In Mallorca aufs Podest gelaufen

Landschaftliche Schönheit, brütende Sonne und ein harter Parcours über 107 km, garniert mit 4300 Höhenmetern – Adrian Brennwald aus Aeugst wurde am Ultra Mallorca Serra de Tramuntana hervorragender Dritter.

Musste auf Mallorca leiden: Adrian Brennwald aus Aeugst. (Archivbild)
Musste auf Mallorca leiden: Adrian Brennwald aus Aeugst. (Archivbild)

Von Thomas Stöckli

«Nächstes Jahr nehme ich den Fotoapparat nicht mehr mit», sagt Adrian Brennwald gut zwei Stunden nach dem Zieleinlauf am «Serra de Tramuntana». Weil der Ultra-Trail auf Mallorca als einer der schönsten überhaupt gilt, hatte der Aeugster im Rucksack nämlich eigens eine Kamera mitgeführt, dann aber im Wettkampf-Eifer kein einziges Foto gemacht ...


24 Minuten Rückstand auf den Sieger

Zwölf Stunden, 14 Minuten und 40 Sekunden. So lange brauchte Adrian Brennwald für die 107 km mit 4300 Höhenmetern auf der spanischen Urlaubsinsel. Das sind nur 24 Minuten mehr als Sieger Miquel Capo Soler, läppische sechs Minuten mehr als der zweitplatzierte Thomas Bosnjak aus Österreich und fast 50 Minuten weniger als der viertplatzierte Xavier Valledoriola Blancafort. Von 480 gestarteten Läufern sollten es schliesslich keine 300 innert der geforderten 24 Stunden ins Ziel schaffen. Mit seinem Resultat ist der Aeugster Ultra-Sportler deshalb sehr zufrieden. Angesichts der starken Konkurrenz hatte er vor dem Start seine eigene Zielvorgabe nämlich redimensioniert: Einen Rang unter den ersten zehn wollte er anstreben. Dieses Ziel sollte er dann deutlich übertreffen.

 


Erste Stunden im Dunkeln

Der Startschuss fiel in der Nacht von Freitag auf Samstag um 24 Uhr in Andratx. Innert höchstens 24 Stunden galt es, vom westlichen Zipfel der Ferieninsel bis nach Pollença ganz im Norden zu rennen. «Ich habe den Weg zum Teil kaum gesehen», blickt Adrian Brennwald auf die ersten sechseinhalb Wettkampfstunden in dunkler Nacht zurück. Seine Taktik war deshalb, in der Spitzengruppe um Vorjahressieger Miquel Capo Soler mitzulaufen, um sicher auf dem Weg zu bleiben.
«Das Tempo war mir fast zu schnell», so Brennwald. Doch gelang es dem Aeugster, sich in der immer kleiner werdenden Gruppe mit den stärker eingeschätzten Konkurrenten zu behaupten – bis Probleme mit dem Magen ihn ausbremsten. Zwei Stunden konnte er deshalb nichts mehr zu sich nehmen. Verschärft wurde das Problem durch den Rucksack-Riemen, der konstant auf den Bauch drückte.
Mit eisernem Willen überstand der Aeugster die Krise und griff wieder an. «Ich wusste nie, wie gross die Abstände sind», sagt er, «deshalb bin ich immer Vollgas gerannt.» Einen weiteren Dämpfer erhielt Brennwald dann kurz vor dem Ziel: Ohne sein Wissen war die Strecke um zwei Kilometer verlängert worden. Statt fünf galt es noch sieben Kilometer durchzustehen – eigentlich nicht viel, aber nach 100 Kilometern mit Schmerzen und mit dem vermeintlichen Ziel vor Augen ein arger Dämpfer.


Beine tun weh


«Ich musste extrem leiden, es hat sich aber gelohnt!», meldet Adrian Brennwald am Samstagnachmittag per Telefon in die Schweiz. «Die Beine tun ziemlich weh», fügt er an. Zu schaffen gemacht haben ihm insbesondere die mallorquinische Sonne und die steinige Strecke. Der Fuss kann auf den grossen Brocken nicht ganz abrollen, was mit der Zeit schmerzt. Weiter habe er sich am Anfang in der Dunkelheit den rechten Fuss einige Mal vertreten, so Brennwald ...

Zwölf Stunden, 14 Minuten und 40 Sekunden. So lange brauchte Adrian Brennwald für die 107 km mit 4300 Höhenmetern auf der spanischen Urlaubsinsel. Das sind nur 24 Minuten mehr als Sieger Miquel Capo Soler, läppische sechs Minuten mehr als der zweitplatzierte Thomas Bosnjak aus Österreich und fast 50 Minuten weniger als der viertplatzierte Xavier Valledoriola Blancafort. Von 480 gestarteten Läufern sollten es schliesslich keine 300 innert der geforderten 24 Stunden ins Ziel schaffen. Mit seinem Resultat ist der Aeugster Ultra-Sportler deshalb sehr zufrieden. Angesichts der starken Konkurrenz hatte er vor dem Start seine eigene Zielvorgabe nämlich redimensioniert: Einen Rang unter den ersten zehn wollte er anstreben. Dieses Ziel sollte er dann deutlich übertreffen.

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