Fahrerisches Geschick und Eleganz
Elisabeth Berweger aus Uerzlikon sorgte beim 3. nationalen Fahrturnier in Zwillikon bei den Zweispännern mit Platz drei für das beste Ämtler Ergebnis. Hans-Heiri Weiss fehlte bei den Vierspännern nach berufsbedingt mangelndem Training die Routine.
Rund 90 Gespanne traten auf dem Areal der Familie Obschlager in Zwillikon am Samstag und Sonntag in sechs Kategorien an. Der Wettkampf begann für alle mit einer Dressurprüfung, bei der die Richter auf Freiheit und Regelmässigkeit der Gänge, auf Harmonie und Leichtigkeit der Bewegungen achten – aber auch auf Schwung und korrekte Stellung der Pferde in der Bewegung. Bei den Fahrern wird auf Fahrstil, Exaktheit und auf die allgemeine Beherrschung des Gespanns geachtet. 10 Punkte bilden das Maximum, ein Nuller heisst: nicht ausgeführt.
Der Dressur folgt der Hindernisparcours, der von den Zuschauern stärker beachtet wird, weil er ein gewisses Spektakel bietet. 20 Hindernisse in Form von sogenannten «Töggeln» gilt es zu bewältigen, ohne dass das Bällchen vom «Töggel» fällt. Ansonsten drohen Strafpunkte – ebenso, wenn die vorgegebene Zeit überschritten wird. Jurypräsident René Staub lobte den vom der Fahrgruppe des Kavallerievereins Affoltern gebauten Parcours als gut und anspruchsvoll. Gut, weil er für die Pferde und nicht in erster Linie für die Fahrer gebaut wurde – mit Wendungen, aber mit genügend Platz zum Kehren. «Nicht das Pferd, sondern der Fahrer muss studieren, wie er durch den Parcours kommt», sagt Staub, der auch am Niveau gefallen fand. «Ziemlich hoch» sei dieses, lobte er und strich dabei Einspänner-Sieger Leonhard Risch hervor: «Der hat sich schon an Weltmeisterschaften bewährt.» Auf internationalem Niveau wirds für die Schweizer aber schwieriger, weil der Nachwuchs fehlt und bei den Vierspännern Ex-Weltmeister Werner Ulrich mit neuen Pferden erst wieder aufbauen muss.
Gespann Weiss mit Potenzial
Und das will nun auch Hans-Heiri Weiss aus Mettmenstetten, der bei den Vierspännern «nur» Platz vier belegte. Der Grund ist klar: Aus geschäftlichen Gründen (Umzug) musste er das Training dieses Jahr stark reduzieren. Mangelndes Training reduziert auch die Routine. «Die Pferde sind aber gut gegangen», fügt er an. In Zwillikon hat Weiss 2013 sein drittes Turnier bestritten. Im nächsten Jahr will er wieder international starten. Jurypräsident Staub sieht bei Weiss und seinen Pferden Bernando, Bertus, Coenraad und Tarzan viel Potenzial und spricht von einem eleganten Gespann. «Wenn er gezielt trainiert, traue ich ihm Spitzenplätze zu.»
Elisabeth Berweger, eine routinierte Fahrerin aus Uerzlikon, lieferte in Zwillikon mit Platz drei bei den Zweispännern das beste Ämtler Ergebnis. «Ich bin vor allem mit der Dressur zufrieden», sagte sie nach ihren Hindernisläufen, die sie im Regen absolvieren musste. Erwähnenswert auch der vierte Platz von Carole Streich aus Maschwanden in der Prüfung «Ponys gemischt». Das Hindernisfahren gelang ihr besonders gut.
Ranglistenauszug
Vierspänner: 1. René Heiniger, Lohn-Ammannsegg, 2. Marlis Reifer-Sax, Fehraltorf, 3. Martin Wagner, Niederteufen. 4. Hans-Heiri Weiss, Mettmenstetten. Zweispänner M/S: 1. Brigitte Spörri, Agasul, 2. Daniel Wüthrich, Trimstein, 3. Elisabeth Berweger, Uerzlikon, 10. Hans-Heiri Weiss, Mettmenstetten. Zweispänner L: Veronika Boss, Stans, 2. Elisabeth Frei, Oberbipp, 3. Jonas Jutzi, Aeschau. Einspänner M/S: Leonhard Risch, Salvenach, 2. Charlotte Vogel, Niederbipp, 3. Urs Bernhard, Rüdtlingen. Einspänner L: 1. und 2. Martin Kipfer, Oberfrittenbach, 3. Hans-Ruedi Siegrist, Beinwil. 8. Heinz Kellenberger, Hausen. Pony gemischt L/M/S: 1. Melanie Miesch, Nussbaumen, 2. Christof König, Unterstammheim, 3. Tamara Wülser, Goldwil, 4. Carole Streich, Maschwanden.