Gegen 500 beklatschten den Sieg
In Abwesenheit der Europameisterschaftsteilnehmer gewann der Mettmenstetter Hansheiri Weiss beim 1. nationalen Fahrturnier in Zwillikon die Vierspännerprüfung. Und dies bei beeindruckendem Publikumsaufmarsch. Gegen 500 Pferdesportfreunde kamen.
Ein elegantes Vierergespann: Hansheiri Weiss bestritt die Dressurprüfung und die anschliessende Hindernisfahrt mit einem Phaeton-Wagen und mit englischer Anspannung – und bewältigte beide Prüfungen bei einsetzendem Regen als Bester unter lediglich vier Teilnehmern. Die Schweizer Spitze – Ulrich, Würgler und Affrini – weilten an der Europameisterschaft in Holland. Aber das schmälert den Sieg des Mettmenstetter Metzgermeisters in keiner Weise. Die Freundschafts-Fahrturniere brachten Hansheiri Weiss seinerzeit zum Fahrsport. Seit 1995 betreibt er den Sport aktiv, wie Speaker Walter Blickenstorfer dem Publikum kundtat. Und Spitzenfahrer Daniel Würgler motivierte ihn, den Sport noch intensiver zu betreiben. Weiss bestritt in diesem Jahr vier Turniere. An der Schweizer Meisterschaft kam er auf Platz vier.
In der Zweispännerprüfung schlug sich Elisabeth Berweger aus Uerzlikon achtbar und belegte schliesslich Rang fünf. Die mehrfache Siegerin des Freundschaftsfahrturniers im Tannholz bestritt Dressur und Hindernisparcours in der Säuliämtler Sonntagstracht, mit Spyderwagen. Sie ist seit 15 Jahren aktiv und hat mit Lambrusco und Lucky zwei aufmerksame Pferde zur Verfügung.
Bei den Zweispännern siegte Beat Auer aus Hagenbuch vor Marx Lancelot aus Pfeffingen und Roland Schla-genhauf aus Ramsen. In dieser letzten Prüfung weicht der stärker werdende Regen den Boden ziemlich auf. Hernach war Pferdegeschirrputzen angesagt...
In der Einspännerprüfung der Kategorie L waren keine Ämtler am Start; es siegte Christa Graf aus Münchenwiler. Bei den Einspännern der Kategorie MS klassierte sich Lilian Luggen aus Affoltern mit Condor V auf dem vierten und mit Felino IV auf dem fünften Platz. Lili Schneebeli aus Maschwanden kam auf Platz 19.
Gutes Niveau
Dressurrichter Erhard Schneider attestierte den Fahrerinnen und Fahrern ein beachtliches Niveau und zeigte sich beeindruckt vom Publikumsaufmarsch. «An Fahrturnieren bei uns im Kanton Bern haben wir nur sehr wenig Zuschauer», sagte er. Den einzigen Punkt, den er bemängelt: «Die Prüfungen müssten mehr dem Alter der Pferde angepasst werden», bemerkte Schneider unter dem Hinweis auf die 10 verschiedenen Dressurprogramme, die ein junges Pferd schon mal überfordern können.
International, fügt er bei, sei die Schweiz im Fahrsport «nicht auf Rosen gebettet», verfüge nur über wenige Spitzenfahrer. Der Grund ist auch finanzieller Natur: Fahrsport ist ein teures Hobby. «Für einen Vierspänner entstehen jährliche Kosten von gegen 300000 Franken», so Erhard Schneider.
(-ter.)