Auf der Suche nach Konstanz

Mountainbike: Urs Huber hadert mit seiner Leistung

Auf der Suche nach Konstanz: Urs Huber. (Bild Martin Platter)

Auf und ab im Wochentakt. Etwa so könnte man den bisherigen Verlauf von Urs Hubers Leistungsbilanz der bisherigen Mountainbike-Saison zusammenfassen. Der einstige Bikemarathon-­Seriensieger ist auf der Suche nach ­Konstanz. Nach seinem Cape-Epic-Triumph auf der Schlussetappe des afrikanischen MTB-Etappenrennens Ende März folgte im Mai der erste Leistungsvergleich in der neuen Saison auf europäischem Boden in Riva del Garda, Italien. Huber beendete den topbesetzten Wettkampf im 36. Rang und musste sich eingestehen, an diesem Tag nicht die besten Beine gehabt zu haben. Zwei Wochen später am Jura Bike Marathon folgte die nächste Enttäuschung: Rang 17. Das Muster, wie das Rennen ablief, glich dem im Riva. Huber startete mit der Überzeugung, ein gutes Resultat einfahren zu können. Doch bereits nach einer halben Stunde musste er einsehen, dass es nicht für die Spitzengruppe reicht.

Wenn die Zweifel am Selbstvertrauen nagen

Als Athlet versucht man, in solchen Momenten auf sich selbst zu konzentrieren und einen eigenen Rhythmus zu finden. Reicht dieser nur für Rang 17 oder 36, wirds für einen früheren Seriensieger – egal, ob bereits 38 Jahre alt – hart. Die Zweifel nagen am Selbstvertrauen. Man würde am liebsten aufgeben. Doch der Kopf gibt es einem nicht zu. An der Strecke stehen die Fans und rufen deinen Namen. Man hat in der Vorbereitung wie jedes Jahr alles investiert, um wieder auf sein gewohntes Leistungsniveau zu kommen. Und dann ist da noch Nino Schurter, der Überflieger im Cross-Country-Bereich, der – ebenfalls 38-jährig – noch immer siegt. Huber hangelt sich weiter. Mit dem Marathon in Willingen gewinnt er sein zweites Rennen in dieser Saison. Allerdings bestreiten die Top-Fahrer an diesem Datum den Weltcup im tschechischen Nove Mesto. Der nächste Showdown ist am 9. Juni am Raid Evolenard, der mit einer Leistungsdemonstration des früheren Weltmeisters Andreas Seewald endet. Der Deutsche pulverisiert den Streckenrekord gleich um fünf Minuten! Der Zweitplatzierte Martin Fanger büsst mehr als zehn Minuten ein.

Die Leidenschaft kehrt mit einem vierten Rang zurück

Urs Huber erreicht das Ziel als Vierter mit 15 Minuten Rückstand – und ist zufrieden. Er sagte: «Das Feuer ist wieder da.» Erstmals gibt der Mettmenstetter zu: «Die Leidenschaft, die es jeden Tag braucht, um im Spitzensport mithalten zu können, konnte ich vor dem Marathon in Riva del Garda nicht mehr aufbringen. Zu viele Sachen hatten mich abgelenkt. Desgleichen am Jura Marathon, wo ich mich mit dem Gedanken trug, das Bike an den Nagel zu hängen.»

Am Hero Dolomites letzten Samstag zeigte sich, dass Huber den Schwung aus dem Wallis nur bedingt nach Italien mitnehmen konnte: Rang 18. «Ein Ergebnis, mit dem ich nicht viel anfangen kann», so Huber zunächst. Am Pordoi stürzte er auch noch und verletzte sich am Knie – fiel aber im Klassement nicht weiter zurück. «Die letzten 30 Minuten wurden zu den besten des ganzen Rennens, denn ich konnte wieder kämpfen.» Mal schauen, wie sich Huber am MB Race Ende Juni schlägt ...

Weitere Artikel zu «Sport», die sie interessieren könnten

Sport27.06.2024

Ottenbacher Felsberger wird U19-Radbahn-Schweizer-Meister

Weitere Siege für Säuliämtler Nachwuchsfahrer auf der Offenen Rennbahn in Oerlikon
Sport18.06.2024

«Fussball kann brutal ungerecht sein»

Fussball, Junioren A: Playoffs, FCWB – FC Mendrisio 6:7 nach Elfmeterschiessen
Sport06.06.2024

Skiclub begeistert abseits des Schnees

Nach dreijähriger Pause: Ausscheidung der Swiss-Ski Summer Challenge ging in Bonstetten über die Bühne