Endstation in der Qualifikation

Zwei Top-Ten-Ränge reichten der Bonstetterin nicht, um ins Finale zu klettern. In guter Erinnerung bleibt ein neuer Schweizer Rekord im Speedklettern, dagegen hätte sie sich in ihrer Paradedisziplin Boulder mehr erhofft als Rang zehn.

Schweizer Rekordzeit im Speedklettern: Da war die Welt noch in Ordnung für Petra Klingler.  (Screenshot SRF)
Schweizer Rekordzeit im Speedklettern: Da war die Welt noch in Ordnung für Petra Klingler. (Screenshot SRF)

Zum ersten Mal ist Sportklettern olympisch und es hätten die Spiele von Petra Klingler werden sollen. Als erste Schweizerin überhaupt hat sie sich bereits an der WM im August 2019 für die Spiele qualifiziert. Und zwei Jahre später galt es am Mittwoch nun ernst in der Qualifikation. Der Start liess hoffen: Bereits im ersten Lauf der Speed-Qualifikation hatte die Athletin sichtlich Freude an ihrer Leistung. Der zweite gelang ihr sogar noch etwas besser und die Bon-stetterin sprintete in 8,42 Sekunden die 15 Meter hohe, leicht überhängende Wand hoch – neuer Schweizer Rekord. Dabei hatte sie vor dieser Disziplin am meisten Respekt gehabt und sehr viel darin investiert.

Rang zehn war eine gute Ausgangslage vor ihrer Spezialdisziplin. Im Bouldern hat sie sich schliesslich 2016 den Weltmeistertitel geholt. Diesmal kam Petra Klingler mit den gestellten Problemen allerdings nicht wie erhofft zurecht. Ein Top und zwei Zonen, somit Rang zehn, das entspricht nicht ihren Ansprüchen und ihrem Potenzial. Die Runde sei extrem schwierig gewesen, bilanzierte sie nach dem Qualifikationstag ins Mikrofon des Schweizer Fernsehens. Und: «Rückblickend weiss ich nicht, was ich besser hätte machen können.» Bis zum Schluss habe sie gekämpft und alles gegeben. Und trotzdem schien die Tür zur Finalqualifikation der besten acht schon vor der letzten Disziplin, dem Leadklettern, geschlossen. Ein Exploit blieb aus und mit Rang 14 klassierte sich die Bonstetterin auf Kombi-Rang 16. Mit ihren konstanten Leistungen ohne rangmässigen Exploit ist sie eine Verliererin des olympischen Modus, nach dem die Ränge multipliziert und nicht addiert werden. So schaffte es etwa die Polin Aleksandra Miroslaw dank ihrem Sieg im Speedklettern ins Finale, obwohl sie im Bouldern den letzten und im Leadklettern den vorletzten Rang belegt hat. Allerdings hätten zweimal Rang zehn und einmal 14 auch bei anderer Zählweise nicht gereicht.

Die Finals von heute Freitag finden nun also ohne Petra Klingler statt. Damit endet eine lange Reise, ein beschwerlicher Weg, auf dem es auch galt, mit der Verschiebung der Spiele klarzukommen. «Das sind Erfahrungen, die mich in meinem gesamten Leben weiterbringen werden.» Und trotz aller Enttäuschung war bei der Bonstetterin nach dem Quali-Tag auch eine Erleichterung erkennbar. Erleichterung, dass die Spannung nun abfiel. «Extrem hart» habe sie gearbeitet und dabei auch gewusst, dass es hart werden würde. «Ich habe es mir besser erhofft», sagt sie, «aber ich habe auch alles gegeben.» Das zeigt auch der Schweizer Rekord im Speedklettern. «Schade, dass ich nicht daran anknüpfen konnte.»

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