Kung-Fu-Schweiz mass sich in Bonstetten
An drei nationalen Turnieren erhalten Kung-Fu-Kämpfer Gelegenheit, sich für die Schweizer Meisterschaft zu qualifizieren. Das erste fand vergangenen Sonntag in Bonstetten statt.
Zahlreiche Zuschauer verfolgten am Sonntag das Geschehen in der grossen Sporthalle Schachen. Zu sehen gab es sowohl harten Kampfsport als auch ästhetische Kampfkunst mit imaginärem Gegner. Dabei sei die Wertung ähnlich wie beim Eiskunstlaufen, erklärt OK-Chef Roger Müller von der Swiss Chinese Kung Fu School in Urdorf. Es geht um Schwierigkeitsgrad und Kraft ebenso wie um Schnelligkeit und Ausdruck. Ganz genau achten die Punktrichter darauf, ob die Dynamik aus dem ganzen Körper kommt oder die Bewegungen nur abgespult werden.
Auf der Matte im Zentrum der Halle geht es derweil hart zur Sache. In der Vollkontakt-Disziplin Sanda schreitet der Schiedsrichter eigentlich erst ein, wenn die Kämpfer ineinander verkeilt sind. Sanda ist eine Synthese aus verschiedenen Kampfstilen mit Box-, Kick- und Wurf-Elementen. Nicht erlaubt sind Kopfstösse, Knie- und Ellbogenschläge sowie Angriffe auf Hinterkopf, Hals oder Genitalien des Gegners. Jugendliche und Kinder messen sich im hinteren Teil der Halle in Semi-Kontakt-Kämpfen. Dort wird nach jedem Treffer kurz unterbrochen. «Schläge und Tritte dürfen keine Wirkung zeigen», schreibt das Wettkampf-Reglement vor.
Auch aus Ämtler Sicht gibt es Erfolg zu vermelden: Nils Leimgruber schaffte es in seiner Alterskategorie im Äusseren traditionellen Stil sowohl mit als auch ohne Waffe aufs Podest. «Er ist eine unserer Nachwuchshoffnung», so Roger Müller über den jungen Bonstetter. Auch über die Sporthalle ist er voll des Lobes. So darf man sich auf weitere Kung-Fu-Veranstaltungen in Bonstetten freuen.