«Am Anfang dachte ich ans Aufhören»
Die Läuferinnen und Läufer kamen beim Jungfraumarathon vom Samstag gehörig ins Schwitzen – doch der Blick aufs Berner Oberland bei eigentlichem Bilderbuchwetter entschädigte für die Anstrengungen. Ganz vorne mit dabei war der Ottenbacher Arnoldo Callura.
Arnoldo Callura kämpfte in den Tagen vor dem Start mit muskulären Problemen, die sich während der ersten fünf Kilometer des Jungfraumarathons noch verschärften: «Meine Beine brannten dermassen, dass ich ans Aufhören dachte.» Beim Halbmarathon, auf dem immerhin schon 250 Steigungsmeter zu bewältigen sind, passierte er als 242. im Overall-Klassement der 3341 gestarteten Männer nach 1:35:42.
Interessant ist ein Vergleich mit dem ehemaligen Weltklasseläufer Christian Belz, der im vergangenen Winter vom Spitzensport zurückgetreten ist: Nach 21.1 km lag Belz 11 Minuten vor Callura, in Wengen, nach 30 km, nahezu 15 Minuten.
Letzter Abschnitt auf Augenhöhe mit den Profis
Doch nun begannen Calluras Beine zu laufen. Während andere mit brennenden Beinen einbrachen, fühlte er sich frisch. Bei der Zwischenzeit Wixi, nach gut 38 km, betrug der Vorsprung von Belz auf Callura noch immer 13 Minuten, doch auf den letzten vier Kilometern mit dem steilsten Stück, dem Abschnitt auf der Eigermoräne, verlor Belz sage und schreibe 8 Minuten und konnte einen Vorsprung von gerade noch knapp 5 Minuten auf Callura ins Ziel retten. Der Ottenbacher, der voll berufstätig ist, lief auf dem letzten Abschnitt als 13. mit einer Zeit von 31:10 auf Augenhöhe mit den Profis.
Wie erreicht ein berufstätiger Mensch wie Arnoldo Callura eine solche Leistung? Er baut das Training so weit als möglich in den Alltag ein, läuft beispielsweise täglich an seinen Arbeitsplatz in Aesch und zurück. Sein Wissen behält er nicht für sich, sondern stellt es auf seiner Homepage (www.s-rennen.ch) allen Interessenten zur Verfügung.
Veterinär gewinnt Ärzteduell
Der Ottenbacher erteilt Lauftrainingskurse und führt einmal im Monat den «Säuliämtler Long Jog» durch mit Start am Sonntag früh um 7 Uhr bei der Fabrik der Firma Schneebeli an der Stüdlerstrasse in Ottenbach. Der nächste dieser Long Jogs findet am 2. Oktober statt. Teilnehmen kann, wer pro Stunde mindestens 10 km zu laufen vermag.
Aus dem Bezirk Affoltern haben 17 Läufer und drei Läuferinnen das Ziel erreicht. Schnellste Ämtlerin war Gabi Moggi aus Bonstetten. Ihr Mann, Christoph Moggi, lief als zweitschnellster Ämtler auf der Kleinen Scheidegg ein. Im Säuliämtler Ärzteduell schlug Tierarzt Gottfried Morgenegg den Chefchirurgen des Spitals Affoltern, Matthias Wiens, um zwei Minuten. (bs.)
Resultate der Ämtler
Männer: Arnoldo Callura, Ottenbach, 3:46.19,8, 9. M40; Christoph Moggi, Bonstetten, 4:28.27,6, 38. M50; Ruedi Stauffacher, Aeugst am Albis, 4:33.58,9, 111. M40; Beat Abplanalp, Obfelden, 4:37.18,3, 123. M45; Urs Meichtry, Bonstetten, 4:50.44,0, 99. M50; Rolf Kluser, Affoltern am Albis, 4:58.12,9, 134. M50; Oliver Städler, Affoltern a.A. 5:08.35,5, 267. M40; Walter Roth, Rifferswil, 5:10.45,0, 26. M60; Bruno Rigoni, Obfelden, 5:14.33,8, 293. M40;
Adriano Turco, Zwillikon, 5:15.27,8, 345. M45; Heinz Kuhn, Aeugst am Albis, 5:16.15,4, 349. M45; Gottfried Morgenegg, Obfelden, 5:18.36,5, 91. M55; Matthias Wiens, Hausen am Albis, 5:20.45,7, 209. M50; Hans-Jörg Müller, Wettswil, 5:21.21,2, 210. M50; Gerard Lambert, Wettswil, 5:43.25,8, 170. M55; Martin Kreuzer, Wettswil, 6:20.26,7, 114. M60; Mark Melnykowycz, Hedingen, 6:32.07,3, 827. M20. Frauen: Gabi Moggi, Bonstetten, 5:13.48,8, 51. F40; Karin Wachter, Wettswil, 5:41.55,5, 96. F45; Cornelia Voigt, Mettmenstetten, 5:42.12,3, 162. F20.