutlichtanlage, ergibt sich ein Investitionsbedarf von rund 2,3 Millionen Franken.

Auf Beteiligung der Gemeinde angewiesen

An der Gemeindeversammlung vom 12. Dezember wird beantragt, das Projekt mit einem einmaligen Beitrag von 700’000 Franken zu unterstützen. «Dies ist zweifellos eine beträchtliche Summe», räumt Peter Künti ein, der im TC Wettswil und im Projekt für die Finanzen zuständig ist: «Doch ohne diesen Zuschuss geht es nicht.» Künti betont, «dass es sich um eine einmalige Investition in ein sorgfältig geplantes Projekt handelt, das die Attraktivität der Gemeinde erhöht und von dem ein breites Bevölkerungssegment profitiert. Welche andere ganzjährig praktizierte Sportart kann von Menschen fast jeden Alters ausgeübt werden – und dies erst noch gemeinsam?», fragt er rhetorisch. Dass die Vereinsmitglieder selbst vom Projekt überzeugt seien, zeige sich auch daran, dass von ihrer Seite in kurzer Zeit rund 900’000 Franken Darlehensbeiträge zugesagt worden seien. «Wir informieren zeitnah und völlig transparent über alle Aspekte des Projekts», ergänzt Marco Merazzi. «Wer interessiert ist, kann sich jederzeit auf unserer Homepage (www.tcwettswil.ch) über den aktuellen Stand ins Bild setzen.»

Neben den Vereinsmitgliedern haben der Vorstand und die Projektgruppe auch den Gemeinderat von Wettswil überzeugt. Er empfiehlt den Stimmberechtigten, «der Ausrichtung eines Gemeindebeitrags von 700000 Franken an das Projekt TCW 2020 des Tennisclubs Wettswil die Zustimmung zu erteilen.» Marco Merazzi hält jedoch fest: «Entscheidend sind die Stimmberechtigten. Wir hoffen, dass wir sie ebenfalls von unserem Projekt überzeugen können und am 12. Dezember ein klares Ja erhalten.» (BK)

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