FCWB schnuppert an der Sensation
Schweizer Cup Achtelfinal: FC Wettswil-Bonstetten – FC Thun 1:2 (1:2)
Die Gäste aus dem Berner Oberland starteten vehement in die Partie und versuchten sofort das Zepter zu übernehmen. Die Dosch-Elf hielt aber voll dagegen und gestaltete die intensive Startphase ausgeglichen. Zu klaren Tormöglichkeiten kamen beide Teams nicht, zu gut standen die Abwehrreihen. Deshalb kam die Thuner Führung auch eher überraschend. Nach einem hohen Anspiel auf die linke Seite, flankte Wittwer den Ball zur Mitte, wo Munsy goldrichtig stand und direkt zum 0:1 einschoss. Wer nun glaubte, dass das Super-League-Team den Schwung nutzt und das Spieldiktat übernimmt, sah sich getäuscht.
Verdienter Ausgleich durch Kalyon
Nach dem Rückstand war es der FCWB, der sich rasch auffing und konzentriert weiterspielte. Manch einer stellte sich die Frage, ob die Thuner nicht mehr konnten oder nicht mehr wollten. Das kümmerte aber die Rot-Schwarzen nicht, sie griffen unbeirrt an – und wurden belohnt. Nachdem man ein Gewusel am eigenen 16er noch mit vereinten Kräften löste, kam Gjergji im Gegenzug zum Torschuss. Sein Versuch flog vorbei an KeeperRuberto an die Torumrandung und prallte in hohem Bogen zurück ins Feld, wo Captain Kalyon anstürmte und per Kopf das leere Tor traf. Der Jubel, der 1450 Zuschauer auf dem «Moos» war gross und der Ausgleich absolut verdient. Zu diesem Zeitpunkt waren 34 Minuten gespielt und die Partie konnte quasi von vorne beginnen. Der Treffer rüttelte die Gäste aber doch etwas auf und sie drückten darauf wieder stärker gegen das WB-Tor, ohne jedoch zwingende Szenen zu generieren. Sehr glücklich kam der zweite Treffer zustande. Nach einer zu kurz geratenen Rückgabe des sonst starken Waser, konnte Munsy alleine auf Bachmann losziehen. Er liess dem WB-Schlussmann keine Chance und schoss sicher zum 1:2 ein. So unglücklich wie die Entstehung, war auch der Zeitpunkt des Treffers, denn nur drei Minuten später pfiff der unauffällig agierende Unparteiische San zurPause.
Underdog auf Augenhöhe
Trainer Dosch fand offenbar die richtigen Worte und konnte die Akteure optimal auf die zweite Hälfte einstellen. Trotz dem Tiefschlag so kurz vor dem Seitenwechsel, blieb der FCWB konzentriert und diszipliniert und gestaltete die Partie weiterhin ausgeglichen. Goalie Bachmann bildete dabei den nötigen Rückhalt für die Mannschaft, spielte aktiv mit und konnte mehrere Thuner Angriffsversuche zunichtemachen. Man spürte, dass für den Unterklassigen noch etwas drin lag. Mit aller Kraft stemmten sich die Ämtler gegen die Niederlage. Der agile Bozic, der technisch starke Machado und vor allem die Routiniers Kalyon undGouiffe à Goufan lancierten Angriff um Angriff, blieben aber meist schon in der massierten Berner Abwehr hängen. Die Ausgeglichenheit wird auch durch ein knappes Corner-Verhältnis dokumentiert und die Thuner wollten gegen Ende der Partie nur noch Zeit gewinnen und spielten kaum mehr konstruktiv. Die Ausnahme bot eine feine Einzelleistung Frontinos, der mit einem gezielten Abschlussversuch in der 81. Minute an Bachmann scheiterte.
Spannende Schlussphase
Nur ein Tor fehlte dem FCWB, um die Verlängerung zu erreichen und weiterhin die Überraschung zu schaffen. Mit aller Kraft wurde der Ausgleich bis zuletzt gesucht, bei einem SteilpassMachados auf Sampaio, kam dieser aber den berühmten Schritt zu spät. Den Ämtlern bleibt der Trost, eine starke Leistung gezeigt und mit dem haushohen Favoriten mitgehalten zu haben. Im SRF-Interview gratulierte denn Torschütze Kalyon auch den Thunern, freute sich aber auch darüber, ein solches Highlight auf dem «Moos» erlebt zu haben.
Matchtelegramm: Sportplatz Moos, Wettswil, 1450 Zuschauer. Tore: 18. Munsy 0:1, 34. Kalyon 1:1, 42. Munsy 1:2. FCWB: Bachmann, Goljica, Studer, Waser (90. Buchmann), Badalli, Kalyon, Gouiffe à Goufan, Bozic (84. Constancio), Gjergji, Peter (63. Sampaio), Machado. FC Thun: Ruberto, Joss, Bürki, Sulmoni, Sutter, Hediger, Peyretti (85. Zarate), Rojas (57. Rapp), Frontino, Wittwer, Munsy (79. Buess).