Ultra-Sieg direkt vor der Haustür
Auf den Höhenzügen rund um den Zürichsee – was lauschig tönt, war für die Athleten am ersten «The Wayve» ein Kampf gegen Erschöpfung und garstige Wetterverhältnisse. Adrian Brennwald aus Aeugst gewinnt den Ultralauf überlegen.
Vom Strandbad Tiefenbrunnen in Zürich auf die Forch, über den Pfannenstiel nach Rapperswil, an den Obersee, über Schmerikon, Buechberg, Lachen, auf den Etzel, Hirzel, Horgenberg, hinunter ins Sihltal und zurück nach Zürich. Von der Schönheit der Strecke bekamen die Ultraläufer allerdings kaum etwas mit: Es regnete ununterbrochen.
Nasse Füsse sind das eine, aber beim Aufstieg zum Etzel hinauf hat sich der Wanderweg gar in ein Bachbett verwandelt. «Statt rennen konnte man nur noch wandern», so Adrian Brennwald zu dieser besonders anspruchsvollen Passage.
Wegmarkierungs-Crew eingeholt
Die 111 Kilometer überstand der Aeugster ohne grosse Krise. «Nach 30 Kilometern begannen die Beine zu schmerzen, aber da muss man durch», erinnert er sich. Zu diesem Zeitpunkt war Brennwald allerdings bereits alleine unterwegs. In den Steigung am Etzel gelang es dem erfahrenen Bergläufer, die Konkurrenz entscheidend zu distanzieren. Teilweise war er sogar schneller als die Wegmarkierungs-Crew. Im Ziel wies er fast eine halbe Stunde Vorsprung auf den nächsten Verfolger auf.
Mit dem Velo habe er die Zürichsee-Umrundung schon oft gemacht, so Brennwald, zu Fuss war das auch für ihn eine Premiere. Als besonders anspruchsvoll empfand er dabei die nass-kalten Bedingungen.
Die Freude, als erster das Ziel in Zürich zu erreichen, war für den Ausnahme-Athleten aus Aeugst gross: «Ein Sieg vor der Haustüre, das ist schon super!» Nach der Umrundung durfte auch ein Bad im See nicht fehlen – immerhin war das Wasser wärmer als die Luft.
Im zwei Serien auf Podestkurs
Für Erholung bleibt nicht viel Zeit: Bereits kommenden Samstag will Adrian Brennwald am Pfäffikersee-Lauf an den Start gehen, um auch in der Gesamtwertung des ZüriLaufCups mitmischen zu können. Aktuell ist er dort auf Medaillenkurs, ebenso wie in der Gesamtwertung der Waffenläufe. In dieser Disziplin plant der Aeugster noch zwei Starts, unter anderem in Frauenfeld. Und in knapp drei Wochen wäre dann der Napf-Marathon ein Thema. «Solange es so gut läuft, ist die Verlockung gross, an vielen Läufen zu starten», so Brennwald.