Fünf Abschiede beim FCWB

Unmittelbar vor Anpfiff des letzten Saisonspiels gegen Thalwil fanden auf dem Platz Verabschiedungen statt. Der FC Wettswil-Bonstetten ehrte scheidende Spieler und Mitarbeitende

FCWB bedankte sich bei fünf Abtretenden mit Präsenten. Von links: Markus Fischer (Präsident), Stephan Zollinger (Vorstand), Thomas Antoniazzi, Nico Buchmann, Bora Kalyon, Patrik Schönbächler (Vorstand), Martin Wyrsch, Nanzi Caduff, Marcel Mülle
FCWB bedankte sich bei fünf Abtretenden mit Präsenten. Von links: Markus Fischer (Präsident), Stephan Zollinger (Vorstand), Thomas Antoniazzi, Nico Buchmann, Bora Kalyon, Patrik Schönbächler (Vorstand), Martin Wyrsch, Nanzi Caduff, Marcel Müller (Vorstand), Ronald Müller (Vorstand). (Bild Kaspar Köchli)

Die Saison ist zu Ende, gleich fünf Verdienstvolle aus dem Fanionteam treten kürzer. Der FCWB sagte Adieu und beschenkte sie mit individuellen Präsenten.

Nico Buchmann, Verteidiger

Als Fünfjähriger erlernte Klein-Nico beim FCWB die ersten Tricks. Jahre später wechselte er zu den Grasshoppers Zürich und durchlief dort die U11 bis zur U18. 2009 kehrte er zum Stammverein zurück, wurde mit 19 Jahren zum Captain der ersten Mannschaft ernannt und vertrat seither in über 300 Spielen die Klubfarben. Als Höhepunkte bezeichnet er die beiden Aufstiege bis in die 1. Liga, den Titel des Zürcher Cupsiegers, die Promotionsspiele sowie die Cuphits gegen Servette Genf, die Young Boys und den FC Thun. Als Torschütze gegen YB bleibt ihm dieses Spiel unvergessen. Stetes Highlight seien aber «einfach all die tollen Leute im Verein!» Der erst 25-jährige Buchmann möchte kürzertreten und schliesst sich ab neuer Saison der zweiten Mannschaft (3. Liga) an.

Bora Kalyon, Verteidiger

Den Übernamen «Der Krieger» erlangte er wegen seinem grossen Kämpferherzen. Kalyon ist in der Tat alles andere als wehleidig. Acht Wochen vor Saisonschluss durch ein arges Foul ausser Gefecht gesetzt, kehrte er – um seinen Kollegen im Abstiegskampf zu helfen – mittels aufwendiger, schmerzvoller Therapie frühzeitig zurück. Er, der am nächsten Dienstag seinen 30. Geburtstag feiert, spielte als Junior beim FC Baden und mit ihm bis 2005 in der Challenge League. Darauf wechselte er in die türkische Süper Lig zu Kayserispor. Bis 2011 war er als Profi in der Türkei aktiv, ehe er in die Schweiz zurückkehrte und schliesslich 2013 im Säuliamt landete. «Fantastisch, was ich hier alles erleben durfte», strahlt er. Kalyon heiratet diesen?Herbst und möchte «einfach mehr Zeit für meine Frau und unseren Hund haben.» Fussball spielt er weiterhin, beim vor seiner Haustür liegenden FC Klingnau (2. Liga).

Martin Wyrsch, Physio und Massage

«Der Medizinmann» war seit neun Jahren für den FCWB tätig. Früher massierte Wyrsch zusammen mit Burgermeister beim FC Zürich, feierte mit ihm 2000 gar den Schweizer Cupsieg. Bei WB mutierte er neben seinen üblichen Aufgaben zusätzlich zum Materialwart. «Vor dem Match lege ich jedem individuell alles bereit, sodass er nur noch in die Kleider schlüpfen konnte.» Seine «Foltergarderobe» verfüge unter anderem über ein Ultraschall-Gerät oder einen Stosswellen-Apparat, zum Lösen von Verhärtungen und Verklebungen. Wyrsch eignete sich laufend neues Wissen an, so auch das fachgerechte Vorgehen beim komplexen chinesischen Tape-System. Als Junggross-papi freut er sich, endlich wieder mehr Zeit für die Familie zu haben.

Nanzi Caduff, Assistenztrainer

«Der ruhende Pol» stiess vor achteinhalb Jahren zu WB. Dosch kannte er aus früheren Altstetter Zeiten, als beide noch Junioren trainierten. Bei seinem jetzigen Abgang schwärmt er: «Durch die lange Zusammenarbeit verstanden wir uns fast blind, ich konnte Ideen einbringen, es war schlicht grossartig, mit ihm zusammenzuarbeiten.» Als ihm der Aufwand als Haupttrainer zu gross wurde, wuchs er in die Rolle des Assistenten hinein. Bei Red Stars Zürich unterstützte er einst Uli Forte und Salvi Andracchio, ehe die WB-Ära Dosch/Caduff begann. «Ich freue mich, mehr freie Zeit geniessen zu können, statt dem runden Leder jage ich jetzt den kleinen weissen Bällen hinterher – und erst noch auf gepflegterem Grün», lacht der passionierte Golfer. Caduff bleibt WB weiterhin im Juniorenbereich erhalten.

Thomas Antoniazzi, Masseur

Der ehemalige Wollishofer Fussballer verbrachte eineinhalb Saisons bei WB. Seit Beginn seiner «Masseur-Karriere» bei Wiedikon (2002) ist er mit dessen damaligem Trainer Dosch freundschaftlich verbunden. Später «knetete» er in den Vereinen Küsnacht, Red Stars und Thalwil; aber auch das Schweizer Eishockey-Nationalteam gehörte zwischenzeitlich zu seiner Kundschaft. Antoniazzi tritt ebenfalls aus privaten Gründen kürzer: «Nach vielen Entbehrungen freue ich mich, nun endlich mit meiner Frau die Welt bereisen zu können.»

Nachfolge vakant

Wer in die grossen Fussstapfen der Aufhörenden tritt, ist mit einer Ausnahme noch offen. Als neuer Assistent von Trainer Martin Dosch wird Goran Gasic amtieren. Dieser spielte bis 2013 selbst bei WB, im letzten Jahr coachte er den Zweitligisten FC Birmensdorf. Der Start in die neue Saison erfolgt Anfang August 2016.

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