Mit den Besten der Welt gemessen
Deutschland ist in der Dressur wieder das Mass aller Dinge. Mit Rang 13 präsentierte sich die Schweiz an der Reit-WM ansprechend. Caroline Häcki gelang mit Rigoletto Royal eine Saisonbestleistung, und auch Hans Staub überzeugte an seinem letzten Grossanlass mit Warbeau.
«Hiermit verabschiede ich mich mit Warbeau aus dem Schweizer Elitekader der Dressur», verkündete Hans Staub vergangene Woche nach den Weltreiterspielen. Mit dem Abschneiden in der Normandie hat dieser Entscheid allerdings nichts zu tun. Der Entscheid ist gereift. «Warbeau brachte mich schon mehrfach zur Verzweiflung. Ihn zu reiten ist eine echte Grenzerfahrung», schrieb der Obfelder im Frühling auf «Pferdonline». So könne zuweilen der Schalter umkippen und das gutmütige Pferd zum «Feuerstuhl» werden. Mit den erreichten 66,114 Punkten (Rang 72) darf der Routinier im Schweizer Team deshalb zufrieden sein.
Für weitere internationale Aufgaben empfohlen
Auf 67,657 Punkte und Rang 54 brachten es Caroline Häcki und ihr Rigoletto Royal. «Für den Moment haben wir das Optimum herausgeholt», so die Obfelderin über ihre solide und harmonische Vorführung. Obwohl sie erst die zweite internationale Saison bestreiten, hielten Pferd und Reiterin dem Druck stand. Ein kleiner Schnitzer kostete wertvolle Punkte, ansonsten wäre es wohl in Richtung Top 30 gegangen. Auf jeden Fall haben sich Häcki und ihr Rigoletto für weitere internationale Aufgaben empfohlen.
Dass Rigoletto viel Potenzial hat, ist spätestens seit seiner Wahl zum Schweizer Pferd des Jahres kein Geheimnis mehr. «Die Top 30 liegen drin», betont Caroline Häcki und relativiert sogleich: «aber noch nicht jetzt.» Besonders in Erinnerung bleibt ihr die Eröffnungsfeier, als das Team vor rund 30000 Zuschauern einmarschieren durfte.
Den Weltmeistern hinterhergeritten
Die Top 12 in der Mannschaftswertung hatte sich das Schweizer Dressur-Team an der WM in Caen zum Ziel gesetzt. Mit Rang 13 hat es dieses nur knapp verpasst. Und mit ihren soliden Leistungen am ersten Wettkampftag haben die beiden Obfelder massgeblich zum guten Abschneiden beigetragen. Dabei hatten die Schweizer mit Startnummer 2 ein schwieriges Los, mussten sie doch jeweils unmittelbar nach den Weltmeister-Reitern aus Deutschland ran.