Flurina Rigling erstmals Gesamtsiegerin

Die Ämtler Para-Cyclerin holt an den Weltmeisterschaften in Brasilien insgesamt vier Medaillen

Flurina Rigling sicherte sich unter anderem den Sieg im Omnium, der Gesamtwertung. (Bild Swiss Paralympic)

Flurina Rigling war an den Paracycling-Weltmeisterschaften in Rio de Janeiro eine Klasse für sich: Insgesamt vier Medaillen sicherte sich die Hedingerin in Brasilien – der letzten grossen Hauptprobe auf der Bahn vor den Paralympischen Spielen 2024 in Paris.

Als erste Disziplin stand für Flurina Rigling vergangene Woche die Einzelverfolgung auf dem WM-Programm. In dieser Kategorie trat sie als Titelverteidigerin an. Leider reichte es zur Titelverteidigung nicht ganz; um drei Zehntel musste sie sich der Britin Daphne Schrager geschlagen geben. «Ich bin ein Super-Rennen gefahren und sehr zufrieden, es war sehr knapp», bilanzierte Rigling danach gegenüber dem Verband. «Die Saison ist noch lang und ich bin zuversichtlich, dass ich die Form bis zum Sommer noch weiter perfektionieren kann.»

Zwei weitere Silbermedaillen

Doch die nächste Chance auf Edelmetall kam bald, und Flurina Rigling nutzte sie, um nachzudoppeln: Nach der zweitbesten Zeit in der Qualifikation über 500 Meter schaffte sie es, ihre Leistung im Final erneut abzurufen. Mit beinahe derselben Zielzeit fuhr sie auf Rang drei. «Sprint ist nicht meine grösste Stärke, deshalb bin ich stolz darauf und nehme diese Medaille sehr gerne mit», zeigte sich Rigling nach dem Rennen zufrieden. Zu ihrer Paradedisziplin zählt sie die Kurzdistanz künftig dennoch nicht. «Es gibt mir aber viel Selbstvertrauen zu wissen, dass ich an Gross-events performen kann.» Im dritten WM-Wettkampf, dem Scratch-Rennen, sicherte sich Flurina Rigling am Sonntagabend dann noch eine weitere Silber-Medaille. Im Schlusssprint hatte sie sich nur der australischen Sprinterin Amanda Reid geschlagen geben müssen. «Meine Taktik im Scratch ist aufgegangen. Ich konnte mich lange gut verstecken und hatte genug Kraft am Ende», bilanzierte Flurina Rigling hinterher.

Erstmals Gold in der Gesamtwertung

Damit stand Flurina Rigling in jeder Disziplin auf dem Podest und konnte sich einen weiteren Traum verwirklichen: Gold im Omnium, also der Gesamtwertung. Im Skisport entspräche das der grossen Kristallkugel. An den vergangenen Weltmeisterschaften in Paris und Glasgow hatte Rigling neben dem Weltmeistertitel in der Einzelverfolgung jeweils Silber im Omnium gewonnen. Dass ihr dieser Coup nun an der Bahn-WM in Rio de Janeiro gelang, freute Rigling besonders: «Es bedeutet mir sehr viel», sagte sie, «ich habe diesen Titel schon lange angepeilt.» Die Auszeichnung mache sie stolz und auch zuversichtlich für die lange Strassensaison, denn dieser Titel stehe für Ausdauer, so Rigling, die also mit insgesamt vier WM-Medaillen nach Hause reisen durfte. Nach der Bahn-WM geht es für das Para-Cycling-Team nach einer kurzen Pause mit der Vorbereitung für die Weltcupsaison auf der Strasse weiter. (red)

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