Selbstbewusst in den Spitzenkampf

Martin Dosch, Trainer des FC Wettswil-Bonstetten (2. Liga interregional), im Interview zum Spitzenspiel in Thalwil

FCWB-Trainer Martin Dosch: «Wir schauen von Spiel zu Spiel, noch sind 18 Punkte zu vergeben.» (Bild Kaspar Köchli)
FCWB-Trainer Martin Dosch: «Wir schauen von Spiel zu Spiel, noch sind 18 Punkte zu vergeben.» (Bild Kaspar Köchli)

Seit mehreren Wochen grüsst der Fussballclub Wettswil-Bonstetten als Tabellen­Leader, dies dank konstant guter Leistungen. Der Vorsprung auf die engsten Verfolger Thalwil und Langenthal beträgt fünf bzw. sechs Punkte; am Sonntag könnten sich die Ämtler im Direktduell gegen den Zweiten bereits deutlich Richtung 1. Liga Classic absetzen. Martin Dosch und sein Assistent Nanzi Caduff feierten mit dem Team in der Saison 2009/2010 den Aufstieg in die 2. Liga interregional und führten es nun kontinuierlich an deren Spitze.

«Anzeiger»: Martin Dosch, Gratulation zur Tabellenführung seit dem 25. März! Waren die Leistungen in dieser Konstanz zu erwarten?

Martin Dosch: Die Mannschaft hat das Potenzial und die Qualität, daher traute ich ihr das durchaus zu.

 

«Meine Spieler besitzen  eine ausgeprägte  Siegermentalität.»

Was zeichnet Ihr Team speziell aus?

Das Team hat primär einen guten Charakter und grosse Disziplin. Die Spieler besitzen eine ausgeprägte Siegermentalität und waren gewillt, den intensiven Trainingsaufwand zu betreiben, um Erfolg zu haben. Das war der Schlüssel zur positiven Entwicklung in den letzten viereinhalb Jahren. 

Das tönt alles sehr schön, gab es nie Unstimmigkeiten; schliesslich können Sie bei einem 20-Mann-Kader nicht jedem gerecht werden ...

Natürlich gab es in dieser Hinsicht nicht nur angenehme Momente. Eine gewisse Unzufriedenheit kann ich auch verstehen. Als schlecht werte ich dies nicht. Es ist ein Zeichen, dass die Spieler «hungrig» sind. Wenn ich es für nötig halte, versuche ich den Spielern in Gesprächen mit Respekt meinen Entscheid zu erklären.

«Natürlich gab es nicht nur angenehme Momente.»

Schon nervös vor dem kapitalen Spiel?

Überhaupt nicht, ich habe vollstes Vertrauen in mein Team.

Sie bleiben derart cool, obwohl bei einem WB-Sieg die Weichen Richtung Aufstieg gestellt sein dürften?

Von einer Vorentscheidung will ich gar nichts hören, es folgen danach noch fünf harte Spiele.

Wie wird die Parole lauten, beziehungsweise die Taktik aussehen? Als Leader eher auf Abwarten spielen oder die Entscheidung suchen?

Wir werden selbstbewusst in den Spitzenkampf ziehen und mit kontrolliertem Risiko auftreten. Wichtig für den Spielverlauf wird der erste Treffer sein.

In der Vorrunde wurde Thalwil gleich mit 3:0 gebodigt ...

Das ist Vergangenheit und interessiert niemanden mehr. Thalwil spielt sehr solid, taktisch diszipliniert, steht kompakt und lässt kaum Gegentore zu. Das Spiel wird eng werden.

Sind alle Akteure fit und stehen Ihnen zur Verfügung?

Alle Spieler sind zur Verfügung und heiss auf den Spitzenkampf.

Der Aufstieg würde im Nachhinein die Krönung für den Erhalt der neuen Sportanlage im Moos (Herbst 2011) bedeuten ...

Wir alle sind froh und dankbar, diese sehr gute Infrastruktur erhalten zu haben. Die optimalen Trainingsbedingungen sind ein wesentlicher Faktor für die positiven Resultate.

«Wir sind dankbar  für die optimalen  Trainingsbedingungen.»

Würde der Aufstieg in die 1. Liga Classic grosse Änderungen zur Folge haben? Zum Beispiel längere Distanzen zu den Matchs, Mehraufwand punkto Trainings, Spielerkader, Finanzen?

Die Reisedistanzen und der finanzielle Aufwand würden sicher grösser werden. Jedoch verschwende ich diesbezüglich noch keinerlei Gedanken, wir schauen konzentriert von Spiel zu Spiel. Bekanntlich kann im Fussball, nicht zuletzt wegen der Dreipunkte-regel, allerlei geschehen ...

Highnoon in Thalwil ist am Sonntag um 14.30 Uhr, der Ämtler Mannschaft ist es zu wünschen, von zahlreichen Fans lautstark unterstützt zu werden.

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