Frühlingswettkampf der Geräteturner

Geräteriege Obfelden gewinnt als Lokalmatador und Organisator gleich drei Mal Gold

Gelungener Sprung des Turners am Wettkampf in Obfelden. (Bild Roger Kleger)

Beim Geräteturnen kommt es auf jedes Detail an. Jedes Wackeln, jede Unsicherheit wird von den Wertungsrichtern akribisch notiert und fliesst in die Punktzahl ein. Möglichst nah an zehn Punkten möchten die Turnenden bei jedem der fünf Geräte kommen. Passend zu den Vorschriften ist auch der Wettkampf getaktet. Kaum ist der letzte Turner mit seiner Übung fertig, wechseln alle Gruppen die Geräte. Der Speaker kündigt einmal mehr an, welche Gruppen wohin wechseln, dann folgen vier Minuten fürs Einturnen, bis es wieder ernst gilt.

Dieses Bild bot sich den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern am Frühlingswettkampf der Turner in Obfelden. Der Name des die Turnsaison einläutenden Wettkampfs passte bestens zum frühlingshaften Samstag. Über 300 Turner aus dem ganzen Kanton Zürich, aber auch teils von weiter her, wie die Turner aus dem bündnerischen Bonaduz, waren in der Mehrzweckhalle Zendenfrei zu sehen. Auf die Frage, wieso keine Turnerinnen hier sind, erklärt Melanie ­Häberling, dass diese eine Woche später in Effretikon antreten werden. Melanie Häberling ist zusammen mit ihrem Mann Martin OK-Präsidentin. «Bei den Turnerinnen sind jeweils über 2000 Sportlerinnen an Wettkämpfen, was eine viel grössere Infrastruktur benötigen würde», führt sie aus.

Seit morgens um 8 Uhr wird in den Kategorien K1 bis 7 geturnt: Barren, Schaukelring, Boden, Sprung und Reck sind die Disziplinen. «Neben der Königsdisziplin K7 gibt es auch die Kategorie Herren für Sportler ab einem Alter von 28 Jahren», erklärt Melanie Häberling. Hinter der Organisation steht die Geräteriege Obfelden. Der grösste Teil der ­Helfenden – über 30 waren von sieben bis sieben Uhr im Einsatz – stellten die Eltern der turnenden Obfelder Kinder. «Wir hatten sehr grosse Unterstützung der Eltern», hält Häberling fest.

In der Halle braust immer wieder kurzer Applaus auf. Generell herrscht aber eine konzentrierte Stimmung – die Athleten stehen alle gleichzeitig im Einsatz, sodass man sich gegenseitig nicht stören will. Da und dort werden von stolzen Eltern die Smartphones gezückt, um die Übung des Nachwuchses festzuhalten. Auch hallt der Zwischenruf «Stah» oft durch die Halle, um die Sportler am Ende ihrer Übung gedanklich dabei zu unterstützen, ihren Abgang sauber zu stehen. Bei den drehenden und wirbelnden Abgängen – bei den Schaukelringen gut vier bis fünf Meter ab Boden – ist es gar nicht so einfach, sauber auf beiden Füssen zu landen.

Die Wertungsrichter beraten sich dann jeweils kurz und nur wenig später halten die helfenden Kinder die Wertungstafeln mit der Punktzahl nach oben. Unter anderem durften sich die Lokalmatadoren über hohe Noten freuen. Bei den Jugendkategorien kam Nico Häberling im K4 zur Goldmedaille.

Im K7 ging der Sieg an Damian ­Balmer vom STV Kriessern aus dem Kanton St. Gallen. Ganz eng wurde der Wettkampf bei den Herren. Co-OK-­Präsident Martin Häberling setzte sich hauchdünn mit 0,05 Punkten gegenüber dem Vize-Schweizer-Meister ­Dominik Dobmann (TV Grüningen) durch und sicherte sich eine zweite Goldmedaille für Obfelden. Komplettiert wurde das Podest mit dem Obfelder Roman Niederhäuser.

In der Team-Wertung der Aktiven kam für Obfelden noch ein drittes Mal Gold dazu. Beim Jugendwettkampf gewann der TV Weiningen. Obfelden landete auf Rang 6. Auch der TSV Bonstetten war mit zwei Turnern im Einsatz. Elia Lucca kam im K3 auf Rang 44, Dylan Collins im K4 auf Rang 15. Bei den ­Aktiven war Emanuel Foster für das ­Geräteturnen Mettmenstetten am Start und erreichte den vierten Rang in der Kategorie Herren.

Der Wettkampf fand in dieser Form das letzte Mal statt. Ab dem neuen Jahr turnen die Turnerinnen und Turner jeweils gemeinsam: an einem Anlass die Jugend, am anderen die Aktiven. «Das wird vom Platz her hier in Obfelden wohl nicht mehr möglich sein», merkt Co-OK-Präsidentin Melanie Häberling etwas wehmütig an.

Gesamtranglisten auf www.ztv.ch

Weitere Artikel zu «Sport», die sie interessieren könnten

Sport07.04.2025

Starke Bise und ein kraftstrotzender «Muni»

Er könnte fast als Bergfest durchgehen, der Gibelschwinget auf der Anhöhe südwestlich von Bonstetten mit prächtigem Blick auf die Gemeinde und in die Alpen.…

Sport07.04.2025

Domenic Schneider gewinnt den Siegermuni Manitu am 23. Gibelschwinget

Gelungener Anlass ob Bonstetten mit rund 1500 Zuschauerinnen und Zuschauern
Sport24.03.2025

FCWB verliert Tabellenführung

Fussball, 1. Liga, Gruppe 3: FC St.Gallen II – FC Wettswil-Bonstetten 4:1 (2:0)