FCWB bleibt auf der Siegesstrasse
Dem FCWB glückte ein Auftritt nach Mass – nicht zuletzt dank aufopferndem Pressing dominierte er das Spiel und landete den dritten Triumph in Folge.
Mit zuletzt zwei überzeugenden Siegen sah Wettswil-Bonstetten selbstbewusst und mit breitem Rücken dem Match entgegen. Demgegenüber stand Dietikon, das in drei Partien erst einen Punkt eroberte, jenen beim torlosen Unentschieden in Balzers. Dennoch war WB gewarnt. So hatten die Limmattaler gegen Tuggen ihre Gefährlichkeit angedeutet, als sie nach 13 Minuten 2:0 führten. Allerdings kehrten die Märchler das Skore und siegten schliesslich 5:2.
WB sofort bestimmend
«Viel zu schreiben gibts wohl nicht», meinte ein Zuschauer nach dem Spiel, «einfach, dass WB eine Klasse besser war.» Eigentlich treffend analysiert. WB startete dominant und griff seinen Gegner hartnäckig und früh an. Sofort resultierten Chancen. Zunächst flog ein tückischer Freistoss Nicola Peters knapp über das Gehäuse, kurz darauf war sein Bruder erfolgreich. Flavio Peter reagierte nach einer unübersichtlichen Situation am schnellsten und traf genau in die Torecke zur Gästeführung (13. Minute).
Überraschend zahm zeigten sich die Platzherren, die nur selten den gegnerischen Strafraum ins Visier zu nehmen vermochten. Akzente setzten weiter die Ämtler. Ein Freistoss Miljkovics konnte Dietikon-Keeper Heim noch astrein entschärfen, später musste er jedoch hinter sich greifen. WB-Verteidiger Brüniger rückte nach einer Viertelstunde ins gegnerische Hoheitsgebiet vor, um einen Miljkovic-Corner wuchtig per Kopf zu verwerten. «Die Flanke kam optimal und mit viel Zug, mit der Schläfe war ich dann vor meinem Gegenspieler am Ball», so der Schütze nach dem Spiel.
Dietikons erste richtig nennenswerte Gelegenheiten folgten zehn Minuten vor dem Seitenwechsel. Da Silva setzte nach Pass von Meyer sein Geschoss zu hoch an und kurz darauf intervenierte WB-Goalie Rüegg sicher bei einem Schuss Alius. «Das war einfach zu wenig, da muss viel mehr kommen», befand ein heimischer Zaungast beim Pausenbier. Anzumerken ist allerdings, dass Dietikons Angriffsbestrebungen von den pressenden Ämtlern immer wieder früh im Keim erstickt wurden. WBs zum Zuschauen degradierter, rekonvaleszenter Offensivspieler Dzelili meinte kurz und bündig: «Wir waren bestimmend und zugleich effizient.»
Vorentscheidung durch Doppelschlag
Nichts Neues in Hälfte zwei, obschon Dietikon bei zwei gefährlichen Eckbällen andeutete, sich keineswegs geschlagen geben zu wollen. Es blieb beim Strohfeuer. Anders WB, das sich bei schnellen Attacken Möglichkeiten herausspielte. Eine Augenweide dabei, wie Miljkovic akrobatisch Grujicic bediente, dieser jedoch das Ziel knapp verfehlte. Zwei Minuten später Duplizität des Ereignisses: Nun blieb der 19-jährige Stürmer cool und erzielte mit herrlicher Direktabnahme per Innenspann das 3:0. «Ein genialer Pass von ‹Deki›, da musste ich nur noch den Fuss hinhalten», so der Schütze nach dem Spiel bescheiden.
Die Begegnung war damit entschieden. Dennoch wirbelte WB weiter, erhöhte das Skore nach einer Stunde abermals durch Grujicic und liess weitere Gelegenheiten ungenutzt. So zeigten sich die «schwimmenden» Limmatstädter nur noch um Schadensbegrenzung bemüht. In den Schlussminuten schnupperten sie aber noch durch Da Silva und Illic vehement am Ehrentreffer.
Gereifter FCWB
Fazit: Der FCWB ist trotz personeller Umstellungen Anfang Saison zur Topmannschaft gereift. Trainer Oswald ist es geglückt, die ideale Mischung zwischen arrivierten und jungen Spielern zu finden. Faktor des Erfolgs ist die verlässliche Defensive, welche schnell umschalten und Angriffe auslösen kann. Und über allem steht der intakte Teamgeist. So meinte auch WB-Assistenztrainer Mirzai nach Spielende: «Dietikon verfügt über gute Einzelspieler, aber heute entschied eindeutig unsere überragende Kollektivleistung.» WB ist nun mit neun Punkten aus vier Partien auf den dritten Rang geklettert.