Unverhofft kommt oft – vor allem in Bikerennen
Während Urs Huber und Stöckli-Teamkollege Konny Looser als Titelverteidiger an der Bike-Transalp schwierige Situationen erleben, hat sich Nachwuchstalent Roger Aeberli dank konstant guter Leistungen für die MTB-Jugendeuropameisterschaft in Graz qualifiziert.
Nicht umsonst gilt die «Bike-Transalp Challenge» als härtestes Etappenrennen für Mountain Biker in den Alpen. Vom 15. bis zum 21. Juli haben die Teilnehmer 600 Kilometer und 19500 Höhenmeter verteilt auf acht Etappen zwischen Oberammergau und Riva del Garda zurückzulegen.
Die beiden Stöckli-Teamfahrer Urs Huber und Konny Looser standen am letzten Samstag als Titelverteidiger in Oberammergau am Start. Doch schon das erste Teilstück nach Imst verlief für die beiden Schweizer nicht nach Wunsch. Im strömenden Regen verloren sie am Haupthindernis des Tages, am 1810 Meter hohen Marienbergjoch, den Kontakt mit den Spitzenteams und handelten sich bis ins Ziel einen Rückstand von fast zehn Minuten ein. «Ich war so kaputt wie noch nie», bilanzierte Looser. «Mit Blick auf die gegenüber dem Vorjahr wesentlich stärkere Besetzung war es abzusehen, dass es schwierig werden würde, unsere Vormachtstellung zu behaupten», liess sich Huber nicht beunruhigen.
Geduld bringt Erfolg
Die Geduld sollte sich auszahlen. Auf der Fahrt von Imst nach Ischgl kamen die Stöckli-Teamfahrer körperlich besser über die Distanz. Sie konnten etwas Boden gutmachen und sich auf den siebten Zwischenrang verbessern. Zwar büsste das Duo, das das Ziel als Vierte erreichte, erneut zehn Minuten auf die Sieger ein. Die Taktik, sich auf das eigene Tempo zu konzentrieren und nicht jeden Angriff mitzugehen, zahlte sich aus.
Aber es war keine Garantie für weitere Spitzenresultate, wie Looser bereits auf der dritten Etappe von Ischgl nach Nauders ernüchtert feststellen musste. Die beiden Stöckli-Fahrer verloren mehr als 13 Minuten auf das österreichisch-deutsche Siegerduo Alban Lakata und Robert Mennen. Im Zwischenklassement machten die nunmehr zweimaligen Etappensieger, die auf der Startetappe von einem Defekt gebremst wurden, einen Schritt nach vorne auf Platz zwei und vor allem viel Zeit gut. Nur die beiden Leader Markus Kaufmann und Thomas Stoll, die das Ziel in Nauders als Zweite erreichten, vermochten die Pace von Lakata/Mennen fast bis zum Schluss mitzuhalten. Alle anderen Teams verloren siebeneinhalb und mehr Minuten auf die beiden entfesselt fahrenden Spitzenteams.
Wie gehts nun weiter mit Huber/Looser? «Ich kann derzeit einfach nicht zusetzen, wenn an der Spitze die Post abgeht», erklärt Looser mit Ratlosigkeit im Unterton. «Nicht aufgeben», so das Motto des Duos, dass sich auszahlen sollte. Bereits am Dienstag folgte das mit 50 km kürzeste Teilstück der Etappenfahrt in heimische Gefilde nach Scuol. Abermals waren Lakata/Mennen siegreich. Doch Huber/Looser meldeten sich als Zweite an der Spitze zurück. «Der erste Podestplatz an der diesjährigen Transalp!», freute sich Huber – und lobte die Nehmerqualitäten von Looser, der sich komplett verausgabte.
Im gleichen Stil gings für die beiden Schweizer auch am Mittwoch weiter, als der Parcours über die ihnen bekannte Strecke des Nationalpark-Bikemarathons führte. Wieder wurden sie Zweite – hinter den Seriensiegern Lakata/Mennen. Die drei härtesten Teilstücke stehen bis morgen Samstag allerdings noch bevor auf dem Weg ins finale Ziel in Riva del Garda.
Qualifikation erreicht
Nichts erspart blieb auch Roger Aeberli am BMC Rancing Cup letzten Samstag in Davos. Dauerregen bis 15 Minuten vor dem Start verwandelte den anspruchsvollen Parcours am Flüelapass in ein Schlammbad. Aeberli liess sich von den garstigen Bedingungen nicht abschrecken und zeigte ein engagiertes Rennen, in dem er temporär bis auf den zweiten Platz vorfahren konnte. Während der Holländer Milan Vader mit einer knappen Minute Vorsprung siegte, musste sich Aeberli im Finale noch vom Bad Ragazer Mike Hermann auf den dritten Platz verweisen lassen. Die Enttäuschung des Aeugstertalers währte aber nur kurz, denn mit diesem Resultat hat er sich auch für die MTB Jugendeuropameisterschaft in Graz (A) vom 13. bis 17. August qualifiziert.