Statt 86 «nur» 50 Kilometer
Der Ultratraillauf Maxi Race fiel dem schlechten Wetter zum Opfer – besonders bitter für Adrian Brennwald, der eigens nach Frankreich gereist war. Schliesslich konnte der Aeugster gleichentags einen 50-Kilometer-Traillauf bestreiten. Resultat: Rang 2.
Eigentlich wollte Adrian Brennwald am Sonntagmorgen am Maxi Race in Annecy starten. Das schlechte Wetter über die ganze Woche stimmte ihn jedoch nachdenklich, ob das Rennen überhaupt würde durchgeführt werden können. Ein Blick auf die Internetseite des Veranstalters am Samstagmorgen zeigte jedoch: alles in bester Ordnung.
So fuhr der Aeugster nach Annecy und holte die Startnummer. Als die Startnummer-Ausgabe geschlossen wurde, teilte der Veranstalter allerdings mit, dass alle Rennen abgesagt werden. Dass man das Rennen wegen schlechten Wetters mit tiefer Schneefallgrenze absagt, ist durchaus nachzuvollziehen, ärgerlich ist allerdings, damit zu warten, bis alle Teilnehmer angereist sind.
Windig und kalt
Brennwald machte sich also wieder auf den Heimweg, wo er um 20 Uhr ankam. In der Zwischenzeit konnte sein Cousin zumindest einen Traillauf am Sonntag ausfindig machen und beim Veranstalter abklären, dass der Aeugster sich noch vor Ort nachmelden könne. Also fuhr Brennwald am Sonntagmorgen um 4 Uhr wieder nach Frankreich, diesmal ins Elsass, zum Trail des Marcaires: 50 Kilometer mit 2500 Höhenmetern.
Um 8.30 Uhr erfolgte dort der Startschuss. Wegen des schlechten Wetters hatte der Aeugster Handschuhe, Kappe und Jacke in den Rucksack eingepackt. Auf dem ersten Berg war die Temperatur unter dem Gefrierpunkt und es windete extrem stark, dadurch waren die Trails mit einer Eisschicht überzogen. Handschuhe und Kappe konnte Brennwald noch anziehen, jedoch keine Jacke, weil es so starke Windböen hatte.
Nun einige lange Trainingseinheiten in den Bergen
Möglichst schnell machte er sich deshalb auf den Abstieg, wo es dann auch wieder wärmer wurde. In der Eile verpasste er jedoch einen Verpflegungsposten, da dieser um zwei Kilometer vorverlegt worden war und Brennwald sich nur auf die Kilometer Angaben konzentrierte. So kam er ziemlich ausgetrocknet am letzten Verpflegungsposten an. Schliesslich benötigte er vier Stunden und 42 Minuten, was ihm den zweiten Gesamtrang hinter Mathieu Martinez aus Frankreich einbrachte.
«Mit diesem Resultat bin ich sehr zufrieden», so Adrian Brennwald, der in fünf Wochen in den Dolomiten am Lavaredo Ultratrail über 118 km und 5700 Hm an den Start gehen will. «Leider fehlt mir nun ein längerer Wettkampf als Vorbereitung», bedauert er die Absage des Maxi Race (86 km, 5500 Hm) in Annecy. «Ich hoffe, dass ich noch ein paar lange Trainingseinheiten in den Bergen bestreiten kann – sofern das Wetter besser wird...»