An die Spitze im Schweizer Frauenfussball?
Stefani Liebhart aus Affoltern macht sich auf den Weg nach oben im Schweizer Frauenfussball: Die U19-Spielerin schoss im Test gegen Tschechien beide Tore zum 2:0-Sieg.
Testspiele gehörten zum viertägigen Trainingslager, das die Schweizer U19-Auswahl der Frauen im Säuliamt bestritt. Untergebracht war sie im Hotel Oktogon in Bonstetten, trainiert wurde auf der erneuerten Anlage im Wettswiler «Moos».
Schauplatz Kunstrasen am Samstagabend: Trainer Yannick Schwery schult die Taktik. Er markiert Punkte, erklärt, hebt und senkt die Stimme. Und er treibt an, als die jungen Damen die Angriffsauslösung üben müssen. Unter ihnen Stefani Liebhart aus Affoltern, Tochter von FCA-Präsident Franz Liebhart und Wilma Liebhart. «Sie hat im Testspiel in Widen vor 350 Zuschauern gegen Tschechien beide Tore geschossen», erklärt der sichtlich stolze Vater, der den Chronisten zwar nach Wettswil begleitet, dort aber für seine Tochter unsichtbar bleiben will. «Es macht sich nicht gut, wenn ich mich da im Training zeige», fügt er bei. Auch Dr. Gregor Guthauser, der Mannschaftsarzt und einst in Diensten des Spitals Affoltern, kann ihn nicht an den Spielfeldrand bewegen.
Aber dort bewegt sich der Nachwuchs – und hat Erfolg. «Die U19 ist eine der erfolgreichsten Nachwuchsauswahlen der Schweiz», sagt Gregor Guthauser. Sie schaffte an der EM zweimal den Halbfinal und qualifizierte sich 2010 für die WM-Endrunde in Deutschland.
In Affoltern wohnen – in Baselspielen
Stefani Liebhart, die am 11. August 19-jährig wird, startete ihre Karriere beim FC Affoltern, kickte dann beim FC Zürich und seit August 2011 beim FC Basel. Und ist zur Pendlerin geworden. Sie wohnt noch bei ihren Eltern, pendelt wöchentlich mehrmals zwischen Affoltern und Basel. «Das ist nur möglich, weil sie bei der Hawa AG in Mettmenstetten eine Sportlehre absolvieren kann. Sie erhält von der Firma sehr viel Unterstützung», sagt der Vater, der seine Tochter auf dem Weg nach oben ebenfalls begleitet. Stefani Liebhart hat gute Chancen, ins Kader der U20 zu kommen, die im Spätsommer in Japan an der WM-Endrunde teilnehmen kann. (-ter.)