Training nun auch im Winter möglich
Mit dem Ausbau des Jumpins in Mettmenstetten ermöglichen sich die Freestyler, stark unterstützt vom lokalen Gewerbe, Trainingsmöglichkeiten rund um das Jahr. Ein entscheidender Schritt zur Förderung regionaler Talente.
Aufmerksame Beobachter haben es längst bemerkt. Das Mettmenstetter Jumpin – Mekka der Skiakrobaten und Freestyler – hat sich dieses Jahr mehr als ein Facelifting verpasst: auf einer rund 500 m² grossen Fläche wurde die Infrastruktur erweitert. Das Wasserschanzenzentrum verfügt im Sommerbetrieb neben den Sprungschanzen über vier Wettkampftrampoline, ein Akrobungy, diverse Slacklines, zwei Sprungbretter sowie einen Fitness- und Kraftbereich. Damit zählt die Anlage in Mettmenstetten weltweit zu den attraktivsten Sportzentren für Freestyler. Zudem verfügt das Jumpin nun über ein wetterfestes und schneesicheres Zelt. Damit wurde die Basis für einen ganzjährigen Trainingsbetrieb gelegt.
Investition in die Zukunft
Wettkampfmässig genutzt wird die Anlage von den besten Skiakrobaten und Freestylern, dann aber – und immer häufiger – von vielen Nachwuchstalenten. Thomas Lambert, Weltklassespringer bei den Skiakrobaten und Präsident der Freestyle Company Jumpin meint: «Es ist immer etwas frustrierend im Herbst; wir Athleten packen die Koffer und machen uns bis in den März hinein auf die Weltcup-Tour. Zurück bleiben die vielen jungen Talente, die ab Oktober keine Trainingsmöglichkeit mehr haben.» Dieses Problem wurde vorerst mit dem Angebot von Trampolintrainings in regionalen Turnhallen gelöst, allerdings unbefriedigend, weil die meisten Turnhallen höhenmässig beschränkt und zudem abends meist belegt sind. Mit dem Ausbau des Jumpins ist nun ein ganzjähriger Trainingsbetrieb möglich.
Immer in Eigenregie - aber mit viel Unterstützung vom lokalen Gewerbe
Neben der Beschaffung von neuen Trainingsgeräten musste auch eine neue Beleuchtung installiert werden. Zudem ist seit Dezember eine Heizung in Betrieb, damit die Kinder auch im Winter bei einigermassen angenehmen Temperaturen trainieren können. Diese Umbauten koordinierte Andreas Isoz, ebenfalls Spitzensportler und Chef der Schanzenanlage im Jumpin. Thomas Lambert zeigt sich hoch erfreut über die neuen Trainingsmöglichkeiten: «Für unseren Nachwuchs ist das Wintertraining in der Halle ein echter Mehrwert.» Er betont, dass ohne die grossartige Arbeit von Andreas Isoz heute keine Wintertrainings möglich wären. «Er hat in unzähligen Arbeitsstunden das Trainingszelt feuerschutztauglich ausgestattet und die Heizung praktisch im Alleingang in-stalliert.»
Das Jumpin wird beim Betrieb der Wasserschanze sowie bei den jährlichen Erweiterungen/Anpassungen vom regionalen Gewerbe tatkräftig unterstützt. Die Firma Agir AG hat mit grossen Erdverschiebungen und Rohstofflieferungen rund um die neuen Trampolinanlagen den Grundstein für ein mögliches Ganzjahrestraining gelegt. Weitere Unternehmungen wie Curschellas Gartengestaltung, Peter Schmid Bau-Dienstleistungen, Ferrari Bauunternehmung, die Easytrock GmbH, das Steakhouse-Bahnhof und die Zimmerei Müller & Peter sorgen dafür, dass die Skiakrobaten unter guten Bedingungen im Jumpin trainieren können.
Im grossen und jetzt beheizbaren Zelt können die 8- bis 16-jährigen Talente an drei Abenden und auch am Wochenende auf zwei Trampolins, einer Tumblingbahn, einer Slackline und vielen weiteren Trainingsgeräten an ihrer Technik feilen. Zur Seite stehen ihnen die beiden ehemaligen Weltklasse-Skiakrobaten Manuela Müller und Martin Walti sowie Daniel Loosli, Coach beim Zürcher Skiverband (ZSV). «Es ist wichtig, dass wir die talentierten, jungen Nachwuchskräfte im Herbst nicht verlieren, sondern ihnen ein ganzjähriges Training anbieten können», meint der in Mettmenstetten aufgewachsene Martin Walti.
Wintertraining dank der Aktion «Hands-up für den Nachwuchs»
Bei den Erweiterungen für ein Wintertraining wurde ein Grossteil der Investitionssumme von Raiffeisen übernommen, welche den Betrag aus ihrer «Hands-up Aktion» bereit stellte. Raiffeisen verkauft in Zusammenarbeit mit Swiss-Ski seit der letzten Wintersaison Mützen und Handschuhe (je 10 Franken). In diesem Winter können Schneesportfans auf den Raiffeisenbanken und an den grossen Skirennen auch Hands-up Schals zu 20 Franken kaufen. Pro verkaufter Artikel fliessen 5 Franken direkt in den Skinachwuchs, indem Raiffeisen gezielt Projekte, wie die Wintertauglichkeit des Jumpins, mitfinanziert und so die vielen jungen Talente in der Schweiz unterstützt.