Skiclub begeistert abseits des Schnees

Nach dreijähriger Pause: Ausscheidung der Swiss-Ski Summer Challenge ging in Bonstetten über die Bühne

Baumstammwerfen gehörte zum ersten Mal zum Programm und fand guten Anklang bei den Kindern und Jugendlichen.

Baumstammwerfen gehörte zum ersten Mal zum Programm und fand guten Anklang bei den Kindern und Jugendlichen.

Andri Moser und Saskja Lack waren in Bonstetten als «grosse Vorbilder» 
anwesend. (Bilder Marcus Weiss)

Andri Moser und Saskja Lack waren in Bonstetten als «grosse Vorbilder» anwesend. (Bilder Marcus Weiss)

Ankunft beim Sportzentrum Schachen in Bonstetten am vergangenen Sonntag: Trotz eher trübem Himmel wird bereits von Weitem ein buntes und fröhliches Gewimmel auf dem Gelände sicht- und hörbar, Dutzende von Kindern und Jugendlichen in gelb leuchtenden Leibchen sind draussen wie drinnen auf verschiedenen Parcours unterwegs. Ob nun mit BMX-Fahrrädern über Wippen und «Buckelpisten» gefahren wird, Hindernisse kletternd überwunden oder gar Stämme geworfen werden, überall scheinen die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Feuereifer dabei zu sein. Wir sind an der Regionalausscheidung für den Grossraum Zürich und Zentralschweiz der Swiss-Ski Summer Challenge 2024. Es handelt sich um eine Veranstaltung, bei der Viererteams aus verschiedenen Skiclubs der jeweiligen Region in einem fairen Wettbewerb gegeneinander antreten, mit dem Ziel, sich für das Finale (dieses Jahr am 14. September in Menzingen ZG) zu ­qualifizieren.

Es gibt drei Alterskategorien, insgesamt sind diesmal die Jahrgänge von 2009 bis 2017 mit von der Partie. Auf dem Aussengelände anwesend sind auch Saskja Lack, Schweizer Meisterin im Skicross sowohl des Vorjahres als auch in der aktuellen Saison, sowie Andri Moser, unter anderem Drittplatzierter an der diesjährigen Elite-Schweizer-Meisterschaft im Super-G. «Es war wirklich schön, wie die Kids geduldig gewartet haben an unserer Autogrammstunde, das ist immer für beide Seiten eine Freude», berichtet Saskja Lack. Es sei tatsächlich so, dass bei den jüngeren Kindern nach wie vor Autogramme hoch im Kurs stehen und nicht in erster Linie Selfies mit den Idolen, wie sie von den Jugendlichen vorzugsweise auf dem Smartphone als Trophäen herumgezeigt ­werden.

«Geschicklichkeit und Koordination sind im Schneesport fundamental»

«Ich selbst hätte in diesem Alter auch viel Spass an einem solchen Anlass gehabt, doch damals hat es dies in meiner Region leider noch nicht gegeben», meint die Profisportlerin, die schon zweimal auf einem Weltcup-Podest gestanden hat. Anders war es bei Andri Moser: «Ja, ich habe auch selbst immer an diesem Wettbewerb mitgemacht, später war ich dann einmal als Trainer einer Gruppe aktiv und nun quasi als Motivator für die nachrückenden Schneesportlerinnen und -sportler.» Geschicklichkeits- und Bewegungstraining seien als Grundlage für die Wintersport-Disziplinen enorm wichtig, und wie man unschwer erkennen könne, bereite es dem Nachwuchs auch grosses ­Vergnügen.

Ganz ähnlich äussert sich am Sponsoren- und Presseanlass auch Jann Herud, Leiter der Renngruppe Albis beim Skiclub Hausen. «Man muss auch ein bisschen schlau sein und Strategien entwickeln, um bei diesen Parcours Erfolg zu haben», betont er. Patrick Holzner, der zusammen mit Clubpräsident Robi Sedlaczek die Veranstaltung organisiert hat, lobt die reibungslose Zusammenarbeit im Verein, erwähnt gegenüber unserer Zeitung aber auch, welches die Herausforderungen waren: «Es war bei der Gruppenbildung nicht immer ganz einfach, weil in jedem Team sowohl Jungen als auch Mädchen vertreten sein mussten. Vor allem im Freestyle-Bereich gibt es mehr Buben, die man üblicherweise auch immer ein bisschen bremsen muss wegen ihres Mutes», schmunzelt er. Schliesslich habe es aber geklappt, dass in jeder Vierergruppe mindestens ein Mädchen mit dabei war.

Eine grosse Erleichterung gegenüber der letzten Durchführung in Bonstetten im Jahr 2021 sei diesmal der Wegfall der Corona-Schutzmassnahmen gewesen, wegen deren unter anderem getrennte Aufenthaltszonen gebildet und die Besucherströme gelenkt werden mussten. «Ironischerweise haben uns die damaligen Umstände eine Rekord-Besucherzahl beschert, weil ja sonst nichts gelaufen ist», blickt Holzner ­zurück.

Tolles Gemeinschaftserlebnis mit schönen Erinnerungen

Wie lautet das Resümee des Co-Organisators für den aktuellen Anlass? «Wenn die Kinder am Abend nach Hause kommen und viel zu erzählen haben, dann haben wir es geschafft.» Die Chancen, dass dies so sein wird, stehen gut, denn wenn die zehnjährige Federica Hintereg­ger aus Hausen am Albis erzählt, steht ihr die Begeisterung für die verschiedenen Parcours förmlich ins Gesicht geschrieben. «Nur eine Station bei den Parcours fehlt mir noch, ich fand bisher alle mega cool», berichtet sie. Schon mehrmals habe sie bei der Swiss-Ski Summer Challenge mitgemacht, speziell gefalle ihr beim Wettkampf, dass jedes Mal neue Herausforderungen dazukommen. Erstmals dabei ist die achtjährige Nora Sedlaczek aus Bonstetten, die vor allem am Velofahren und an den Ballspielen Gefallen findet. Yves Huber dagegen wird vom Jahrgang her das letzte Mal teilnehmen können, was ihn etwas wehmütig stimmt. Der 15-jährige angehende Trainer ist beim Nordic Parcours, der auch das Schiessen mit dem Luftgewehr beinhaltet, besonders in seinem Element. «Was ich ein wenig schade fand, ist der Umstand, dass gewisse Regeln geändert wurden», meint er nach seiner achten Teilnahme. Auf ein erneutes Antreten in drei Jahren kann sich von der Altersklasse her die elfjährige Alina Grünbaum aus Bonstetten freuen. Ihr haben es vor allem die Ballspiele an diesem Event angetan. Kaum ist es gesagt, sind sie und die anderen Teilnehmenden schon wieder voller Tatendrang in Richtung Sporthalle unterwegs. Der Spassfaktor bleibt bis zum Ende der Veranstaltung hoch.

Die Siegerteams in den Alterskategorien:

Youngsters (Jg. 2015-2017): Feusisberg Mini Race

Juniors (Jg. 2012-2014): Skiclub Finstersee 3

Seniors (Jg. 2009-2011): Raben 1

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