Aeugster Sieger an Ultra-Marathon

An seinem ersten grossen Wettkampf 2012 holt sich der Aeugster Ausdauer-Athlet Adrian Brennwald vergangenen Sonntag sogleich den ersten Sieg. Am Trail de Petit Ballon distanziert er den stärksten Konkurrenten um fast vier Minuten.

Eine Strecke von 47 km, 2200 Höhenmeter zu überwinden und 700 Läufer aus elf Nationen am Start – das sind die Kennzahlen des Trail de Petit Ballon, der zum Europacup der Ultra-Marathone zählt. In drei Stunden, 36 Minuten und 20 Sekunden hat Adrian Brennwald diese Herausforderung gemeistert – schneller als die gesamte Konkurrenz.

Dabei war der Aeugster etwas südlich von Colmar mit «bescheidenen» Ambitionen gestartet: ein Platz unter den besten Zehn war erklärtes Ziel. Vom extrem schnellen Start dreier Spitzenläufer liess er sich deshalb nicht aus der Ruhe bringen. Die Verfolgergruppe um den Aeugster hielt den Rückstand allerdings stets unter zwei Minuten. Beim Aufstieg auf den höchsten Punkt – fast 1000 Höhenmeter am Stück galt es bis auf den Petit Ballon zu bewältigen – mussten die Läufer erst mit Regen und später sogar Schneefall klarkommen. In dieser Phase gelang es Brennwald, sich von den Konkurrenten zu lösen. Er erreichte den höchsten Punkt des Ultra-Marathons als Zweiter.

Erstmals überhaupt ohne ernsthafte Krise durchgekommen

Das Bergabrennen gehört sonst eigentlich gar nicht zu den Stärken des Aeugsters. Auf den schönen Wanderwegen sei er diesmal allerdings fast in einen Rausch gekommen, berichtet er. So schloss Brennwald zum führenden Alexandre Mayer auf – «als ich ihn (Brennwald) direkt hinter mir gesehen habe, fragte ich mich, wie das möglich sein kann», wird dieser in «Les Dernièrs Nouvelles d’Alsace» zitiert – und gemeinsam liessen die beiden zuweilen sogar das Führungs-Motorrad hinter sich. Bis Kilometer 35 hielt sich dieses Duo an der Spitze. Dann griff der Aeugster in einer Steigung an und distanzierte den Franzosen entscheidend. Bis ins Ziel baute er den Vorsprung auf fast vier Minuten aus. Erstmals überhaupt bei einem so langen Wettkampf sei er ganz ohne ernsthafte Krise durchgekommen, so Brennwald: «Ich musste leiden, das ist klar, aber ich hatte nie ein tiefes Loch.»

Der Erfolg habe ihn selber etwas überrascht, gesteht Adrian Brennwald. Schliesslich war es für den Aeugster der erste grössere Wettkampf 2012. Zwei kleinere Läufe hatte er zuvor bereits bestritten – und war jeweils etwas langsamer als im Jahr zuvor. Kein Wunder, legte der Aeugster doch in letzter Zeit grösseren Wert darauf, ein hohes Tempo über lange Zeit halten zu können. «Dafür habe ich etwas an Spritzigkeit verloren», so Brennwald.

Ein zweiter Anlauf am Tor des Géants

Auf dem Saisonplan des Aeugsters steht nun der eine oder andere kurze Lauf – unter anderem will er in der Gesamtwertung der Waffenläufe in die Vorderen Ränge –, ehe er in Mallorca an einem Ultralauf über 100 km bestreitet. Anfang Juni ist ein weiterer 100-km-Lauf in Frankreich geplant und im Juli soll es dann auf den Iron Trail gehen: 201 km nonstop durch die Bündner Berge.

Im September will Brennwald einen zweiten Anlauf am Tor des Géants versuchen. Letztes Jahr musste er im Aosta-Tal nach 186 von insgesamt 330 Kilometern aufgeben. Diesmal will er es ins Ziel schaffen. Um für diese extreme Herausforderung gerüstet zu sein, verzichtet der amtierende Weltmeister über die Double- und Triple-Ironman-Distanz dieses Jahr voraussichtlich komplett auf Ultra-Triathlons und bestreitet ausschliesslich Läufe. Bisher konnte er dieses Jahr beschwerdefrei trainieren. Die richtige Dosierung des Trainingsumfangs sei allerdings eine Gratwanderung, das ist Brennwald bewusst: «Wenn es gut läuft, will man immer mehr machen.»

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