Erfolgreich in der Deutschen Bundesliga
Der Obfelder Michael Meier verhalf der TurngemeinschaftHegau-Bodensee, welche ihn als Verstärkung engagierte, zum Aufstieg in die zweite Bundes-liga.
Im Deutschen Turnerbund sind die Mannschaften in Ligen aufgeteilt. Diese führen von der Bezirksliga über die Landesliga in die dritte, zweite und erste Bundesliga. Amateure können ihr Können in den unteren Ligen zeigen, während Turner mit höheren, ja professionellen Ambitionen ihren Weg in den Bundesligen suchen. Damit wird sowohl der Breiten- wie der Spitzensport gefördert.
Startmöglichkeiten in der Schweiz sind relativ dünn gesät
Wie es im Profisport üblich ist, können Vereine Turner aus anderen Nationen engagieren. Die Turngemeinschaft Hegau-Bodensee, in welcher die besten Turner aus der Region Bodensee zusammengefasst sind, suchte deshalb in der Schweiz nach Verstärkung und wurde anlässlich der Schweizer Mannschaftsmeisterschaft fündig. Dort fiel ihnen Michael als zuverlässiger Allrounder auf und der Trainer kontaktierte ihn. Nach Rücksprache beim Verband nahm Michael das Angebot gerne an, sind doch in der Schweiz die Startmöglichkeiten für Kunstturner nach dem Juniorenalter relativ dünn gesät.
Die acht Vereine einer Liga treten einzeln gegeneinander an. An jedem der sechs Geräte turnen pro Verein vier Turner, welche direkt gegen einen Konkurrenten des gegnerischen Vereins zum Einsatz kommen. Die Übungen werden nach dem internationalen Wertungssystem benotet, aber für die Mannschaftswertung anschliessend in sogenannte Scorepunkte umgerechnet. Für eine Note, welche zum Beispiel 0.55 bis 1.00 Punkte über derjenigen des direkten Gegners liegt, erhält ein Turner 3 Scorepunkte, für 1.00 bis 2.00 bessere Turnpunkte erhält er 4 Scorerpunkte usw. Dieses System erfordert von den Trainern viel Geschick beim Einsatz seiner Wettkämpfer, weiss er doch zum Vornherein nie, welcher Turner der gegnerischen Mannschaft an welchem Gerät turnt. Michael kam jeweils an jedem Gerät zum Einsatz. Dabei war er für die Turngemeinschaft eine grosse Verstärkung, holte er doch an jedem Wettkampftag 21 bis 27 Scorepunkte heraus.
Stimmung wie bei einem Handballmatch
Damit qualifizierte er sich zusammen mit seinen Kameraden für den Aufstiegsturntag in die zweite Bundesliga. Derselbe fand am letzten Sonntag in der Schwarzwaldhalle in Bühl statt. Da zeigte es sich, dass der Modus auch für die Zuschauer interessant ist. Der Kampf Verein gegen Verein, Turner gegen Turner ist äusserst attraktiv und schaffte in der Halle eine Stimmung wie bei einem Handballmatch. Dass Turner bei einem solchen Lärm die Konzentration behalten und ihre hochstehenden Übungen turnen können, ist allein schon ein Wunder.
Die TG Hegau-Bodensee ging bereits am ersten Gerät klar in Führung und kam nie in Gefahr den Aufstieg zu verpassen. Michael turnte seine Übungen wie gewohnt ohne nennenswerten Fehler und leistete mit 23 Scorepunkten den erhofften Beitrag zum Sieg. Er war damit bester Turner der Liga und erreichte im Sechskampf gemäss internationaler Wertung 84.05 Punkte.