Mit vollem Engagement für zukünftige Hockeystars im Einsatz
Der Knonauer Jean Gut als OK-Mitglied und Speaker beim EVZ-Familientag
Am Sonntag lud der Eissportverein Zug (EVZ) zum Familientag ein. Hauptprogrammpunkt bei diesem Anlass ist der sogenannte Skateathon. Bei diesem Sponsorenlauf werden auf dem Eis während zehn Minuten Runden gedreht. Jeder Läufer und Läuferin sucht sich im Vorfeld Sponsoren, welche pro Runde einen Beitrag an den Nachwuchs spenden. Mittendrin an diesem Tag war auch der Knonauer Jean Gut. Der «Anzeiger» hat zudem zwei Säuliämtler Junioren getroffen, welche ein grosses Ziel haben.
Es ist kurz nach 13 Uhr. Jean Gut empfängt den Redaktor im Regieraum der Bossard-Arena. Vor etwa sieben Jahren sei er als Speaker für diesen Anlass angefragt worden und ein Jahr später landete er bereits im Organisationskomitee. Bereits früher übernahm er die Rolle, vor Leuten zu sprechen. Ob in seiner Ämtler Band, in der er Schlagzeug spielte, oder auch beim Pionier-Lokalsender Albis TV, wo er Interviews führte. «So rutschte ich immer mehr in die Rolle des Sprechers hinein», führt er aus. Unterdessen arbeite er zwischendurch auch als Freelance-Sprecher für Radiowerbung.
Familie im Einsatz
«Man lernt viele Leute kennen und sieht auch hinter die Kulissen», erklärt Gut zu seiner Motivation für sein Engagement beim EVZ. Und hebt hervor, dass auch der Nachwuchs beim EVZ viel Unterstützung benötige. Seine halbe Familie unterstützt den Anlass an diesem Sonntag. Seine Frau verteilt blau-weisse Ballone an die Kinder, die Tochter arbeitet hinter einer Bar und sein Bruder helfe beim Auf- und Abbau der Infrastruktur. Mit dem Eishockey war der 47-Jährige bis zu seinem Engagement nur als Fan verbunden. Er besucht mit seiner Frau regelmässig die Zuger Spiele. Beruflich ist Gut im technischen Kundendienst einer PW- und LKW-Garage in Baar tätig.
Nun ist es Zeit für die nächste Durchsage. Direkt aus dem Regieraum erzählt Jean Gut den zahlreichen Besuchern im Stadion, welches die nächsten Programmpunkte sind. Gross vorbereitet auf die Durchsage hat er sich nicht. Zur Orientierung liegt das Tagesprogramm vor ihm. Auch die verschiedenen Skateathon-Läufe begleitet er am Mikrofon und an diesem Nachmittag wird Gut auch noch den Verantwortlichen für den EVZ-Nachwuchs, Andreas Tresch, und den EVZ-Sportchef Reto Kläy im Stadion interviewen.
Seine Fragen wecken Interesse und Gut erlaubt sich auch die eine oder andere kritische Fragen an die beiden EVZ-Verantwortlichen. So wollte er von Tresch wissen, wieso der ZSC im Nachwuchs teils erfolgreicher unterwegs ist als die Zuger. Das wurde mit verschiedenen Grössenordnungen begründet. So müssen in Zug 600 Nachwuchsspieler mit wenig Eisfläche auskommen.
Zwei Säuliämtler Talente
Fürs Gespräch mit den beiden Säuliämtlern Hockeyspielern geht es in die verwinkelten Gänge der Bossard-Arena. Trainingshalle und Stadion sind unterirdisch miteinander verbunden. Die beiden 14-jährigen Nachwuchstalente führen den Redaktor durch die Gänge in den Medienraum. Da berichten Josh Huber und Silas Besmer von ihren Plänen. Beide spielen aktuell bei den U15-Elit-Junioren und als grosses Ziel sprechen sie sofort von der amerikanischen NHL. Sie besuchen momentan die Sportschule in Cham.
Dem Knonauer Josh Huber wurde die Eishockey-Passion wohl schon in die Wiege gelegt. Seine Eltern besuchten bereits früher die EVZ-Spiele und lernten sich auch dort kennen. Unterdessen würde die ganze Familie die Spiele im Stadion verfolgen. Und auch auf Ferienreisen besucht man regelmässig NHL-Spiele in Nordamerika, erzählt er. Josh Huber begann mit etwa vier Jahren beim EVZ mit dem Hockeyspiel. «Seit U13 spiele ich als Verteidiger und denke, dass es so bleibt», sagt Huber auf die Frage nach seiner Position.
In jungen Jahren hatte man bei Silas Besmer eine Auslegeordnung gemacht und alle möglichen Sportarten aufgeschrieben. Darunter war auch Eishockey. Als Silas Besmer dies ausprobierte, machte es ihm grossen Spass. So spielt er seit seinem fünften Lebensjahr Eishockey. Im Gegensatz zu Huber hatte seine Familie aber keinen Bezug zur Sportart. Der Aufwand dafür ist gross. So trainieren die beiden in der Regel fünf bis sechs Mal pro Woche während einer Stunde auf dem Eis. Genauso häufig geht es auch ins Krafttraining. Dazu kommen noch ein bis zwei Meisterschaftsspiele pro Woche. Eine Frage nach anderen Hobbys erübrigt sich bei diesem Programm.
Runden laufen und Geld sammeln
Für die beiden Sportler geht es an diesem Nachmittag auch noch aufs Eis, für den Skateathon. In der ziemlich kalten Trainingshalle stehen die beiden kurze Zeit später in ihren Trikots bereit und führen das Feld für die ersten paar Runden an. Zahlreiche Eltern und Speaker Jean Gut feuern die Junioren an, um möglichst viel Geld für den Nachwuchs zu generieren. Im letzten Jahr sammelte der Anlass 238000 Franken, welcher von einem Sponsor verdoppelt wurde. Die Zahlen von dieser Ausgabe sind noch nicht bekannt.
In der Trainingshalle macht sich auch die Säuliämtler Band Round of Sound bereit, welche für einen gemütlichen Ausklang des EVZ-Familientages sorgen wird. Der aktuell noch verletzte Torhüter des EVZ, Leonardo Genoni, schenkt hinter der Eisbar Glühwein und Punsch aus, während die U15-Junioren nach fast 50 Runden etwas erschöpft ins Ziel kommen und noch für ein Gruppenfoto posieren. Der Profi-Hockeyclub ist an diesem Tag ganz familiär unterwegs.
Hinweis: Im ursprünglichen Text war fälschlicherweise zweimal von Silas Huber anstelle von Silas Besmer die Rede. Wir entschuldigen uns für den Fehler.