Rigling holt bei Paralympics-Premiere auf Anhieb Bronze
Hedinger Radrennfahrerin hält in Paris grossem Druck stand
Welch eine Premiere von Flurina Rigling in Paris! Bei ihrer ersten Teilnahme an Paralympics überhaupt holte die 27-Jährige vergangene Woche gleich in ihrem ersten Wettbewerb die Bronzemedaille, in der Einzelverfolgung über 3000 m. Es war gleichzeitig die erste Medaille für das Schweizer Team an den Paralympics 2024.
Riglings Freudenschrei nach der Zieldurchfahrt liess erahnen, dass mit der Medaille ganz viel Druck von ihr abfiel – was sie kurze Zeit gegenüber SRF bestätigte: «Ich bin megastolz, dass ich dem Druck standhalten konnte. Ich hatte zwar immer das Gefühl, ich hätte den Druck nicht zu nahe an mich rankommen lassen, aber man spürt es halt doch. Es reden alle davon, es sind Erwartungen da – vor allem auch eigene.»
Flurina Rigling ist bereits vierfache Welt- und Europameisterin. Vor zwei Jahren holte sie auf derselben Bahn, auf der es jetzt für Bronze reichte, in Saint-Quentin-en-Yvelines, den Weltmeister-Titel in dieser Disziplin. Dennoch zählte sie jetzt in Paris im ersten Rennen nicht zum engsten Favoritenkreis, heisst es in einer Mitteilung von Swiss Paralympic. Der Grund: An den Paralympics werden «weniger unterschiedliche Kategorien angeboten und Athletinnen mit unterschiedlichem Behinderungsgrad treten gegeneinander an».
Sie habe nach dem Medaillengewinn «extrem viele Reaktionen» erhalten, sagte Rigling gegenüber dem Bezirksanzeiger zwei Tage nach dem Rennen, «auch aus meiner Heimat Hedingen». Es sei schön zu spüren, dass so viele Leute an einen denken und die Wettbewerbe mitverfolgen. Bislang sei sie allerdings noch nicht dazu gekommen, allen Gratulantinnen und Gratulanten zu antworten.
«Mega-Selbstbewusstsein»
Erwartungsgemäss nicht ganz so gut lief es der Hedingerin zwei Tage später auf der Bahn über 500 m. In der Qualifikation belegte sie den 9. Rang, für den Einzug in die Finals wäre der 6. Platz nötig gewesen. Allerdings sind die Paralympics für Rigling noch nicht vorbei. Am Mittwoch (4.9.) steht das Zeitfahren auf dem Programm, am Samstag (7.9.) das Strassenrennen. Möglich ist vieles. Der Erfolg im ersten Wettbewerb habe ihr «Mega-Selbstbewusstein» gegeben und «eine Leichtigkeit, die ich mitnehmen kann», sagte die Politikwissenschaftlerin in einem TV- Interview. Sie spüre, dass «die nötige Ausdauer da» sei und sie «gute Beine» habe.